Kommt "Kraven The Hunter 2"? Der Regisseur hat bereits große Pläne – aber wie stehen die Chancen?
Julius Vietzen
Julius Vietzen
-Redakteur
Marvel ist mehr als das MCU: Auch abseits der Avengers gibt es für Julius spannende Superhelden-Geschichten zu entdecken, etwa mit "Legion", "Venom" oder den "Spider-Verse"-Filmen.

„Kraven The Hunter“ stellt im Finale die Weichen für eine Fortsetzung, in der es dann zu einem Duell zwischen Kraven und Chameleon kommen soll. Auch darüber hinaus hat Regisseur J.C. Chandor schon große Pläne – doch ob er diese jemals umsetzen kann?

2024 CTMG, Inc.

Anders als die meisten anderen Marvel-Filme – egal, ob MCU oder SSU – hat „Kraven The Hunter“ keine Abspannszenen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Film nicht schon die Weichen für eine Fortsetzung stellen würde. Genau das geschieht nämlich in den letzten Minuten des Films nachdem – Achtung, Spoiler! – der scheinbare Bösewicht Aleksei Sytsevich alias Rhino (Alessandro Nivola) und der im Hintergrund die Fäden ziehende Nikolai Kravinoff (Russell Crowe) entlarvt und besiegt wurden. Schauen wir uns dafür das Finale noch einmal genauer an:

Das Ende von "Kraven The Hunter" erklärt

Wie Dmitri (Fred Hechinger) in den letzten Minuten gegenüber seinem Bruder Kraven (Aaron Taylor-Johnson) enthüllt, war er bei demselben mysteriösen Arzt, der auch Rhino seine Verwandlungsfähigkeiten inklusive gewaltiger Stärke und Unverwundbarkeit gegeben hat. Fortan ist Dmitri nun nicht mehr nur ein guter Stimmenimitator, sondern kann tatsächlich jede beliebige Gestalt annehmen. Außerdem entscheidet er sich, dass Drogenimperium ihres toten Vaters Nikolai weiterzuführen.

Mit der Wandlung vom häufig herumgeschubsten jüngeren Bruder von Hauptfigur Kraven zu dem gestaltwandelnden Schurken, der er auch in den Marvel-Comics ist, wird so am Ende des Films natürlich sehr bewusst die Tür für einen möglichen „Kraven The Hunter 2“ offengelassen.

Erst Kampf gegen Chameleon, dann "Kraven's Last Hunt"?

In diesem soll dann offenbar der Bruderzwist im Mittelpunkt stehen, der dann wohl auch eine Rolle dabei spielen würde, die Wandlung von Kraven vom Beschützer der Tierwelt und Jäger von Bösewichten zu einem Spider-Man-Widersacher zu erklären. Denn genau das ist der Plan von Regisseur J.C. Chandor und seinem Hauptdarsteller:

„Es gab die Möglichkeit, [‚Kraven The Hunter‘] wie eine klassische Origin Story aufzubauen, wenn auch keine Heldengeschichte oder eine Superheldengeschichte. Wir bauen im Grunde genommen einen Bösewicht auf“, erklärte Chandor gegenüber der Filmseite Collider. „Das letzte Stück davon ist für Aaron und mich ‚Kraven's Last Hunt‘, was, wenn dieser Film funktioniert und ein Erfolg ist, das Ende unserer Geschichte wäre. [...] Die Figur, die wir zu erschaffen versuchen, ist eine, die tatsächlich in ‚Last Hunt‘ enden könnte.“

„Kraven's Last Hunt“ oder „Kravens letzte Jagd“ ist eine bekannte Marvel-Storyline, in der ein gelangweilter Kraven beschließt, seinen Erzfeind Spider-Man endgültig zur Strecke zu bringen (was ihm auch gelingt) und sich in dessen Kostüm als überlegener Beschützer von New York zu beweisen. Hier findet ihr den Comic bei Amazon:

Ob es aber wirklich zu einem Kampf gegen Chameleon und schließlich zu einer Konfrontation mit Spider-Man kommt, hängt natürlich vom Erfolg des ersten Teils ab – und davon, ob Sony überhaupt noch weitere SSU-Filme drehen wird. Und hinter beides, also den Erfolg von „Kraven“ wie auch hinter die Fortführung des SSU, müssen wir an dieser Stelle ein dickes Fragezeichen setzen.

Ist "Kraven The Hunter" der letzte SSU-Film?

Venom: The Last Dance“ ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 473 Millionen Dollar zwar wie die beiden ersten „Venom“-Filme ein ordentlicher Erfolg für Sony an den Kinokassen. Doch „Morbius“ und „Madame Web“ waren im Gegensatz dazu heftige Flops, die noch dazu von Fans und Fachpresse ordentlich auf den Deckel bekamen und ohne Ende in den sozialen Medien verspottet wurden.

Auch die Kritiken zu „Kraven The Hunter“ sind bislang absolut vernichtend (2 von 5 Sternen von FILMSTARTS, 14 Prozent bei Rotten Tomatoes) und die Erfolgschancen sehen alles andere als rosig aus: Die Prognosen für das Startwochenende in den USA liegen bei um die 15 Millionen Dollar, was genauso schwach wie „Madame Web“ wäre – und viel zu wenig für einen mindestens 110 Millionen Dollar teuren Blockbuster.

Fortan nur noch Spider-Man

Hinzu kommt ein Bericht des US-Branchenmagazins The Wrap, in dem es heißt, dass auch Sony kein Interesse mehr daran hat, sein Spider-Man-Universum ohne Spider-Man fortzusetzen. Stattdessen wolle man sich vorerst auf drei Projekte konzentrieren, in denen (ein) Spider-Man tatsächlich eine Rolle spielt:

  • den MCU-Film „Spider-Man 4“ mit Tom Holland als Peter Parker
  • Beyond The Spider-Verse“, den dritten Teil der hochgelobten Animationsfilmreihe über Miles Morales
  • die Realserie „Spider-Noir“ mit Nicolas Cage als Ben Reilly, die aktuell für Amazon Prime Video gedreht wird

Ihr seht also: Es deutet alles darauf hin, dass es keinen „Kraven The Hunter 2“, keinen „Sinister Six“-Film und auch keinen „Venom 4“ geben wird, in dem Venom und Spider-Man gegen den in „The Last Dance“ vorbereiteten Oberbösewicht Knull kämpfen werden. Stattdessen könnte Sonys Spider-Man-Universum nach „Kraven The Hunter“ tatsächlich zu Grabe getragen werden.

Das MCU kommt im Gegensatz dazu nach einer kleineren Schwächephase aktuell wieder so richtig in Schwung. Die Dreharbeiten zu „Avengers 5: Doomsday“ sollen nämlich schon bald beginnen und neben Robert Downey Jr. kehrt darin nun auch ein weiterer Ur-Avenger zurück:

Marvel-Sensation: Nach Robert Downey Jr. feiert der nächste Star in "Avengers 5: Doomsday" ein großes Comeback

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren