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    TV-Tipp: Brutale Kult-Action mit Gerard Butler - vom Regisseur von "Snatch" und "Operation Fortune"
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    „300“-Star Gerard Butler feierte, nach einigen Flops und Gurken, zuletzt mit „Greenland“, „Copshop“ und „Plane“ eine Art Renaissance. Heute läuft mit „Rock N Rolla“ nochmal einer der frühen Erfolge des raubeinigen Publikumslieblings im Fernsehen.

    Coole Sprüche, viel Ironie, krasse Twists und deftige Gewaltspitzen zeichnen die in der Londoner Unterwelt angesiedelten Gangster-Filme von Regisseur und Autor Guy Ritchie aus. Bereits mit seinen ersten Werken „Bube, Dame, König, grAs“ und „Snatch“ machte sich der Mann aus dem lauschigen Hatfield in der Grafschaft Hertfordshire einen exzellenten Namen. Anhand des starken „The Gentlemen“ präsentierte Ritchie zuletzt eine Rückkehr ins Genre, nachdem er diverse Hollywood-Großprojekte wie „Sherlock Holmes 1+2“ oder „Aladdin“ realisiert hatte.

    Rock N Rolla“ hingegen kam schon 2008 heraus – also kurz vor den genannten Ritchie-Blockbustern. So ganz erreichte dieser die Spannung und Qualität seiner Vorgänger zwar nicht. Spaß lässt sich bei dem in unserer FILMSTARTS-Kritik mit guten 3,5 Sternen bewerteten Mix aus Thrill, Action und schwarzer Komödie aber allemal haben. Zumal dabei noch jede Menge bekannte Gesichter zu sehen sind.

    „Rock N Rolla“ läuft heute Abend, am 29. Juni 2023, um 22.00 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung bringt der Sender in derselben Nacht um 3.05 Uhr. Falls euch diese Termine nicht passen sollte, könnt ihr den Kracher auch jederzeit im Rahmen eures Netflix-Abos anschauen.

    Alternativ dazu sind bei Online-Händlern wie Amazon Blu-rays oder DVDs zu haben. Wahlweise steht der FSK-16-Titel dort außerdem als kostenpflichtiges Video-on-Demand zum Streamen bereit. Die Blu-ray ist insofern besonders empfehlenswert, da sie als Bonusmaterial einen ebenso unterhaltsamen wie erhellenden Audiokommentar (in englischer Sprache), zwei „Behind The Scenes“-Specials sowie eine komplette, nicht im Film verwendete Szene enthält.

    "Rock N Rolla" auf Tele 5: Das ist die Story

    Die Großen fressen die Kleinen – so sieht es auch in der Londoner Unterwelt aus. Doch die Drittliga-Kriminellen One Two (Gerard Butler), Mumbles (Idris Elba) und Handsome Bob (Tom Hardy) wollen das nicht einfach hinnehmen. Schon gar nicht, als Old-School-Gangster Lenny Cole (Tom Wilkinson) sie bei einer Grundstückspekulation übel reinlegt und sie plötzlich mit zwei Millionen Pfund Schulden dastehen.

    Da kommt ihnen das Angebot der cleveren Buchhalterin Stella (Thandiwe Newton) gerade recht. Ihr Boss, der skrupellose, russische Oligarch Obomavich (Karel Roden), will nämlich Lennys Kontakte zu Entscheidern im Rathaus nutzen, um sich eine Baugenehmigung zu erschleichen. Dank Stellas Tipp kann das Trio das üppige Schmiergeld abfangen und seinerseits nun nicht nur in Geld schwimmen, sondern obendrein Lenny mächtigen Ärger bereiten.

    Warner Bros. GmbH
    One Two (Gerard Butler, l.) und Mumbles (Idris Elba) müssen realisieren, dass sie über den Tisch gezogen wurden.

    Die Freude über den gelungenen Coup ist aber nur von kurzer Dauer. Denn die Aktion der Drei ist der Auslöser einer nicht enden wollenden Reihe meist gewalttätig ausgetragener Verwicklungen. Im Zentrum dieser scheint Lennys ungeliebter Stiefsohn, der offiziell für tot erklärte Punkrocker Johnny Quid (Toby Kebbell), zu stehen. Denn der ist nicht nur weiterhin sehr wohl am Leben, sondern über Umwege auch in Besitz von Obomavichs extrem wertvollem Lieblingsgemälde gekommen und will es nicht wieder herausrücken...

    Ein brillant zusammengestellter Cast für "Rock N Rolla"

    Der eine oder die andere von euch wird zwischendurch sicher mal darüber den Überblick verlieren, wer hier gerade wen übers Ohr haut. Aber das ist völlig okay und von „Rock N Rolla“-Mastermind Guy Ritchie bestimmt sogar so gewollt. Geht es doch auch all seinen von Drehbuch und Kamera wunderbar eigenwillig gezeichneten Figuren inmitten dieses Tohuwabohu aus Rache, Raub, Betrug, Folter und Mord keinen Deut besser. Trotzdem wirkt „Rock N Rolla“ immer mal wieder ein wenig wie ein zweiter Aufguss von Elementen aus „Bube, Dame, König, grAs“ und „Snatch“.

    Wie bei den meisten Ritchie-Werken ist auch hier die Besetzungsliste wirklich bemerkenswert und trägt viel zum hohen Unterhaltungswert der Chose bei. Nicht nur sind einige sehr bekannte britische Mim*innen dabei, wie der kurz zuvor dank „300“ zu Weltruhm gelangte Gerard Butler, der mit der sensationellen TV-Serie „The Wire“ in den USA groß herausgekommene Idris Elba und der zweifach oscarnominierte Tom Wilkinson („Michael Clayton“).

    Ritchie castete zudem einmal mehr jede Menge zum Zeitpunkt der Produktion bereits durchaus bewährte Schauspieler*innen, die aber erst noch vor ihrem ganz großen Durchbruch standen. Zu diesen zählen hier u. a. „Venom“-Star Tom Hardy, Mark Strong („Kingsman 1+2“), Thandiwe Newton („Westworld“), Gemma Arterton („James Bond 007 - Ein Quantum Trost“), Jamie Campbell Bower („Stranger Things“) und Toby Kebbell aus „Planet der Affen 2: Revolution“.

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    Ob mit oder ohne Haare: Mark Strong ist mit seinen Auftritten immer unterhaltsam. So natürlich auch in "Rock N Rolla".

    Neben all diesen Landsleuten setzte Ritchie in „Rock N Rolla“ zusätzliche Farbtupfer, indem er diverse ausländische Darsteller*innen verpflichtete. Für sie baute er Charaktere in die Handlung ein, mit denen man in einem so durch und durch britischen Projekt eigentlich nicht rechnen würde. Die Rede ist beispielsweise von US-Rapper und „Fast & Furious“-Veteran Ludacris, dem in „Entourage“ begeisternden Jeremy Piven, Dragan Mićanović („Killer's Bodyguard 2“) aus Serbien sowie dem Tschechen Karel Roden aus „Hellboy“ und „Die Bourne Verschwörung“.

    Superwichtig für das Gelingen des Films ist neben den schillernden Figuren und ihren meist mehr als weniger abscheulichen Taten das Szenario, in dem sie diese verüben. Kein anderer Filmemacher schafft es, die britische Hauptstadt so dreckig und verkommen, dabei aber auch mit einem unbestreitbar faszinierenden Glamour zu präsentieren. So macht er London jedes Mal wieder zu einem weiteren Protagonisten. „Rock N Rolla“ mag nicht Ritchies bester oder originellster Gangster-Streifen geworden sein – zumindest in Sachen Atmosphäre, Dynamik und Spielfreude aller Beteiligten werden seine Fans aber voll und ganz bedient.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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