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    "I Care A Lot": Regisseur verteidigt das umstrittene Ende des bissigen Netflix-Films

    Die letzte Szene von „I Care A Lot“ sorgt für Diskussionen – auch in der FILMSTARTS-Redaktion. Regisseur J Blakeson erklärte nun, warum ein anderes Ende einfach nicht funktioniert hat.

    Seacia Pavao/Netflix

    Es folgen Spoiler zu „I Care A Lot“

    Findet man es nun gut, dass die eiskalte Betrügerin Marla Grayson (Rosamund Pike) auf den allerletzten Metern von „I Care A Lot“ noch erschossen wird? Oder ist dieser Mord eine problematische Bestrafung für die Hauptfigur, eingebaut aus Angst vor einem Publikum, das sauer geworden wäre, wenn Marla davongekommen wäre?

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    Redakteur Julius Vietzen findet das Ende des bissigen Netflix-Gangsterfilms „I Care A Lot“ jedenfalls misslungen, wie ihr in seinem Meinungstext lesen könnt.

    Ein Ende mit verzögerter Wirkung?

    Regisseur J Blakeson aber hat die Szene nun im Gespräch mit CinemaBlend verteidigt. Danach gefragt, ob die Möglichkeit erwogen wurde, dass Marla Grayso ungestraft davonkommt, antwortete Blakeson:

    „Im Schnitt versuchst du alles Mögliche. Du willst alle Wege erforschen. Und wir haben den anderen Weg versucht [Marla überlebt], aber das hat sich einfach zu merkwürdig angefühlt. So soll etwa die Welt sein? Was ich an unserem Ende mag: Ich glaube, es ist die Art von Sache, bei der Leute erst mal denken, dass sie sie wollen.

    Und sie gefällt ihnen dann auch irgendwie, aber fünf Minuten später haben sie hoffentlich einen bittersüßen Geschmack im Mund. „Ist es wirklich gut, dass ich das will? Ist es gut, dass mir das Spaß macht? Was bedeutet das?“

    Die beabsichtigte Wirkung, wie sie J Blakeson gegenüber CinemaBlend formuliert, ist also: Als Zuschauer soll man sich zunächst darüber freuen, dass die Verbrecherin Marla Grayson doch noch erschossen wurde ...

    ... um diese Freude dann aber in Frage zu stellen, weil es ja nun mal um Mord geht und weil der Mörder Feldstrom (Macon Blair) ganz offensichtlich eben nicht nur aus der Wut heraus gehandelt hat, dass seine Mutter wegen Marla alleine gestorben ist, sondern er außerdem frauenfeindlich ist. Am Anfang des Films nämlich bezeichnet er Marla Grayson als „Bitch“ und wünscht ihr, dass „vergewaltigt und ermordet“ wird.

    Wenn man sich das bewusst macht, kann die Freude über Marlas Bestrafung, sollte man sie überhaupt empfunden haben, tatsächlich sehr schnell verpuffen.

    „I Care A Lot“ läuft seit 19. Februar 2021 bei Netflix.

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