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    "New Mutants" existiert wirklich: Das sagen die Kritiker zum "X-Men"-Film

    Mit reichlich Verzögerung ist „New Mutants“ nun in den ersten Ländern angelaufen – und so gibt es schon einige Kritiken zum „X-Men“-Film von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“-Autor Josh Boone.

    Walt Disney

    Es wurde schon fast zum Running Gag, dass „New Mutants“ womöglich überhaupt nicht existiert, weil der Film immer wieder verschoben wurde. 2017 erschien schon der erste Trailer, 2018 sollte der Film herauskommen. Nun, im Spätsommer 2020, ist es wirklich (beinahe) soweit.

    In Deutschland müssen wir noch bis zum 10. September 2020 warten, doch zum Beispiel in unserem Nachbarland Frankreich läuft „New Mutants“ bereits seit dem 26. August in einigen Kinos. In den USA startet der Film am heutigen 28. August. Und so gibt es die ersten Pressestimmen über das Comic-Drama rund um eine Gruppe junger Teenager, die sich in einer Klinik wiederfindet, wo man an ihren besonderen Kräften großes Interesse hat.

    Fazit: Mittelmäßig!

    Insgesamt scheint „New Mutants“ nicht ganz das Fiasko zu sein, welches viele Insider vor allem nach der bewegten Produktionsgeschichte befürchtet haben. Richtig gelungen finden den Film aber auch nur wenige. Das Gros der Kritiken bewegt sich im unteren Mittelfeld.

    Beispielhaft dafür taugt die Kritik vom Hollywood Reporter, dem einzigen renommierten US-Branchenmagazin mit einer Kritik zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels (in den USA tobte eine große Debatte, ob der Film überhaupt besprochen werden soll, weil Disney keine Screener zur Verfügung stellte).

    In der Hollywood-Reporter-Kritik wird „New Mutants“ unter anderem als „generisch“ abgetan und der Autor bedauert, dass der Horror-Aspekt zu kurz komme: Das Ergebnis sei nicht so furchteinflößend, wie es sein könne. Gelobt werden aber die Darsteller*innen, allen voran das Trio Anya Taylor-JoyMaisie Williams und Blu Hunt.

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    Da sich viele Kritiken, die wir gelesen haben, ähneln (das Wort „mittelmäßig“ fällt oft, Lob für die drei genannten Schauspielerinnen gibt es auch häufiger), verweisen wir noch auf zwei Reviews, die sich am gegensätzlichen Ende des Spektrums befinden.

    Richtig schlecht findet „New Mutants“ Barry Herz von der kanadischen Webseite Globe And Mail, der das Comic-Drama sogar als einen „Frankenstein des Franchise-Films“ bezeichnet, weil einfach so viele verschiedene, bekannte Ideen (ein wenig „Breakfast Club“, etwas „Buffy“, ein bisschen „Nightmare On Elm Street“) zusammengestückelt wurden, dass am Ende nichts davon funktioniere.

    Eine positivere Stimme kommt dagegen von der renommierten französischen Zeitung Le Figaro. Auch dort wird viel kritisiert (unter anderem die Dialoge), aber als Film über Teenager mit Teenagerproblemen sei „New Mutants“ unter anderem dank interessanter Figuren „teuflisch effektiv“. Gelobt wird auch eine „nüchterne, aber effektive Inszenierung“.

    Das lange Warten auf "New Mutants"

    Viel spannender als den Film selbst finden einige Leute ja mittlerweile die Geschichte dahinter, wozu es gerade jetzt zum Release noch einmal einige Enthüllungen gab.

    Das „X-Men“-Projekt hatte schon in der Drehbuchentwicklungen größte Probleme, als das damals noch existierende Studio Fox immer neue Autoren anheuerte, weil man mit dem 2015 von Josh Boone und Knate Lee eingereichten Skript nicht einverstanden war.

    Immer wieder sollen Autoren das Skript überarbeitet haben, woraufhin es Boone selbst wieder zurück überarbeitete und wieder ein neuer Autor sich erneut dransetzte. Nach zwei Jahren Hin und Her sollen schon die Dreharbeiten 2017 daher mit einem mauen Gefühl begonnen worden sein, weil eigentlich niemand mit dem Skript glücklich war.

    Dann fiel auch „New Mutants“ ungünstig in den Aufkauf von Fox durch Disney. Bei Fox war man wohl nicht mehr bereit, eigentlich nötige Nachdrehs in Angriff zu nehmen, weil man diese Entscheidung dem künftigen Eigentümer überlassen wollte. Als Disney das Projekt aber dann 2019 „erbte“, war es für weitere Aufnahmen schon zu spät, denn die jungen Schauspieler*innen waren einfach zu alt geworden, um mit ihnen glaubhaft noch einmal neue Filmszenen zu drehen.

    Nachdem in der Vergangenheit so viel über Nachdrehs für mehr Horror etc. geschrieben wurde (es hieß teilweise, dass über 50 Prozent neu gedreht wurden), soll es laut einem aktuellen Bericht von Vulture für „New Mutants“ nun sogar absolut keine nachträglichen Aufnahmen mehr gegeben haben – obwohl die für ein Projekt einer solchen Größenordnung eigentlich Standard und nötig sind.

    Nachdem Disney lange Zeit wohl nicht wusste, was man mit dem Film anfangen soll, für den eigentlich noch Nachdrehs nötig wären, die aber nicht mehr möglich waren, gab es dann zur Jahreswende 2019/2020 die Entscheidung, den Film im Frühjahr 2020 zu starten – dann schlug Corona zu und machte die nächste Verschiebung nötig.

     

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