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    "La Revolution" auf Netflix: Gab es Joseph Guillotin wirklich?

    Guillotin… französische Revolution… da war doch was!? Richtig, die Guillotine! Der Name der Hauptfigur aus der Horror-Historien-Serie „La Révolution“ scheint also nicht zufällig gewählt zu sein. Aber gab es den Mann wirklich?

    Netflix

    In der neuen Netflix-Serie „La Révolution“ kommt der junge Arzt Joseph Guillotin (Amir El Kacem) zunächst einer seltsamen Krankheit und dann einem Komplott auf die Spur – und all das inmitten der Wirren der aufkeimenden Französischen Revolution.

    Guillotin entdeckt, dass die gehäuften Morde in seiner Umgebung auf das Konto von Adligen gehen, die mit einer parasitären Krankheit infiziert sind. Nur „krank“ sind die Infizierten nicht: Genaugenommen sind sie tot! Als Zombies mit Hunger auf Menschenfleisch können sie allerdings durch das Injizieren der infektiösen Substanz wiedererweckt werden – und haben fortan im wahrsten Sinne des Wortes blaues Blut in ihren Adern.

    Schnell ist klar: Hier wird bei der Nacherzählung der Französischen Revolution eine ordentliche Portion Fantasy draufgelegt.

    Aber ist auch Joseph Guillotin der Fantasie entsprungen oder gab es diesen Arzt wirklich? Schließlich klingt sein Nachname verdächtig nach der aus der Französischen Revolution bekannten Hinrichtungs-Maschine Guillotine…

    "La Révolution": Guillotine, um Zombies zu enthaupten?

    Fakt ist: Einen Arzt namens Joseph Guillotin gab es während der Französischen Revolution wirklich! Er war tatsächlich der Namensgeber der Guillotine. Hier enden dann aber auch schon die Gemeinsamkeiten zwischen Netflix-Guillotin und seinem historischen Vorbild – zumindest soweit wir es derzeit wissen.

    Denn vielleicht erfindet die Serienfigur ja in einer der weiteren Staffeln tatsächlich auch noch die Guillotine – und zwar zu dem Zwecke, die „Blaublüter“ zu erledigen, was einzig durch Köpfen möglich ist!

    Für den Joseph Guillotin aus „La Révolution“ wurde auch eine komplett andere Hintergrundgeschichte erfunden, als sie der echte Joseph Guillotin hat. Das fängt schon damit an, dass die Figur aus der Serie gar nicht wirklich so heißt – womit auch ganz hochoffiziell die Verbindung zu der real existierenden Person gekappt wird.

    Der Joseph aus der Serie kennt seinen Nachnamen gar nicht, da er als Säugling ausgesetzt wurde. Den Namen Guillotin nahm er später im Waisenhaus an, weil er einem älteren Jungen namens Albert Guillotin (Lionel Erdogan) so nah stand wie einem Bruder.

    Netflix

    Der echte Joseph Guillotin, mit vollem Namen übrigens Joseph-Ignace Guillotin, konnte wiederum auf eine lange Tradition seines Nachnamens zurückblicken. Er stammte aus einer Advokaten-Familie und wurde als neuntes von 13 Kindern geboren. Mindestens sein Urgroßvater trug schon den Namen Guillotin.

    Und was hat es nun mit der Guillotine auf sich? Die „erfand“ Joseph-Ignace Guillotin zwar nicht, denn ein ähnliches Gerät gab es schon zuvor. Aber er wirkte an der Weiterentwicklung der Fallbeil-Maschine mit, die letztendlich auch nach ihm benannt wurde.

    Guillotin strebte an, alle zum Tode verurteilten Deliquenten seiner Zeit auf dieselbe Weise bestrafen zu lassen. Denn je nach Stand und Verbrechen desjenigen reichten die Methoden der Tötung damals von Köpfen über Vierteilen bis hin zu Bei-lebendigem-Leib-gekocht-werden. Die Tötung sollte außerdem auf möglichst „humane“ Weise erfolgen, also idealerweise mit möglichst wenig Schmerzen.

    Louisette oder Guillotine?

    Übrigens war es nicht (nur) Joseph-Ignace Guillotin, der den Hinrichtungs-Apparat modernisierte. Von ihm kam zwar das erste Ansinnen, den Entwurf für die tatsächliche Weiterentwicklung der Maschine legte allerdings ein Arzt namens Antoine Louis vor. Dieser wurde gebilligt und dann war wieder Joseph-Guillotin an der Reihe, der den Bau des Prototyps betreute.

    Zunächst hieß die so entstandene Konstruktion im Volksmund dann auch „Louisette“ oder „Louison“. Erst später setzte sich der Name „Guillotine“ durch.

    Weniger historische Fakten, dafür mehr Zombie-Gemetzel gibt es aktuell in der französischen Fantasy-Serie „La Révolution“ auf Netflix zu sehen. Die erste Staffel besteht aus 8 Folgen, Staffel 2 wurde bisher noch nicht offiziell bestellt.

    Diese Woche neu auf Netflix: Der neue "Schacht", blutige "Barbaren" & viele gute Filme
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