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    Streaming-Tipp für Sci-Fi-Fans: Dieses brachiale Multiversum-Abenteuer mit FSK 18 zeigte schon lange vor Marvel & Co., wie's geht!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Keine Filmreihe hat er öfter gesehen, keine öfter im Regal stehen. Ob auf Laserdisc oder 4K-Blu-ray – „Matrix“ geht einfach immer.

    Multiversen liegen gerade voll im Trend. Doch auch schon lange vor Marvel, „Everything Everywhere All At Once“ und Co. wurde bereits eifrig zwischen den Welten gesprungen: FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian empfiehlt euch dabei „The One“ mit Jet Li.

    Erst trafen in „Spider-Man: A New Universe“ die verschiedensten Spinnenmänner aufeinander, später auch im Kino-Megahit „Spider-Man: No Way Home“ – und auch im größten Kassenschlager von Indie-Schmiede A24 wird fleißig zwischen den Welten gesprungen. Und wie: „Everything Everywhere All At Once“ sorgte für Begeisterung weit und breit und geht heute Nacht mit satten elf (!) Nominierungen ins Oscar-Rennen. Ja, es ist wohl nicht zu hoch gegriffen, zu sagen, dass Multiversen im Kino gerade ein echter Publikumsmagnet sind.

    Bei gekonnter Umsetzung bieten diese schließlich auch abwechslungsreiche Unterhaltung, die Grenzen sprengen kann, denen andere Filme unweigerlich unterliegen. Neu ist das Konzept allerdings nicht. Bereits 2001 kam es zu einem Multiversum-Kracher, in dem um ein Haar kein Geringerer als Superstar Dwayne Johnson die Hauptrolle gespielt hätte: „The One“, den ihr derzeit auf Netflix streamen könnt.

    Nach "Matrix" kam "The One" …

    1999 eröffneten die Wachowskis mit „Matrix“ völlig neue Welten im Kino. Der heute als moderner Klassiker des Sci-Fi-Kinos berühmte Film war nicht nur inhaltlich wahnsinnig komplex, sondern begeisterte das breite Publikum vor allem auch mit einem famosen Spezialeffekt-Feuerwerk, wie man es bis dahin noch nie gesehen hatte. Der Erfolg gab Neo und Co. Recht – und zog den ein oder anderen Trittbrettfahrer nach sich.

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    Wer also noch bis „Matrix Reloaded“ (2002) und „Matrix Revolutions“ (2003) warten wollte, konnte erst einmal mit „The One“ vorliebnehmen. Die Parallelen waren nur allzu offensichtlich, spielte der Film von „Final Destination“-Macher James Wong nicht nur ebenfalls mit der Idee von Parallelwelten – der Film wurde obendrein auch noch quasi direkt nach Keanu Reeves Figur benannt: „The One“ (in der deutschen Synchro: „Der Auserwählte“).

    Und das Studio glaubte an den Film, steckte immerhin gut 49 Millionen Dollar in ihn und machte ihn damit nicht einmal so viel kleiner als „Matrix“, der 63 Millionen Dollar kostete. Während „The One“ allerdings mit großen Drehbuchschwächen zu kämpfen hatte bzw. hat, floss ein Großteil des Budgets selbstredend in die Action. Und das hat sich durchaus gelohnt: Auch wenn die Spezialeffekte heute ein wenig in die Jahre gekommen sind, setzt „The One“ auf visuelle Schauwerte, die Jahre zuvor auch „Matrix“ auszeichnet.

    Fans von explosiver, brachialer Over-the-Top-Action und Super-Slow-Motion werden hier jedenfalls mit reichlich Hirn-aus-Spaß-an-Action bedient. Und dass die fetzt, liegt nicht nur an dem überzogenen Effektgewitter, sondern auch am Hauptdarsteller.

    … und statt Dwayne Johnson kam Jet Li!

    Ursprünglich war Dwayne Johnson für die Hauptrolle in „The One“ vorgesehen. Statt der Wrestling-Legende, die damals noch als „The Rock“ bekannt war und im selben Jahr ihren Hollywood-Einstand mit „Die Mumie kehrt zurück“ feierte, trat am Ende jedoch Jet Li vor die Kamera. Denn auch er brachte die nötige Physis für die Rolle mit, um der Action den sprichwörtlichen Punch zu verleihen. Selbst unter den teilweise schlecht gealterten Effekten wird immer deutlich, dass sich hier gerade einer der größten Kampfsportkünstler der Filmgeschichte durch verschiedene Welten prügelt.

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    So schlüpfte letztlich Li in die Mehrfach-Rolle von 125 (!) Persönlichkeiten (von denen die meisten jedoch nur auf dem Papier existieren), die letztlich auf das Duell zwischen dem rechtschaffenen Gabriel Yulaw und dem fiesen Killer Gabe Law hinausläuft, dessen Ziel es ist, all seine Doppelgänger aus den anderen Welten zu eliminieren, um so ihre Kraft in sich zu vereinen und praktisch unbesiegbar zu werden. Logik? Fehlanzeige. Ist aber auch egal. Das fetzt!

    Jet Li stand damit einem vorzeitigen Aufeinandertreffen von Johnson und Jason Statham im Weg. Letzterer tritt hier nämlich als intergalaktischer Gesetzeshüter auf, der sich gemeinsam mit seinem Partner (Delroy Lindo) an die Fersen von Yulaw heftet. So dauerte es bis „Fast & Furious 6“, bis sich die Wege von Johnson und Statham 2013 erstmals kreuzten. Ihr wolltet Statham schon immer mal mit Haaren sehen? Dann habt ihr hier eure Chance! Li schließt indes eine ganz besondere Brücke zu „Matrix“:

    Denn Jet Li bekam mit „The One“ quasi seinen eigenen „Matrix“-Film – während er eine Rolle in „Matrix Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ ablehnte! Ursprünglich schrieben die Wachowskis die Rolle des Seraph nämlich für den chinesischen Kampfsportmeister. Doch es sprach gegen Lis Prinzipien, seine Bewegungen mittels Computer speichern und schließlich digital imitieren zu lassen. Also sagte Li ab und machte damit Platz für Collin Chou.

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    Mittlerweile steht Li sogar nur noch alle paar Jahre vor der Kamera, zuletzt etwa für „Mulan“ (2020), „League Of Gods“ (2016) und „The Expendables 3“ (2014). Und während uns in Zukunft womöglich überhaupt keine neuen Filme mit dem Martial-Arts-Star erwarten dürften, beeindrucken seine größten Action-Kracher auch heute noch – ob „Once Upon A Time In China“ oder „Tai-Chi Master“, „Unleashed“ oder „Kiss Of The Dragon“, „Hero“ oder „Fearless“. Oder eben auch „The One“.

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