Paul Verhoeven hatte sich in den 80er- und 90er-Jahren vor allem mit seinen kultigen Sci-Fi-Actionstreifen „RoboCop“ und „Total Recall“ einen Namen gemacht. Während diese von den Utopien einer von Gewalt geprägten Gesellschaft in der Zukunft handelten, widmete sich der niederländische Regisseur mit „Basic Instinct“ erstmals dem Erotik-Thriller-Genre.
Mit Erfolg, wie die Besucherzahlen an den Kinokassen zeigen sollten. Während etwa die lang ersehnte Comic-Adaption „Marvel’s The Avengers“ im Jahr 2012 nach Angaben von InsideKino allein in Deutschland rund 2.261.000 Filmfans in die Lichtspielhäuser lockte, kam „Basic Instinct“ 1992 hierzulande auf gut 4.476.000 Besucher.
Der mega-erfolgreiche Erotik-Thriller „Basic Instinct“ beeindruckt unverändert. Davon könnt ihr euch am heutigen 12. Januar 2025 um 22.00 Uhr auf arte überzeugen. Eine Wiederholung läuft am 31. Januar um 22.40 Uhr. Zudem steht der Film nach Ende der ersten Ausstrahlung als Gratis-Stream in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Aufgrund der Altersbeschränkung ist dies allerdings jeweils erst ab 22.00 Uhr möglich – es sei denn, ihr meldet euch dort an und bestätigt euer ausreichendes Alter.
Außerdem gibt es den FSK-16-Titel aktuell in den Flatrate-Abos vom WOW und MagentaTV zu streamen sowie natürlich auch als (4K-)Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den modernen Klassiker dort übrigens ebenfalls ohne Aufpreis streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des Filmlegenden-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum 3,99 Euro pro Monat fällig.
Ein eiskalter Eispickel-Mord
Nach der brutalen Ermordung des Musikers Johnny Boz (Bill Cable), steht die Hauptverdächtige schnell fest. So hat Johnnys Freundin – die berühmte Schriftstellerin Catherine Tramell (Sharon Stone) – den Mord an einem Rockstar mit einem Eispickel haargenau in ihrem letzten Roman beschrieben. Zudem war sie es, die zuletzt mit Johnny gesehen wurde.
Nachweisen können die Detectives Nick Curran (Michael Douglas) und Gus Moran (George Dzundza) vom San Francisco Police Department ihr deshalb aber noch lange nichts. Doch insbesondere Nick lässt nicht locker und gerät dabei immer mehr in die Fänge der manipulativen Autorin, die nicht nur ihren scharfen Verstand, sondern auch ihre weiblichen Reize geschickt einzusetzen weiß…
Gewagter Einblick, der Filmgeschichte schrieb
Bezeichnend für die Grundessenz von „Basic Instinct“ ist eine Szene auf dem Polizeirevier, in der gleich eine ganze Traube von leicht angestaubt wirkenden Schlipsträgern eifrig darüber diskutiert, wie gefährlich Catherine wirklich sei, da sie ja den real geschehenen Mord bereits vorab in ihrem Roman quasi angekündigt habe. Es scheint hier so, als halte eine Frau mit ihren erotisch-morbiden Fantasien die ganze Männerwelt auf Trab.

Dieser Eindruck wird später im Verhörraum mehr als bestätigt, wenn die Hauptverdächtige – sinnlich eine Zigarette rauchend – ausschweifend über Sex, Drogen und Gewalt sinniert und dabei so manchen der anwesenden Cops kräftig ins Schwitzen bringt. Ins kollektive Kino-Gedächtnis hat sich dabei vor allem der Moment gebrannt, in der Catherine den Polizisten – und damit auch dem Zuschauer – einen Blick zwischen ihre Schenkel gewährt. Ein echter Aufreger, der die Sittenwächter des eher prüden US-Mainstream-Kinos wohl bis heute auf die Palme bringt.
Gipfeltreffen der 90er-Kino-Giganten
Doch auch der Thrill kommt nicht zu kurz. Das perfide Spiel der Protagonistin mit Detective Nick und die unerwarteten Wendungen halten den Betrachter permanent auf Trab. Dass die Hauptfigur des in Arbeit befindlichen neuen Romans der Schriftstellerin ausgerechnet auf Nick basieren soll, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen.
Das Duell zwischen den Protagonist*innen ist zudem ein schauspielerischer Leckerbissen zweier Hollywood-Schwergewichte in der Blütezeit ihrer Karriere. Dabei gibt Michael Douglas zunächst den gewohnt coolen Macho wie in „Black Rain“ – auch wenn Nick als trockener Alkoholiker bereits labile Züge aufweist –, der aber von der scheinbar in allen Belangen überlegenen Sharon Stone, in ihrer Rolle als Femme Fatale, nach und nach in seine mentalen Einzelteile zerlegt wird.
Dennoch ist auch die von Stone verkörperte Figur hinter der perfekten Fassade alles andere als psychisch gefestigt. Das zeigt sich auch in dem dysfunktionalen lesbischen Verhältnis mit ihrer Freundin Roxy (Leilani Sarelle). Diese Ambivalenz sorgt dafür, dass sich der Zuschauer nie ganz sicher sein kann, wer aus dem destruktiven Wettstreit als Sieger*in hervorgehen wird.
Heutzutage ist „Basic Instinct“ ohne Sharon Stone einfach nicht vorstellbar. Und doch wäre es fast so gekommen, wie ihr im folgenden Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix nachlesen könnt:
"Sie wollten mich nicht": Sharon Stone musste hart für ihre Rolle in "Basic Instinct" kämpfenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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