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    Eine der besten Serien aller Zeiten gibt's jetzt kostenlos bei Amazon – spannend, emotional und grandios gespielt
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    „Broadchurch“ gehört zu den absoluten Lieblingsserien von FILMSTARTS-Serienjunkie Markus, ist in Deutschland aber leider noch immer viel zu unbekannt. Das ändert sich nun hoffentlich mit der kostenlosen Verfügbarkeit bei Amazon Freevee.

    +++ Meinung +++

    Das Ende von „Broadchurch“ liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Und noch immer werde ich nicht müde, den Mix aus fesselndem Krimi und zutiefst berührendem Charakterdrama jedem ans Herz zu legen, der auch nur das Geringste für Serien übrighat. Denn auch wenn die 24-teilige britische Produktion längere Zeit auf Netflix verfügbar war und dort auch hierzulande einige Fans gewinnen konnte (auch ich bin einst über Netflix zu „Broadchurch“ gekommen), bekomme ich immer wieder mit, dass sie vielen in Deutschland nach wie vor kein Begriff ist – und das absolut zu Unrecht!

    Nun aber gibt es endgültig keinen Grund mehr, dieses Highlight links liegen zu lassen, denn „Broadchurch“ ist seit Kurzem völlig kostenlos bei Amazons Streamingableger Freevee verfügbar.

    » "Broadchurch" bei Amazon Freevee

    Hier muss man zwar mit Werbung leben, ohne die tolle Originalfassung auskommen und bislang auf die dritte und letzte Staffel verzichten, empfehlen kann ich das Reinschauen aber nichtsdestotrotz. Die Qualität der Serie überstrahlt diese Einschränkungen nämlich spielend, gerade in den grandiosen ersten beiden Staffeln, die ohnehin eine relativ abgeschlossene Gesamteinheit bilden (während Staffel 3 dann einen komplett neuen Fall aufmacht).

    Alternativ gibt es die Serie aber auch komplett (inklusive Originalton-Option) bei Disney+ oder natürlich auf Blu-ray und DVD:

    » "Broadchurch": bei Disney+* / auf Blu-ray & DVD*

    Darum geht's in "Broadchurch"

    Ausgangspunkt der Handlung ist der Tod des elfjährigen Danny Latimer, dessen Leiche am Strand der titelgebenden fiktiven Küsten-Kleinstadt gefunden wird. DS Ellie Miller (Olivia Colman) und DI Alec Hardy (David Tennant) übernehmen die Ermittlungen, haben beide aber auch ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen.

    Verdächtig scheint hier bald so ziemlich jede*r zu sein. In einem Klima der zunehmenden Anspannung kommt das Duo nämlich nach und nach hinter die düsteren Geheimnisse der Einwohner und Einwohnerinnen, deren verschlafenes Örtchen plötzlich auch ins Zentrum der medialen Aufmerksamkeit rückt und am Ende nie mehr so sein wird, wie es einmal war...

    Viel mehr als nur ein Krimi

    Wer nach dieser Prämisse befürchtet, dass es sich bei „Broadchurch“ lediglich um eine weitere 08/15-Krimi-Geschichte handelt, von denen die Serienlandschaft jede Woche gefühlt 20 neue hervorbringt, ist ziemlich schief gewickelt. Ja, die Nachforschungen im Mordfall des kleinen Danny spielen eine ganz wesentliche Rolle (und sind übrigens auch für sich schon sehr packend erzählt). Noch viel spannender ist aber, was der dramatische Vorfall mit der Ortschaft und den darin lebenden Menschen anstellt und wie zunehmend die Brüchigkeit des so eingeschworen scheinenden Gemeinschaftsgefüges offengelegt wird.

    Regelmäßig werden uns augenöffnende Einzelschicksale präsentiert, mit denen die Nebenfigurenriege mit jeder Folge greifbarer wird und so ein immer lebendigeres Bild dieses widersprüchlichen Ortes entsteht, deren malerische Steilküsten zum Verweilen einladen, während die eigentlichen Abgründe, die sich landeinwärts in der Stadt selbst auftun und immer tiefer werden, die Gegend eher beklemmend werden lassen. So taucht man mehr und mehr in einen atmosphärisch ungemein dichten Mikrokosmos ein, in dem Beziehungen und Familien auf der einen Seite zerbrechen, es auf der anderen Seite aber immer wieder auch zärtliche Momente gibt, die als einsame Sonnenstrahlen die graue Tristesse zu durchdringen versuchen.

    Ein Ermittler-Duo für die Ewigkeit

    Die verschiedenen Puzzlestücke greifen dabei perfekt ineinander und fügen sich zu einem schonungslosen Gesamtporträt einer zunächst so harmlos wirkenden Kleinstadt zusammen, in das die Wahrheit um das über allem schwebende Verbrechen untrennbar eingebettet wird. Zusammengehalten wird das Ganze vom grummeligen Alec Hardy und der herzensguten Ellie Miller, die trotz ihrer Gegensätze ein tiefes inneres Verständnis für ihre*n Partner*in entwickeln und aneinander wachsen, und das manchmal nur mit subtilsten Gesten, in der die beiden Hauptdarsteller*innen ihre ganze Klasse demonstrieren können. Oscarpreisträgerin Oliva Colman („The Favourite“) und „Doctor Who“ David Tennant sind mit ihrer herrlichen Chemie schlichtweg eine fabelhafte Kombination für die Serien-Ewigkeit.

    In „Broadchurch“ treffen viele gescheiterte Existenzen auf zweite Chancen und der eindringliche Blick in all diese Leben bildet schließlich den Nährboden für wiederholte Schläge in die Magengrube, die aufgrund dieser wachsenden Vertrautheit mit den Figuren umso effektiver sitzen – und das auch über die schockierende Auflösung des Danny-Mordes am Ende der ersten Staffel hinaus.

    Denn gerade wenn man glaubt, diese aufwühlende Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich gelassen zu haben, findet der langjährige „Doctor Who“-Showrunner Chris Chibnall (der alle „Broadchurch“-Folgen selbst geschrieben hat) über den anschließenden Gerichtsprozess in Staffel 2 einen ebenso genialen wie unerwarteten Weg, um noch tiefer in die Psyche und die Gefühlswelt seiner gebeutelten Hauptfiguren vorzudringen – und dabei wohl kein Auge trocken zu lassen. Um einfache oder allzu naheliegende Antworten auf die aufgeworfenen Fragen und Probleme macht Chibnall dabei zum Glück einen großen Bogen.

    Diese Reise geht unfassbar nahe, ist emotional manchmal gar schwer zu ertragen. Doch am Ende möchte ich sie keineswegs missen und denke immer wieder wohlig an die „Broadchurch“-Erfahrung zurück. Am besten geht das übrigens zu den melancholischen Gänsehaut-Klängen der Staffel-Titellieder von Ólafur Arnalds und Arnor Dan, die die Stimmung der Serie viel besser einfangen, als es die vielen Worte dieses Artikels je könnten:

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