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    "Das Damengambit" auf Netflix: Spielen die da richtig Schach oder ist das alles nur Murks?

    In der erfolgreichen Netflix-Serie „Das Damengambit“ wird Schach gespielt – und zwar richtig viel Schach! Als Laie fragt man sich da schnell: Ist das Gezeigte wirklich Weltmeister-Niveau oder schieben die da einfach nur Figuren hin und her?

    Netflix

    Zum Glück kann man eine Serie über ein Schach-Genie gucken, ohne selbst eines zu sein – sonst würden die meisten Netflix-Zuschauer etwas verpassen, denn die Buchverfilmung „Das Damengambit“ ist richtig, richtig gut. Schauspieler, Ausstattung, Drehbuch – alles ist sehr stimmig. Aber stimmen auch die Schachspiele, die in der Mini-Serie gezeigt werden?

    Immerhin spielt Wunderkind Beth (Anya Taylor-Joy) auf Weltklasse-Niveau und es wird in jeder Folge auf Turnieren Schach gespielt, was das Zeug hält – und wenn nicht gerade gespielt wird, wird darüber geredet, über weltberühmte Spieler und Partien, einzelne Züge und mögliche Ausgänge.

    Dass diese Schach-Partien und Dialoge in der Serie auch wirklich Hand und Fuß haben, dafür hat Schach-Experte Bruce Pandolfini gesorgt: Ja, die Partien, die wir in der Serie sehen, funktionieren so auch in echt.

    Schach-Experte am Set

    Nicht nur die über 300 hypothetischen Spiele hat Pandolfini für die Serie beigesteuert, auch das Spielen selbst musste mit den Darstellerinnen und Darstellern erst geübt werden, um authentisch auszusehen. „Die vielleicht wichtigste Sache ist, wie sie die Figuren anfassen und bewegen“, so Pandolfini in einem sehr ausführlichen Interview mit IndieWire.

    Pandolfini gilt in der Film-Branche als Experte für fiktives Schach, betreute bereits mehrere Projekte, darunter auch „Das Königsspiel - Ein Meister wird geboren“ mit Ben Kingsley, und schrieb zahlreiche Strategie-Bücher.

    Sind die Stars jetzt selbst Schach-Profis?

    Die Besetzung von „Das Damengambit“ rund um Anya Taylor-Joy und Thomas Brodie-Sangster musste allerdings nicht selbst supergut im Schachspielen werden. Sie sollten sich auf die Aufgabe des Schauspielerns konzentrieren können, lernten zwar viel über Schach, aber spielten ihre Partien nicht aus dem Gedächtnis durch. Es wurden Gedächtnisstützen und kleine visuelle Hinweise genutzt, damit die Stars wussten, wie sie ihre Züge setzen sollten.

    Außerdem wurden die Spiele in mehreren Sequenzen gedreht, sodass die Darstellerinnen und Darsteller häufiger frisch ansetzen konnten und beim Spielen nie zögerlich aussahen. „Wenn sie bei jedem Zug angehalten und nachgedacht hätten, würde das ein wenig unprofessionell aussehen“, so Pandolfini.

    Bei noch komplizierteren Szenen wie dem Blitz- oder dem Simultan-Schach bekam die Besetzung vorher Videos, in denen gute Schachspieler die Züge spielten, sodass sich die Stars diese besser einprägen konnten.

    Schach-Großmeister attestiert: Nur wenige Fehler

    In vielen Online-Schachmagazinen wird die Serie für ihre Authentizität bereits gefeiert. Der australische Schach-Großmeister Ian Rogers lobte die Serie im Sydney Morning Herald und bemängelte nur sehr wenige schach-technische Fehler, über die man aber leicht hinwegsehen könne.

    Also noch etwas, das die sehenswerte Netflix-Serie richtig macht: Sie zeigt auch noch richtig gutes Schach.

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