Filmstarts am Set von Roland Emmerichs "Anonymous"
von Christoph Petersen ▪ Sonntag, 27. Juni 2010 - 00:00

Nach dem Katastrophen-Blockbuster "2012" wendet sich Krawall-Regisseur Roland Emmerich in "Anonymous" einem intimeren Thema zu: In seinem Historienfilm geht er der Frage nach, ob William Shakespeare wirklich William Shakespeare war. Filmstarts hat das Set des 30-Millionen-Dollar-Projekts in Babelsberg besucht und ist der Autoren-Verschwörung für euch auf den Grund gegangen.

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Roland Emmerich, Deutschlands Hollywood-Export Nr. 1 und Master Of Disaster ("Stargate", Independence Day", "2012"), macht einen Film über William Shakespeare. Das klingt zunächst wie ein schlechter Scherz, ist aber wahr. In den nahe Berlin gelegenen Filmstudios Babelsberg dreht Emmerich aktuell die 30-Millionen-Dollar-Produktion "Anonymous", einen Kostümfilm mit Starbesetzung (Rhys Ifans, David Thewlis, Vanessa Redgrave), der zu Zeiten Shakespeares im London des 16. Jahrhunderts spielt.

Wir haben uns für euch am Set umgesehen und mit den Beteiligten über das Projekt gesprochen. Und was noch mehr verwundert, als dass Roland Emmerich diesmal auf Aliens und Säbelzahntiger verzichtet: Alles, was wir erfahren haben, klingt verdammt interessant! Ein echter Emmerich, der nicht nur teuer bezahlten Eskapismus, sondern eine tatsächlich ansprechende Story verspricht - wir sind gespannt.

Und darum geht's (Verschwörungstheoretiker aufgepasst!): Angesiedelt in der politischen Schlangengrube des elisabethanischen Englands, spekuliert "Anonymous" über eine Frage, die seit jeher zahlreiche Akademiker und kluge Köpfe - von Mark Twain und Charles Dickens bis hin zu Henry James und Sigmund Freud - beschäftigt hat: Wer war der Autor der Stücke, die William Shakespeare zugeschrieben werden?

Viele Experten haben darüber diskutiert, Bücher wurden geschrieben und Gelehrte haben ihr ganzes Leben der Aufgabe gewidmet, die Theorien über die Autorenschaft der berühmtesten Werke der englischen Literatur zu bewahren oder zu zerstreuen. "Anonymous" gibt eine mögliche Antwort und konzentriert sich dabei auf eine Zeit, als sich politische Intrigen, verbotene Romanzen und die Machenschaften habgieriger Aristokraten an einem sehr ungwöhnlichen Ort widerspiegelten: der Londoner Theaterbühne.
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Kommentare

  • Sarafin1962

    Liebes Filmstarts-Team,

    bitte überarbeitet euren Artikel zur Frage der Autorenschaft von Shakespeare noch einmal. Es ist kein Problem, wenn ein fiktiver Film nicht mehr überprüfbare Fakten in Frage stellt und sie so dreht, wie sie seiner Geschichte nutzen, aber sie als Journalisten sollte hier Sorgfalt walten lassen und nicht die Fakten so drehen, wie sie es gerade brauchen.

  • Sarafin1962

    So schreiben sie, dass Shakespeare aus einem Haushalt voller Analphabeten kommt. Das ist definitiv falsch, denn Shakespeares Vater, der zeitweise ein Stadtbeamter war, konnte schreiben, auch von seiner Mutter ist dies überliefert. Woher wollen sie wissen, dass seine Schwester (welche übrigens, er hatte vier?) nicht schreiben konnte. Es existieren zu allen Kinder keine Schulinformationen, so dass man dieses nur vermutet, da Frauen damals oft nicht auf eine Schule geschickt wurden. Oder meinen sie Margaret? Die starb kurz nach ihrer Geburt und konnte daher wirklich nicht schreiben. Woher wissen sie von der durchschnittlichen Schuldbildung Shakespeares? Tatsache ist: Es gibt keinerlei Informationen, welche Schule Shakespeare wann und wie lange besucht hat – da die in Frage kommende Schule keine Aufzeichnungen hat. Das ist der Hauptansatzpunkt der Kritiker, aber selbst diese reden nie von einer durchschnittlichen Schuldbildung. Tatsache ist aber: In der „landwirtschaftlich geprägten Stadt“ Stratford-upon-Avon gab es eine renommierte Grammar School und es ist wahrscheinlich, dass Shakespeare aufgrund der Stellung seines Vaters diese besucht hat, womit er keine durchschnittliche Schuldbildung, sondern eine der besten Englands genossen hätte (was auch seine Bildung in verschiedenen Bereichen erklärt). Sie müssten also korrekt schreiben, dass seine Schulbildung nicht bekannt ist.

  • Sarafin1962

    Zu Shakespeare ist vieles ungewiss, weswegen die Verschwörungstheorien viele prominente Anhänger haben. Man wird nie endgültig beweisen können, ob er die Texte selbst beschrieben hat (auch wenn dieser Konsens in der Literaturwissenschaft sich mittlerweile fest etabliert hat). Wenn sie als Journalist und nicht als Autor eines Verschwörungsfilms über die Gründe schreibt, warum an der Autorenschaft gezweifelt wird, müssen sie aber bei der Wahrheit bleiben. Sie können nicht unbewiesene Theorien und Möglichkeiten als knallharte Fakten hinstellen, wie es ihnen gerade passt. Das tun nämlich selbst die meisten Verschwörungstheoretiker nicht…

  • Sigmund Freud

    Ich stimme Sarafin1962 vollkommen zu!

  • Banana Joe 81

    Das sollte berichtigt werden!

  • Prospero

    Die Groß- und Kleinschreibung von "Sie" (Anrede) und "sie" würde die Lesbarkeit der interessanten Gedanken von Sarafin deutlich verbessern.

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