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    TV-Tipp: Dieser starke Sci-Fi-Blockbuster stand im Mittelpunkt einer völlig absurden Kontroverse
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Ein Bestseller wird zu einem von der Kritik gefeierten Kassenschlager, der zudem einige namhafte Preise einsackt. Was gibt’s an „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“, der heute im Free-TV läuft, schon auszusetzen? Die Genreeinteilung, offenbar...

    Wenn ein Film weltweit über 630 Millionen Dollar einspielt, obwohl er weder ein Sequel, ein Remake oder Teil eines etablierten Comic-Franchises ist, will das mittlerweile was heißen. Umso mehr, wenn es sich nicht um einen bombastischen Actionfilm handelt, sondern um die Geschichte eines Mannes, der schlicht und ergreifend eins beherrscht: Naturwissenschaft. Stopp, bitte nicht jetzt schon gelangweilt diesen Artikel schließen!

    Denn immerhin ist hier von einem zahlreiche Stars aufweisenden Blockbuster die Rede, der eine durch und durch sonderbare Kontroverse ausgelöst hat, zu der wir weiter unten in diesem Artikel kommen – und der heute im Free-TV läuft: ProSieben zeigt am 21. April 2023 ab 20.15 Uhr den Matt-Damon-Megahit „Der Marsianer – Rettet Mark Watney.

    Falls ihr heute Abend keine Zeit habt, oder einfach keine Lust auf Werbeunterbrechungen, findet ihr die Romanverfilmung unter anderem auch bei Disney+.

    "Der Marsianer": Mark Watney rettet sich selbst – mit Wissenschaft!

    Mark Watney (Matt Damon), Commander Lewis (Jessica Chastain), Rick Martinez (Michael Peña), Chris Beck (Sebastian Stan), Alex Vogel (Aksel Hennie) und Beth Johanssen (Kate Mara) erforschen im Rahmen der NASA-Mission „Ares 3“ den Mars, als ein heftiger Sandsturm auf sie zusteuert. Commander Lewis befiehlt den sofortigen Aufbruch – ohne Mark Watney, der bereits für tot gehalten wird. Fälschlicherweise, wie sich herausstellt. Der Botaniker muss sich also vorerst mit den kläglichen, auf dem Mars zurückgelassenen Mitteln über Wasser halten. Als es ihm endlich gelingt, der Erde zu signalisieren, dass er noch lebt, beginnt Direktor Sanders (Jeff Daniels) damit, eine eilige Rettungsmission in die Wege zu leiten. Leichter gesagt als getan...

    Andy Weirs Roman wurde nicht zuletzt aufgrund seiner leicht verständlichen, dennoch begeistert ins Detail gehenden Darstellung wissenschaftlicher Prozesse gefeiert. Drehbuchautor Drew Goddard („The Cabin in the Woods“) und „Gladiator“-Regisseur Ridley Scott mussten sich also der Herausforderung stellen, einen vergnüglich geschriebenen Roman über vermeintlich trocken-dramatische Inhalte adäquat umzusetzen. Angesichts der allgemein sehr positiven Rezeption des Films, inklusive einer starken FILMSTARTS-Kritik, darf man festhalten: Das ist ihnen gelungen!

    Goddard dampft in seinem Skript die „Wissenschaft! Hurra!“-Attitüde des Romans kongenial ein und verpasst dem Protagonisten eine beeindruckende „Ach, das wird schon!“-Haltung inklusive schnippisch-süffisantem Galgenhumor. Scott wiederum inszeniert das Ganze mit einer geradezu beneidenswerten Leichtfüßigkeit, ebenso wie der schillernde Cast durchweg eine gewitzte Grundausstrahlung mit sich bringt. So sind in kleineren Rollen neben den bereits genannten Stars Kristen Wiig, Donald Glover, Mackenzie Davis, „Doctor Strange“-Szenendieb Benedict Wong und Chiwetel Ejiofor zu sehen.

    "Der Marsianer" wissenschaftlich geprüft: Kann man Kartoffeln auf dem Mars pflanzen wie Matt Damon?

    "Der Marsianer": Komödie oder Drama?

    Hinzu kommt die Art und Weise, mit der Damon den Titelhelden spielt: Irgendwo zwischen relaxter Bescheidenheit und aus dem tiefsten Inneren strahlender Freude über seine „MacGyver“-esken Gadgets. Somit lässt Watney seinen Überlebenskampf glatt wie einen verantwortungslosen, doch unvergesslichen und zwischenzeitlich sogar heiteren Abenteuerurlaub dastehen. Daher ist es eigentlich auch nicht überraschend, dass „Der Marsianer“ unter anderem den Golden Globe für den besten Comedy-Hauptdarsteller sowie für die beste Komödie gewonnen hat.

    Genau diese Genreeinteilung sorgte 2015 und 2016 jedoch für Stunk in der Fachpresse und der Filmbranche. Denn der Gedanke, dass ein Mars-Survivalstoff als Komödie eingeteilt wird, ließ nicht nur die Verantwortlichen der Awards-Berichterstattung stutzen, sondern auch einige Filmschaffende. Monatelang wurde argumentiert, dass „Der Marsianer“ eindeutig ein Drama sei – und „Dating Queen“-Regisseur Judd Apatow, der gegen Damons Mars-Geschichte bei den Globes antrat, konnte sich einen Seitenhieb auf die vermeintlich fehlenden Lacher des Konkurrenzfilms nicht verkneifen.

    Wikipedia hält sich übrigens aus der ziemlich absurden Debatte raus und nennt einfach „Science-Fiction“ als Genre des Films. Bei Disney+ lesen sich die Schlagwörter zu „Der Marsianer“ wie folgt: „Überleben“, „Science-Fiction“ und „Action & Abenteuer“ – und ob nun Drama oder Komödie: Das trifft alles zu.

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    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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