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    Leonardo DiCaprio zog vor Gericht, damit diesen Film niemand zu sehen bekommt ‒ bis heute ist er in den USA verboten!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Ihr glaubt, Leonardo DiCaprio wäre auf jeden seiner Filme stolz? Von wegen! Damit möglichst wenige Menschen „Don's Plum“ zu sehen bekommen, zog der damalige Superstar sogar vor Gericht. Heute darf die Indie-Produktion nur in Europa gezeigt werden.

    Universal Pictures

    Auch Spaß kann schnell bitterer Ernst werden. Das mussten auch Leonardo DiCaprio („Blood Diamond“) und Tobey Maguire („Ride With The Devil“) feststellen. Mit einigen weiteren Freunden (u.a. Kevin Connolly, Jeremy Sisto und Amber Benson) drehte das befreundete Duo 1995 den Indie-Film „Don's Plum“. Darin dreht sich alles um eine Gruppe von Kumpels, die sich in ihrem Stammlokal treffen und dabei jedes Mal aufs Neue eine junge Frau mitbringen müssen. Der Film beschreibt eines dieser Treffen.

    Über eine Laufzeit von knapp 90 Minuten werden hier ausschließlich Gespräche über Liebe und Sex geführt – oft auf ziemlich derbe Art und Weise und weit unter der Gürtellinie angesiedelt. Dass der Film heute weitestgehend in Vergessenheit geraten ist und sich über die Jahre keinen Kultstatus aneignen konnte, liegt daran, dass Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire alles dafür getan haben, dass „Don's Plum“ niemals veröffentlicht wird. Warum? Nun, das Duo behauptete, dass der Film niemals zur Veröffentlichung gedacht gewesen sei ...

    … und bekam vor Gericht Recht. Während Regisseur R.D. Robb noch argumentierte, dass DiCaprio und Maguire für ihr Mitwirken in „Don's Plum“ bezahlt wurden (575 US-Dollar pro Tag) und ihnen damit klar gewesen sollte, dass die Filmemacher mit den Aufnahmen Geld verdienen wollten, erklärten DiCaprio und Maguire, dass es ihnen damals ausschließlich darum ging, Schauspielmethoden zu üben. Damit bezogen sie sich auf Improvisationen und die Dynamik von langen Monolog- und Dialogsequenzen. Das Ende vom Lied: In den USA und Kanada gibt es ein striktes Aufführungsverbot, in Europa darf „Don's Plum“ hingegen gezeigt werden (und kann z.B. via Amazon bestellt werden)

    Lassen sich Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire noch einmal umstimmen?

    Vor nunmehr sieben Jahren hat Autor und Produzent Dale Wheatley noch einen Versuch unternommen, „Don's Plum“ einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Als Betreiber der Website FreeDonsPlum.com veröffentlichte er den Film via Vimeo. Sein Standpunkt: Wenn ohnehin kein Geld mit dem Film verdient werden dürfe, dann könne man ihn auch einfach kostenlos online zur Verfügung stellen. So weit, so gut.

    Die Freude währte aber nicht lange, denn als Leonardo DiCaprio Wind von der Sache bekam, ließ er das Video sofort sperren. Wheatley hat sich daraufhin noch einmal vorgenommen, dagegen vorzugehen, dass er sein eigenes Werk nicht auf einer globalen Videoplattform veröffentlichen dürfe – bislang aber ohne Erfolg. Stattdessen schickt er den Film jetzt einfach an Interessenten via E-Mail (über seine Website). Wer „Don's Plum“ sehen möchte, kann diesen Weg gehen oder muss nach Europa kommen, wo der Film eben auch auf DVD erschienen ist und teilweise in Grabbelkisten zu finden ist.

    Der Prozess dauerte 14 Jahre: Dieser 120-Millionen-Dollar-Blockbuster mit George Clooney wurde verklagt – weil er zu unrealistisch ist

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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