„Malignant“ ist eine Genre-Perle, wie man sie 2021 kaum noch für möglich gehalten hätte, denn der Horrorfilm vom „Conjuring – Die Heimsuchung“, „Saw“ & „Aquaman“-Regisseur James Wan ist eine Liebeserklärung an den italienischen Giallo-Film – also jenem Horror-Sub-Genre, das durch Regisseure wie Dario Argento („Suspiria“) und Mario Bava („Im Blutrausch des Satans“) geprägt wurde und insbesondere im italienischen Kino der 1970er Jahre seinen Höhepunkt erlebte. Hier stehen die künstlerisch-stilvolle Inszenierung, blutige Morde, schräge Killer und übernatürliche Elemente im Vordergrund – der Kreativität sind nur wenig (logische) Grenzen gesetzt.
Und James Wan lässt sich voll auf dieses Genre-Abenteuer ein – springt Kopf voran in diesen Mix aus Wahnsinn und Blut. Wer hier generische Genre-Kost mit Jump-Scares, knarzenden Türen und Masken-Killer erwartet, der wird vielleicht sogar enttäuscht und/oder maximal verwirrt von „Malignant“ sein. Wer aber mal wieder einen wunderschön-abgedrehten Filmabend durchleben möchte, der sogar noch von einem wunderbar irren Twist gekrönt wird (der zumindest den Autor dieser Zeilen zumindest zeitweilig sprachlos zurückgelassen hat), der sollte diesem fiesen Genre-Beitrag unbedingt eine Chance geben.
Den Film könnt ihr ab dem 18. November 2023 bei Netflix im Abo ohne Zusatzkosten streamen.
James Wan – Meister des Horror-Kinos
James Wan ist ein absoluter Regie-Profi, der sich insbesondere im Bereich des Horrorfilms bestens auskennt und die Mechanismen des Genres perfekt zu bedienen weiß. Vornehmlich für seine Fähigkeit, mit traumwandlerischer Sicherheit erfolgreiche Film-Reihen zu starten, ist der Mann berühmt: „Saw“, „Insidious“, „Conjuring“ sind unter seiner kreativen Kontrolle entstanden.
Wesentlich für den Erfolg: James Wan liebt das Genre. Dies stellt er ein weiteres Mal mit „Malignant“ unter Beweis. Nach Ausflügen in die Horror Sub-Genres Haunted-House („Conjuring“) oder Torture-Porn („Saw“) greift er bei diesem Horror-Highlight aus dem Jahr 2021 den Giallo-Film zurück und überführt klassische Topoi des italienischen Genre-Kinos in die Gegenwart.
In unserer FILMSTARTS-Kritik, in welcher der Film mit fantastischen 4,5 von 5 Sternen bewertet wird, schreibt unser Chefkritiker Christoph Petersen dazu:
„‚Malignant‘ ist ein visuell herausragender und dazu auch noch saumäßig unterhaltsamer Horror-Slasher, der sich vornehmlich an Fans und Kenner*innen des Genres richtet und auch sonst keinerlei Zugeständnisse an ein Mainstreampublikum macht – weder beim Gewaltgrad noch bei all dem durchgeknallten Wahnsinn, der sich hier vor unseren Augen auf der Leinwand entfaltet.“
Und darum geht es in "Malignant"
Madison (Annabelle Wallis) hat es nicht leicht im Leben. Schon im Kindesalter erlebt sie schreckliche Dinge. Doch das traumatisierte Mädchen wird von einer liebevollen Pflegefamilie adoptiert. Leider holt der Schrecken der Vergangenheit sie wieder ein, als eines Nachts ein Fremder in ihre Wohnung dringt und ihren Ehemann und ihr ungeborenes Kind tötet.
Seit jener Nacht wird sie immer wieder von Visionen von grausamen Morden heimgesucht, die sich zudem noch überaus real anfühlen. Als sich herausstellt, dass sich die blutigen Gräueltaten wirklich genau so zugetragen haben, wendet sie sich an die Polizei – und landet infolgedessen ganz oben auf der Liste der Tatverdächtigen. Was verbindet Madison mit diesen grausamen Taten?
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