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    Christopher Nolan verspricht: "Tenet" hat weniger visuelle Effekte als die meisten RomComs

    In einem Interview mit dem Magazin der internationalen Gilde der Kameraleute hat Christopher Nolan enthüllt, wie wenig in „Tenet“ nachträglich am Computer eingefügt wurde.

    Melinda Sue Gordon/Warner Bros

    Im ICG Magazine, einer Zeitschrift speziell für Kameraleute, gibt es ein ausführliches Interview zu „Tenet“ – u. a. mit dem verantwortlichen Chef-Kameramann Hoyte Van Hoytema, aber auch seinem Assistenten Keith B. David, Editorin Jennifer Lame und natürlich Regisseur Christopher Nolan.

    Dabei geht es vor allem um die technische Seite wie besonders die Arbeit mit IMAX-Kameras. Aber auch der für die Spezialeffekte (die SFX, die am Set direkt gemacht werden) verantwortliche Scott Fisher und der für die visuellen Effekte (die VFX, die nachträglich am Computer eingefügt werden) verantwortliche Andrew Jackson kommen zu Wort – und einmal mehr zeigt sich dabei, wie wenig Christopher Nolan nachträglich am Computer in seine Filme einfügen lassen will.

    Trotz "Zeitreisen"-Animationen kaum VFX

    VFX-Macher Andrew Jackson erklärt so, dass ihre größte Aufgabe im Rahmen der Bearbeitung am Computer in der Post-Produktion war, Effekte einzufügen, wenn jemand in der Zeit zurückreist. Doch sonst gibt es nicht viel VFX im Film – oder wie Christopher Nolan sagt:

    „Die visuelle Seite des Films ist riesig, aber unser VFX-Shot-Count ist wahrscheinlich niedriger als der der meisten romantischen Komödien.“

    Seine Editorin Jennifer Lame dient im Rahmen des Gesprächs mit dem ICG Magazin sogar mit einer Zahl: Es seien wahrscheinlich weniger als 300 VFX-Shots, also Einstellungen, bei denen eins oder mehrere Elemente im Bild aus dem Computer stammen!

    Für eine Einordnung zieht die Seite The Playlist zwei der größten Kinohits der vergangenen Jahre heran: „Avengers: Endgame“ und „Avengers: Infinity War“ haben 2.500 bzw. 2.700 VFX-Shots.

    Der Vergleich ist nicht ganz passend, weil allein schon die Kostüme quasi aller Helden einzelne Elemente haben, die erst nachträglich am Computer eingefügt werden, was die Zahl massiv in die Höhe treibt (und dazu kommen ganze Figuren aus dem Computer).

    Doch lasst euch gesagt sein: 300 ist heutzutage eine extrem niedrige Zahl - wahrscheinlich sogar niedriger als die VFX-Shot-Zahl bei allen Nolan-Filmen der vergangenen 15 Jahre (und die waren schon immer eher niedrig).

    Mal ein anderer Vergleich, um zu illustrieren, wie niedrig die Zahl ist: Der aktuell noch jüngste James-Bond-Film „Spectre“ und der Stallone-Actioner „The Expendables 2“ haben jeweils rund 1.500 VFX-Shots.

    Aber schließlich wissen wir bereits, dass Christopher Nolan sogar ein echtes Flugzeug für den Film zur Explosion brachte, statt diesen Effekt am Computer zu erzeugen. Auch über den Umfang dieser Szene wird ausführlich diskutiert, wobei der verantwortliche Spezialeffekte-Künstler Scott Fisher sagt, dass man das Flugzeug sogar so präpariert habe, dass man dieses ein zweites Mal hätte explodieren lassen können, wenn Nolan mehr Material gebraucht hätte. Das Problem: Es war nichts mehr von dem Gebäude übrig, in welches die Boeing 747 im Film kracht.

    „Tenet“ mit John David Washington ist ab dem 26. August 2020 in den deutschen Kinos zu sehen. Bereits ab dem 12. August 2020 startet der Vorverkauf. Mehr über den Film gibt es übrigens bereits an diesem Donnerstag im Kino. Ab dem 14. August 2020 läuft nämlich „Inception“ (übrigens rund 500 VFX Shots) in einer „10th Anniversary Version“ im Kino. Dabei wird nicht der eigentliche Film verändert, sondern es gibt umfangreiches Begleitmaterial – darunter auch die wohl bisher ausführlichste Vorschau auf „Tenet“.

     

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