60 Jahre Deutschland: 1979 - 1988 - Seite 2

1979

1979 ist das Jahr von „Die Blechtrommel“ (siehe Bild). Die Günter-Grass-Verfilmung von Volker Schlöndorff avanciert mit fast vier Millionen Zuschauern zum erfolgreichsten Film der Saison. Zudem gibt es die Goldene Palme in Cannes (die sich der Film mit „Apocalypse Now“ teilt) und im Jahr drauf auch noch erstmals für einen deutschen Beitrag einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Auch hierzulande gibt es einen Preis: „Die Blechtrommel“ wird mit der Goldenen Schale ausgezeichnet. Übrigens: Es ist der letzte Film überhaupt, der diese höchste deutsche Auszeichnung erhält. Bis 1996 wird sich kein Film mehr als gut genug für eine Goldene Schale erweisen und der Preis deshalb abgeschafft. Ansonsten gibt es einigen Trubel in der der deutschen Filmlandschaft: Günter Rohrbach vom TV-Sender WDR wird Geschäftsführer der Bavaria in München. Er kündigt „amphibische Filme“ an, die für Leinwand und TV-Bildschirm gleichermaßen geeignet sind. Das gefällt Puristen gar nicht. Auch das neue Filmförderungsgesetz zieht nicht nur positive Stimmen nach sich. In einer Erklärung zur Gründung des Hamburger Filmfestes wehren sich die beteiligten Regisseure gegen eine Einflussnahme von Fördergremien und TV-Anstalten. Trauriges: Heinz Erhardt stirbt am 5. Juni.