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    Corona soll zu mehr Animationsfilmen für Erwachsene führen: Harte Action und mehr

    Animation ist nicht immer gleich Kinderkram. Dies zeigen „South Park“, „Big Mouth“ oder „Love, Death & Robots“, um nur einige (Serien-)Beispiele zu nennen. Und mehr in diese Richtung könnte es uns auch dank Corona im Kino erwarten.

    Netflix

    Im Serienbereich sind animierte Stoffe für Erwachsene schon weit verbreitet, im Film (jenseits Animes und gerade in Hollywood) noch größtenteils die Ausnahme. Doch auch in den US-Studios scheint angesichts der Coronakrise in dieser Hinsicht mehr in Bewegung zu kommen.

    Dies erklärte zumindest nun Kristine Belson, Präsidentin der Animationstochter von Hollywood-Studio Sony: „Es wird mehr R-Rated-Animationsfilme geben“, sagte sie so im Rahmen einer Online-Ausgabe der Tech-Konferenz Collision über animierte Kinofilme mit einer Freigabe für ein erwachsenes Publikum. Ihr eigenes Studio arbeite bereits an mehreren solcher Animationsfilme.

    Eine neue Art von animierten Kinofilmen …

    Daneben teaserte Belson aber auch noch eine Neuerung: „Ich glaube, ihr werdet auch PG-13-Animationsfilme bekommen. Das ist was, was wir bislang noch überhaupt nicht haben: so etwas wie harte Action-Abenteuer-Filme.“

    Natürlich gab es auch schon in der Vergangenheit einige Animationsfilme mit der US-Altersfreigabe PG-13, die so ziemlicher Standard für die meisten großen Action-Blockbuster aus Hollywood ist (zum Beispiel die direkt fürs Heimkino produzieren DC-Animationsfilme oder eben einige japanische Animes). Doch Kino-Animationsfilme der großen Studios sind in diesem Bereich wirklich eine absolute Seltenheit („Die Simpsons – Der Film“ ist die absolute Ausnahme).

    … mit richtig harter Action?

    So ist auch die zugespitzte Aussage zu verstehen, die ja auch den Hinweis enthält, was Belson genau meint: „harte Action-Abenteuer-Filme“. Sie geht also davon aus, dass auch einige Hollywood-Studios in Zukunft animierte Actionfilme für die große Leinwand produzieren werden – und dann sicher mit ordentlichem Budget.

    Auch das Wort „hart“ kann man dabei durchaus weit fassen, denn in Sachen Gewalt ist in den USA selbst bei einer PG-13-Freigabe viel möglich (zumal bei animierter Gewalt/Action die Freigabebhörden noch nachsichtiger zu sein scheinen). Nur fluchen (und über Sex reden oder ihn haben) dürfen Figuren in solchen Filmen nicht zu viel und vor allem zu explizit, denn dann ist man schnell beim R-Rating, welches animierte Filme wie „South Park – Der Film“ oder „Sausage Party“ aus genau jenem Grund bekommen haben.

    Das hat Corona damit zu tun

    Gerade die aktuelle Coronakrise spielt bei dieser von Belson aufgezeigten Entwicklung eine wichtige Rolle. Auch wenn rund um den Globus Dreharbeiten wieder anlaufen, bringen die mit der Pandemie verbundenen Sicherheitskonzepte neue Herausforderungen und Kosten mit sich – und vor allem auch Risiken, dass Drehs jederzeit wieder abgebrochen werden könnten.

    Bei Animationsfilmen kann dieses Risiko minimiert werden, weil Arbeiten einfacher ins Homeoffice verlagert werden können, weswegen dort auch über die vergangenen Monate an Projekten weitergearbeitet wurde.

    Sony sieht sich vorne dabei

    Dies bemerkt auch Belson, die in ihrer Rede darauf verweist, wie gut Sony Animation mit der Corona-Herausforderung fertig geworden sei, weil man so viel Arbeit ins Homeoffice verlagern konnte. Dies muss man bei solchen Ankündigungen auf Präsentationen oder Konferenzen natürlich im Hinterkopf behalten: Die Sprecher*innen reden meist auch über Dinge, bei denen sie sich selbst ganz vorne dabei sehen.

    Und genau da sieht sich Sony in puncto Animationsfilme für ein älteres Publikum selbst, schließlich unternahm das Studio hier schon vor Corona Anstrengungen. So kündigte man mit „Fixed“ schon vorher den ersten selbst-produzierten R-Rated-Animationsfilm an. Im Mittelpunkt stehen ein Hund und seine letzte Nacht vor seiner Kastration.

    Mit dem von Publikum und Kritik gefeierten „Spider-Man: A New Universe“ zeigte Sony auch schon, wie herausragende animierte Action im Kino funktionieren kann – hier zwar noch für die ganze Familie, aber auch härtere Stoffe sind sicherlich dafür geeignet. Wer den bombastischen Animationsfilm noch nicht kennt, kann ihn unter anderem bei Amazon Prime Video schauen.*

    Spider-Man: A New Universe

    Demnächst kommt mit „Connected – Familie verbindet“ von Sony aber erst einmal noch ein Animationsfilm, der wohl Humor und Action für alle Altersklassen bietet. Dessen Herbst-Start ist laut Belson auch nicht gefährdet, weil man eben im Homeoffice weiterarbeiten konnte.

    Deutscher Kinostart von „Connected – Familie verbindet“ ist am 22. Oktober 2020.

     

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