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    Heute im TV: Das spannend-schaurige Remake eines Horror-Meilensteins, das viel besser ist als sein Ruf
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes Opa schmuggelte ihn als Achtjährigen ins Programmkino zu "Das Pendel des Todes". Geschadet zu haben, scheint es nicht – er erschreckt sich weiterhin gern.

    Einen echten Klassiker neu zu verfilmen und dabei die Story in die Gegenwart zu transportieren, ist ein schwieriger Job. Wir von FILMSTARTS finden, dass dies bei „Das Omen“ durchaus gelungen ist. Heute Abend könnt ihr euch selbst davon überzeugen.

    Na, klar. Der Horrorklassiker „Das Omen“ musste nicht dringend neu verfilmt werden, denn der ist noch immer schaurig genug. Dieser Umstand dürfte das Gros der doch sehr harschen Kritik erklären, die Regisseur John Moore („Stirb langsam 5“) einstecken musste, als er 30 Jahre nach dem Erscheinen des Originals mit dem Remake in die Kinos kam. An seiner Version von „Das Omen“ dürfte es jedenfalls nicht wirklich gelegen haben, bietet dieses doch gute und stellenweise richtig intensive Grusel-Unterhaltung mit mehr als adäquaten Darstellerleistungen. So beschreibt es unsere 3,5 Sterne vergebende FILMSTARTS-Kritik.

    „Das Omen“ wird am heutigen 10. Januar 2024 um 22.00 Uhr auf Tele 5 gezeigt. Eine Wiederholung bietet der Sender noch in derselben Nacht um 2.30 Uhr an. Sollten diese Termine für euch zu spät angesetzt sein, ist der Film jederzeit im Rahmen eures Disney+-Abos abrufbar*. Gleiches gilt übrigens für das Original* von „Lethal Weapon“-Regisseur Richard Donner aus dem Jahr 1976.

    Alternativ könnt ihr euch „Das Omen“ bei Online-Händlern wie Amazon auf Blu-ray oder DVD bestellen. Zudem steht der FSK-16-Titel dort auch als kostenpflichtiges Video-on-Demand zum Streamen bereit:

    "Das Omen" auf Tele 5: Das ist die Story

    Es ist der 6. Juni um 6 Uhr morgens in Rom: Katherine (Julia Stiles), die Ehefrau des hochrangigen US-Diplomaten Robert Thorn (Liev Schreiber), hat gerade eine schwere Geburt hinter sich. Noch ahnt sie nicht, dass ihr Kind diese nicht überlebt hat. Selbst von dem Verlust erschüttert, macht sich Robert große Sorgen um die mentale Gesundheit seiner Gattin. Schließlich hatte Katherine zuvor bereits zwei Fehlgeburten erleiden müssen.

    Da kommt Pater Spiletto (Giovanni Lombardo Radice), der Priester des Krankenhauses, mit einer Lösung: Er bietet Robert an, einen anderen Jungen, der in der gleichen Nacht geboren wurde, dessen alleinstehende Mutter aber bei der Geburt gestorben ist, als seinen Sohn anzunehmen. Robert willigt ein, ohne Katherine etwas von seiner Entscheidung zu sagen. Das Paar nennt das Kind Damien und ist zunächst überglücklich.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Seamus Davey-Fitzpatrick als der Antichrist?!

    Ein paar Jahre später wird Robert zum US-Botschafter in Großbritannien ernannt. Die Familie lässt sich auf einem feudalen Landsitz bei London nieder, wo es allerdings schnell zu verstörenden Zwischenfällen kommt. So erhängt sich Damiens Nanny (Amy Huck) während seiner Geburtstagsparty, ein exzentrischer Priester (Pete Postlethwaite) stößt beim Anblick des Jungen düstere Warnungen aus und ein harmloser Zoobesuch endet mit durchdrehenden Tieren sowie einer Massenpanik. Schließlich kommt es im direkten Umfeld der Thorns immer häufiger zu bizarren Todesfällen.

    Bald ist Katherine deshalb davon überzeugt, dass Damien (Seamus Davey-Fitzpatrick) das Böse in sich trägt. Robert tut ihre Theorie derweil als Humbug ab. Doch dann zeigt ihm der Fotograf Keith Jennings (David Thewlis) einige von ihm geschossene, erschreckende Aufnahmen der kürzlichen Opfer, auf denen merkwürdige Erscheinungen die Art ihres jeweiligen Todes vorauszusagen scheinen …

    Das "Das Omen"-Franchise

    Der hochkarätig besetzte „Das Omen“ ist eine gradlinige, nur wenig verändernde Neuverfilmung des Klassikers mit modernen Mitteln, verortet in unserer Gegenwart. John Moores Arbeit ist so eng an das Vorbild angelehnt, dass die US-Autorengewerkschaft der dortigen Film- und Fernsehindustrie (Writers Guild of America) den Machern sogar verbot, Dan McDermott („Eagle Eye“) als Drehbuchautor im Vor- oder Abspann zu nennen. Stattdessen durfte dort allein der Name David Seltzers auftauchen, der das Skript zum 1976er-Film verfasst hatte. Und das, obwohl Seltzer an der Neuauflage komplett unbeteiligt war.

    Als „Das Omen“ in die Kinos kam, wurde der Film von größtenteils negativen Kritiken begleitet. Doch nicht nur wir von FILMSTARTS, sondern auch das globale Publikum fand Gefallen an dem Werk - und so setzte sich der Titel umgehend an die Spitze der US-Charts und konnte bei einem Budget von nur 25 Millionen Dollar beeindruckende 120 Millionen einspielen.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Liev Schreiber und Julia Stiles als Damiens Eltern.

    „Das Omen“ war also ein satter Erfolg. Weshalb es verwunderlich ist, dass – wie bei Horror-Hits nicht nur üblich, sondern geradezu obligatorisch – nicht umgehend an einem Sequel gearbeitet wurde. Die einzig einleuchtende Erklärung dafür ist, dass die drei Fortsetzungen des Originalfilms damals allesamt enttäuschten und man sich vielleicht deshalb in Zurückhaltung übte.

    Nachdem der erste Film 1976 mit Hollywood-Ikone Gregory Peck in der Rolle des Vaters Horrorgeschichte geschrieben hatte, blieben „Damien - Omen II“ und „Omen III: Barbaras Baby“ – trotz deutlich höherer Produktionskosten – an den Kinokassen jeweils weit hinter den Einnahmen des Erstlings zurück. Bei „Omen IV - Das Erwachen“ schien das Studio 20th Century Fox dann schließlich den Glauben an das Franchise verloren zu haben. Der Titel kam zwar in Europa und Australien (ziemlich erfolglos) auf große Leinwände, wurde in Nordamerika aber direkt ans Fernsehen abgegeben.

    1995 versuchte Fox dann eine TV-Serie, ebenfalls unter dem Originaltitel „The Omen“, an die Fans zu bringen. Eine Pilotfolge wurde produziert und auf dem hauseigenen US-Sender gezeigt. Allerdings schien sich die Handlung kurioserweise deutlich mehr an „Poltergeist“ zu orientieren. Die Kritiken waren verheerend und das Publikum strafte das Ganze mit Nichtachtung, woraufhin die geplante Reihe natürlich geplatzt war. Nur wenig mehr Glück war einem zweiten Serienversuch beschieden, der 2016 in Form von „Damien“ gestartet wurde. Dabei stand die Titelfigur dieses Mal als erwachsener Mann im Mittelpunkt. Nach lediglich zehn Episoden zog der amerikanische Kabelkanal Lifetime die Reißleine.

    Das schien es dann für lange Zeit endgültig gewesen zu sein mit dem „Das Omen“-Franchise. Doch 2022 gab es plötzlich die Nachricht, dass das mittlerweile zum Disney-Konzern gehörende Studio es offenbar doch noch nicht komplett aufgegeben hat, die Gruselmär wiederzubeleben.

    Mit „The First Omen“ ist die Vorgeschichte zum ersten Film (und damit auch zum 2006er-Remake) mittlerweile bereits abgedreht und befindet sich in der Nachbearbeitung. Verantwortet wird das Prequel von Serien-Regisseurin Arkasha Stevenson („Legion“, „Brand New Cherry Flavor“) mit u. a. Nell Tiger Free („Servant“), Bill Nighy („Tatsächlich... Liebe“) und Sônia Braga („Shotgun Wedding“) in den Hauptrollen. Wann und auf welchem Weg wir den Film zu sehen bekommen, ist bisher nicht bekannt.

    Fast 50 Jahre nach dem Original: Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten erhält ein Prequel

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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