Mullewapp: Interviews mit Katarina Witt und Joachim Król
Dienstag, 21. Juli 2009 - 15:07
Von Christoph Petersen

Der Zeichentrickfilm Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde nach den berühmten Kinderbüchern von Helme Heine feierte am vergangenen Sonntag (19. Juli 2009) in Berlin Premiere. Neben dem Autor und seiner Frau Gisela von Radowitz flanierten auch der Regisseur Tony Loeser sowie die Synchronsprecher Benno Fürmann, Christoph Maria Herbst, Joachim Król und Katarina Witt über den roten Teppich. Filmstarts war live für Euch vor Ort. Lest hier die Interviews mit Witt und Krol.



Die vier vom Bauernhof: Christoph Maria Herbst, Katarina Witt, Benno Fürmann, Joachim Król

Drei Fragen an: Katarina Witt


Filmstarts: Kannten Sie die „Mullewapp“-Bücher schon, bevor Sie für das Projekt angefragt wurden?

Witt: Nein, leider nicht. Ich habe die Geschichten von Helme Heine erst bei der Arbeit am Film kennengelernt. Aber als ich dann die Henne gesehen habe, so süß und propper wie sie in ihrem roten Kleidchen ausschaut, konnte ich trotzdem nur noch zusagen.

Filmstarts: Mit wem sind Sie denn aufgewachsen – oder haben Sie wie die ganze DDR auch so für den Ost-Winnetou Gojko Mitic geschwärmt?

Witt: Ja schon, aber das waren ja erst die Teenager-Jahre. Die frühe Kindheit haben dann doch eher die Bücher von Alexander Wolkow, also zum Beispiel „Der Zauberer der Smaragdstadt“, geprägt. Und jede Menge Märchen, egal ob von den Gebrüdern Grimm oder aus Russland – ich war wohl die totale Märchentante.

Filmstarts: Die Henne, der Sie Ihre Stimme leihen, heißt ja Marilyn. Nun sind die Ausgaben mit Ihnen selbst und mit Marilyn Monroe die einzigen in der Geschichte des Playboys, die weltweit ausverkauft waren. Macht Sie so etwas stolz?

Witt: Sagen wir mal so: Mit einer schwachen Hühnerbrust hätten Marilyn und ich wohl beide nichts verkauft.



Porträt mit Henne: Katarina Witt

Drei Fragen an Joachim Król


Filmstarts: An was haben Sie als erstes gedacht, als Ihnen die Rolle des Waldemar angetragen wurde?

Król: Ich kenne die Geschichten natürlich und ich finde es sehr gut, dass man mal etwas für die ganz Kleinen macht. Wenn man sich mal so das Angebot im Fernsehen – gerade im Trickfilmbereich - anschaut, ist das oft schon ab 6 Uhr morgens im Vorschulgangprogramm der reine Terror. „Mullewapp“ bedeutet für das junge Publikum erste prägende Kinoerlebnisse – und vielleicht bleiben sie ja bei der Stange. Es gibt eben nicht mehr viel, wo sich eine Familie – zumindest mit ganz kleinen Kindern – noch einen schönen Nachmittag schenken kann. Wie viel guten Zirkus gibt es denn zum Beispiel heutzutage noch?

Filmstarts: In den 70er Jahren haben gestandene Schauspieler wie Jutta Hoffmann oder Manfred Krug alle nebenher noch Synchron gemacht. Gibt es solche Anfragen an bekannte Schauspieler Ihres Kalibers heutzutage überhaupt noch, ganz normale Spielfilme zu synchronisieren?

Król: Ja, das machen viele Kollegen. Aber fensterlose Räume mag ich persönlich einfach nicht so gern‘. Das ist ganz schön anstrengend, in so einem Synchronstudio ganze Tage zu verbringen. Solange man mich also noch weiter an der Sonne oder auf der Bühne auftreten lässt, ziehe ich diese Arbeit dann doch vor.

Filmstarts: Könnten Sie sich denn vorstellen, selbst auch einmal ein Kinderbuch zu schreiben?

Król: Ich glaube nicht, dass das zu meinen Talenten zählt. Ich habe zwar schon ein bisschen was geschrieben und es liegt auch etliches in der Schublade, aber das sind autobiographische Erzählungen. Ab einem gewissen Alter kommen dann ja auch die Verlage auf einen zu und fragen: „Na, wie sieht es mit einer Biographie aus? Sie sind bekannt, die Leute wollen wissen, wie das alles gekommen ist und was Sie so erlebt haben.“ Ich nehme sowas dann aber auch sehr ernst. Ich suche mir eben keinen Ghostwriter, setze meinen Namen drunter und kassiere ab. Wenn überhaupt, dann soll das auch wirklich von mir sein.



Schwein gehabt: Jaochim Król spricht Waldemar

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