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    Nachdem niemand für ihn ins Kino ging, heute im TV nachholen: Dieser Geheimtipp ist ein absolutes Muss für alle Kinder der 90er
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Zu verrückt? Gibt es nicht! Wo Neues entsteht, beginnt für Daniel Kino, das sich ins Gedächtnis brennt. Je schräger und verrückter, desto besser!

    A24 feiert mit „Everything Everywhere All At Once“ gerade den größten Erfolg seiner Geschichte. Für gute Filme war die Indie-Schmiede aber schon davor bekannt, nur flogen die meist unter dem Radar vieler Filmfans – wie etwa „Mid90s“.

    Nachdem A24 mit „Everything Everywhere All At Once“ erstmals den Meilenstein von einem weltweiten Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar erreichte, geht der Film in der Nacht von Sonntag auf Montag nun auch noch mit elf Nominierungen ins Oscar-Rennen. Dem Multiversum-Abenteuer gelang damit, woran viele ebenfalls großartige Filme der Indie-Schmiede bislang scheiterten: Er generierte Aufmerksamkeit auch außerhalb der Filmnerd-Bubble. Wer sich davon überzeugen will, was A24 sonst noch so drauf hat, hat heute bei WDR die Gelegenheit dazu:

    WDR zeigt „Mid90s“ in der Nacht von 9. auf 10. März 2023 ab 0 Uhr – und unterstreicht damit leider auch, warum es Filme des in den vergangenen Jahren kometenhaft aufgestiegenen Produktionsstudios immer noch oft schwer haben. FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher stieß es bereits sauer auf, dass Jonah Hills famoses Regiedebüt vor mittlerweile zwei Jahren spätabends seine deutsche TV-Premiere feierte. Und auch heute – zu Mitternacht und unter der Woche – dürfte der Film wohl kein allzu breites Publikum erreichen. Schade, ging der Film 2019 auch schon an den Kinokassen baden, landete in Deutschland noch nicht einmal in den Top 100 der Jahres-Charts und konnte weltweit am Ende nicht mehr als 9,3 Millionen Dollar einspielen.

    Für alle, die spätabends bereits im Bett liegen, gibt es zum Glück aber eine Alternative: Der Film ist aktuell auch komplett kostenlos bei Amazon als Stream verfügbar:

    Ihr braucht dafür also noch nicht einmal ein Prime-Abo, denn den Film könnt ihr derzeit im Rahmen von Amazon Freevee streamen. Bedeutet: Ihr habt gratis Zugriff, müsst dafür nur mit Werbeunterbrechungen leben.

    "Mid90s": Pures Leben mit 90er-Flair

    Hill erzählt die Geschichte des 13-jährigen Stevie (Sunny Suljic), der im Los Angeles der 90er-Jahre aufwächst und zwischen „Street Fighter II“, Mixtapes und Joints in eine ungewisse Zukunft aufbricht. Er zofft sich oft mit seiner Mutter (Katherine Waterston), kloppt sich noch öfter mit seinem Bruder (Lucas Hedges) und findet schließlich Anschluss an eine Skater-Clique, mit denen er die Reize des Erwachsenwerdens in vollen Zügen auskostet – inklusive verbotener Partys, dem ersten Vollrausch und dem ersten Kuss. Und auch neue Bekanntschaften macht der von seinen Kumpels liebevoll „Sunburn“ genannte Teenager bald...

    Die Oscar-Nominierungen 2023: Ein deutsches (!) Netflix-Epos schreibt Geschichte – und wird nur noch von einem anderen Film übertroffen

    „Mid90s“ fängt den Geist der 90er ein wie kaum ein anderer Film und ist damit absolutes Pflichtprogramm für alle, die in jener Zeit aufwuchsen – sowie natürlich für alle, die sich fragen, wie es damals wohl gewesen sein muss. Dass der 1983 geborene Jonah Hill jene Zeit selbst hautnah miterlebte, merkt man „Mid90s“ zu jeder Sekunde an. Denn der Film erzählt weniger eine Geschichte mit klarem Anfang und Ende, sondern gibt sich ganz und gar dem Lebensgefühl hin, das den Alltag vieler Teenager in den 90ern prägte.

    Das ist nicht nur angenehm ungezwungen und durch die Retro-Brille inszeniert, sondern auch wunderbar ehrlich und authentisch, witzig, traurig und mitreißend erzählt und gespielt – und lässt wohl nicht nur den Autor dieses Artikels verträumt in Erinnerungen schwelgen. Für ihn ist „Mid90s“ nicht weniger als der beste Coming-of-Age-Film überhaupt, mit dem es übrigens auch deswegen immer wieder Laune macht, in die Vergangenheit abzutauchen, weil die Zeitreise nach nicht einmal eineinhalb Stunden wieder rum ist. Denn Hill verzichtete darauf, das Heranwachsen seines Protagonisten totzuerzählen (wozu einen eine solche Geschichte ja schnell mal verleiten könnte) und beschert seinem Publikum so ein erfrischend kurzweiliges Abenteuer, das immer wieder zu begeistern weiß.

    In Summe hatten den Film übrigens gleich vier Mitglieder der FILMSTARTS-Redaktion in ihren Top 10 des Jahres 2019: Nina, Markus, Tobias und Daniel. Und das will was heißen...

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