60 Jahre Deutschland: 1949 - 1958 - Seite 3

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Noch während der Endphase des Naziregimes unter schwierigen Bedingungen fertiggestellt, kommt „Unter den Brücken“ von Helmut Käutner erst jetzt in die Kinos. Das Werk um zwei Freunde, die eine junge Frau vor dem Selbstmord retten und sich dann beide in sie verlieben, findet bei Publikum und Kritik großen Anklang. Im Übrigen setzt das deutsche Kino zur Zerstreuung der von den Kriegsjahren gebeutelten Bevölkerung auf trivialen Kitsch. Nur wenige Filme sind überhaupt der Rede wert. Der Heimatfilm „Schwarzwaldmädel“ bringt immerhin den Farbfilm zurück nach Deutschland, tritt aber auch eine ganze Welle überflüssiger Genreproduktionen los. Herausragendes ist hingegen schwer auszumachen. Eine Ausnahme stellt die Verfilmung von Erich Kästners „Das doppelte Lottchen“ (siehe Bild) dar. Der Autor schrieb das Drehbuch selbst und kommentiert das Geschehen aus dem Off. Er hat damit nicht unwesentlichen Anteil daran, dass der zwar sehr sentimentale, aber trotzdem sympathische Film funktioniert. In der DDR wird der Progress Film-Verleih gegründet, der Monopolverleih des Landes. Er existiert als einer der ältesten deutschen Verleihe auch heute noch und bringt neben Wiederaufführungen von DEFA-Klassikern auch aktuelle Arthouse-Produktionen (etwa „Der neunte Tag“ von Volker Schlöndorff) in die Kinos.