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    Kult-Revival bei Amazon Prime Video: Darum ist "Der Prinz aus Zamunda 2" besser als sein Ruf

    Die ersten Kritiken zu „Der Prinz aus Zamunda 2“ versprechen nicht gerade eine Fortsetzung, die dem kultigen Original würdig ist. FILMSTARTS-Redakteur Daniel aber findet: Teil 2 macht sehr viel richtig – und nur wenig falsch.

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    +++ Meinung +++

    Was war ich gespannt auf „Der Prinz aus Zamunda 2“. Teil 1 gehört in Sachen Comedy zu meinen All-Time-Favourites – „versau’ es ja nicht, Craig Brewer“, dachte ich mir nur. Nach seinem großartigen Netflix-Film „Dolemite Is My Name“ (ebenfalls mit Eddie Murphy) genoss der aber ohnehin einen Vertrauensvorschuss von mir. Den Trailer? Hab ich gar nicht erst geguckt. Ich wusste, ich muss diesen Film sehen. Und ich betete, dass ich auch Spaß daran haben würde.

    Kritiken ginge ich dementsprechend ebenfalls aus dem Weg – bis es mich nach den ersten 20 Minuten, die mich hellauf begeisterten, doch zu sehr juckte und ich also mal einen Blick riskierte. Es folgte ein Schock: Wertungen wie 6.0/10 bei IMDb (mittlerweile sogar 5.5) oder 52 Prozent bei Rotten Tomatoes entsprachen keineswegs meiner Wahrnehmung! Wie kann das sein?

    Nun, auch wenn „Der Prinz aus Zamunda 2“ im Laufe des Films dann tatsächlich spürbar abbaut, macht er gleichzeitig auch einfach so viel richtig, dass ich Fans des ersten Films trotz der teils vernichtenden Kritiken nur empfehlen kann: Gebt ihm eine Chance.

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    Wiedersehen macht Freude

    Dass gerade der Anfang ein wahres Fest für Fans ist, liegt vermutlich nicht zuletzt daran, dass wir in den ersten Minuten eben auch jede Menge Figuren aus „Der Prinz aus Zamunda“ zu sehen kriegen – ob das nun James Earl Jones als Jaffe Joffer ist, Paul Bates als Diener mit der besonderen Singstimme Oha oder Imani Izzi (Vanessa Bell Calloway), die Akeem einst auf einem Bein hüpfend und bellend zurückließ. Und die altbekannte Barbershop-Truppe darf natürlich auch nicht fehlen.

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    Ein etwas anderes Wiedersehen – das deswegen aber keinen Deut weniger Spaß macht – ist das mit Wesley Snipes. Der kämpft sich nach seinen Problemen in der Vergangenheit und einer Ära der Direct-to-DVD-Reißer nämlich langsam zurück und reißt in „Der Prinz aus Zamunda 2“ praktisch jede seiner Szenen an sich. Sein Gang, seine Mimik und seine Sprüche, die vor allem im englischen Original Laune machen – all das formt Snipes zu einem herrlich schrulligen Gegenspieler, von dem ich gerne noch etwas mehr gesehen hätte. Wobei, vielleicht funktioniert General Izzi auch gerade deswegen so gut. Eben weil er nicht mehr als eine Nebenfigur ist.

    Viel Liebe zum Detail

    Ich rate außerdem allen, die Teil 2 auf ihrer Watchlist haben, davor vielleicht nochmal den Vorgänger zu gucken. Hat man den nämlich frisch in Erinnerung, fallen einem in „Der Prinz aus Zamunda 2“ jede Menge Kleinigkeiten auf, die aus dem Original übernommen wurden – ob das nun vereinzelte Szenen sind, die quasi 1:1 übernommen wurden oder Details wie Soul-Glo-Produkte im Friseursalon, die an Akeems einstigen Nebenbuhler um Lisas Herz erinnern.

    Darüber hinaus lohnt es sich außerdem, „Die Glücksritter“ zu kennen. Wie auch schon in Teil 1 gibt es nicht nur erneut eine Verbindung zur Kult-Comedy mit Eddie Murphy und Dan Aykroyd. Darüber hinaus erinnert auch der Werdegang von Akeems Sohn (Jermaine Fowler) stark an den von Murphy gespielten Billy Ray Valentine, der in John Landis' Klassiker von der Straße geholt und zu den oberen Zehntausend gesteckt wird.

    Gewusst? "Der Prinz aus Zamunda 2" auf Amazon Prime Video ist sogar bereits der dritte Film der Reihe!

    Schwächen? Ja – aber auch das Herz am rechten Fleck

    Sobald es vorrangig um Akeems Sohn geht, zünden plötzlich deutlich weniger Gags und ja, hier und da könnte man sogar das Interesse daran verlieren, wie es mit dem royalen Nachkömmling wohl weitergeht – darüber können am Ende auch die zahlreichen witzigen und prominenten Cameos, die ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen will, nicht hinwegtäuschen.

    Ging es 1988 außerdem noch ziemlich frech und freizügig zur Sache, wurde in Sachen Sex und Co. 2021 doch auch spürbar die Handbremse angezogen. Oben-ohne-Dienerinnen sind Schnee von gestern, stattdessen wird unter dem traditionellen Gewand hautfarbene Unterwäsche getrage. Und der „motherfucking king“ wird kurzerhand zum „MF-ing King“. Macht das den Film schlechter? Wahrscheinlich nicht. Aber es erinnert uns zumindest daran, dass wir heute eben doch in anderen Zeiten leben.

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    Warum all die Schwachpunkte für mich am Ende zur Nebensache werden? Weil die Emotionen dann, wenn es drauf ankommt, doch noch einmal überschwappen. Das beginnt mit dem frühen Begräbnis von Jaffe Joffer, der seine Bestattung opulent zelebrieren will, solang er noch am Leben ist, und endet schließlich mit dem finalen Akt, der mich trotz aller Vorhersehbarkeit mehr berührte, als man es von einer solchen Komödie überhaupt erwarten kann.

    Ach, und wenn ihr schon 100 Minuten mit dem Film verbracht habt, investiert auch gleich noch ein paar mehr und lasst den Abspann bis zum Ende laufen. Zum Abschluss gibt’s nämlich noch ein paar Lacher und ein kleines Ständchen.

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