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    Heute erstmals im TV: Eine außergewöhnliche Comic-Verfilmung – vor allem 2 Szenen werden euch verstören
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Mit der Comic-Verfilmung „Old“ hat M. Night Shyamalan seinen Fans genau das geboten, wofür der Regisseur seit „The Sixth Sense“ mit seinem Namen steht. Und es gibt auch zwei Momente, die euch wirklich kalt erwischen werden. Heute erstmals im TV.

    M. Night Shyamalan verbindet man in erster Linie mit einer Sache: Twists. Seit „The Sixth Sense“, dem wohl meist gespoilerten Film aller Zeiten, hat der indische Filmemacher in jedem seiner Werke versucht, sein Publikum überwältigt von einer gewaltigen Überraschung aus dem Kinosaal zu entlassen. Manchmal hat das durchaus geklappt, hin und wieder quittierte man das Vorhaben aber auch nur mit einem saloppen Schulterzucken.

    So auch im Falle von „Old“, der hierzulande 2021 in den Kinos gestartet ist und heute, am 24. März um 20.15 Uhr seine Free-TV-Premiere auf RTL Zwei feiert. Auch wenn die Comic-Verfilmung letztlich kein großartiger Film geworden ist und gerade der Twist am Ende als Störfaktor negativ auffällt, gibt es immer wieder Momente, mit denen M. Night Shyamalan sein inszenatorischen Talent unter Beweis stellt. Vor allem zwei Sequenzen werden euch noch lange in Erinnerung bleiben.

    Darum geht’s in "Old"

    Guy (Gael García Bernal) und Prisca (Vicky Krieps) sind mit ihren gemeinsamen Kindern Trent (Nolan River) und Maddox (Alexa Swinton) im Urlaub und freuen sich auf einen Tag an einem versteckten, abgelegenen Strand. Ganz für sich haben sie das Meer letztendlich aber doch nicht, denn schon bald tauchen weitere Personen am Strand auf. Das allerdings erweist sich nicht als schlimmstes Problem...

    Beim Schwimmen findet der junge Trent die Leiche einer Frau, die nur wenige Augenblicke später völlig skelettiert ist. Und auch die Kinder altern plötzlich sehr schnell, wovon nicht nur Trent (jetzt: Alex Wolff) völlig verstört ist. Wie es scheint, altern alle, die sich am Strand aufhalten, in rasender Geschwindigkeit. Spätestens am nächsten Morgen, so ist es zu befürchten, sind die meisten der Urlauber*innen tot. Und das Schlimmste an der ganzen Sache: Es scheint kein Entkommen zu geben.

    Eine ungelenke Schauergeschichte

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gibt es für „Old“ durchschnittliche 2,5 von 5 Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Sidney Schering: „‚Old‘ vereint die Stärken und Schwächen M. Night Shyamalans zu einem interessanten, aber halbgaren Szenario: Gerade die ruhigeren Momente dieser mahnend-melancholischen Schauergeschichte sind reizvoll. Aber Nebenfiguren, die sich ständig unaufgefordert selbst vorstellen, ungelenke Tonfallwechsel sowie der verkrampfte Versuch, das Publikum derbe zu erschrecken, sorgen dafür, dass ‚Old‘ klar hinter seinem Potenzial zurückbleibt.“

    Old
    Old
    Starttermin 29. Juli 2021 | 1 Std. 48 Min.
    Von M. Night Shyamalan
    Mit Gael García Bernal, Vicky Krieps, Rufus Sewell
    User-Wertung
    2,5
    Filmstarts
    2,5

    Dass „Old“ letztlich nicht ganz aufgeht, liegt aber nicht nur daran, dass sich Shyamalan nicht zwischen Böse-Gute-Nacht-Geschichte, lakonischen Humoreinlagen und krampfhaftem Moralstück entscheiden kann, sondern auch daran, dass er den Charakteren einfach zu wenig Profil gibt. Abseits der Kernfamilie wirken Figuren wie Rapper Mid-Sized Sedan (Aaron Pierre) oder Mediziner Jarin (Ken Leung) eher ein wenig sonderbar und deplatziert.

    Was M. Night Shymalan aber mal wieder wunderbar beherrscht, sind die ruhigen, zwischenmenschlichen Augenblicke, in denen der sanftmütig-dramatische Geist der Vorlage auch im Film einnehmend zum Ausdruck gebracht wird. Darüber hinaus gibt es zwei Momente, die sich in das Gedächtnis brennen (Spoiler!): Die wirklich diabolische Abfolge von grausamen Knochenbrüchen, die nur deformiert wieder verheilen und der ungemein verstörende Anblick einer rasend schnell verlaufenden Schwangerschaft samt tragischem Ausgang. Hier darf Shyamalan dann auch im Bereich des Body-Horrors begeistern.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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