Dank Erfolgskomödien wie „Beverly Hills Cop“ oder „Der Prinz aus Zamunda“ war Eddie Murphy in den 1980er-Jahren einer der größten Hollywood-Stars überhaupt. Der heute 63-Jährige gehörte zu den wenigen Schauspieler*innen, die bei der Wahl ihrer Projekte völlig freie Hand hatten – was Ende des Jahrzehnts dazu führte, dass Murphy sich und seine Fähigkeiten ein wenig überschätzte ...
… denn in „Harlem Nights“ (1989) übernahm der Leinwand-Komiker nicht nur die Hauptrolle – er verfasste auch das Drehbuch und nahm auf dem Regiestuhl Platz. Damit erfüllte sich Murphy gleich zwei Herzenswünsche: Er wollte schon immer einen Film vor historischer Kulisse drehen – und mit seinem großen Idol zusammenarbeiten, dem Comedian und Schauspieler Richard Pryor („Zum Teufel mit den Kohlen“, „Superman III – Der stählerne Blitz“). Doch die Realität konnte seinen Erwartungen nicht standhalten.
Der Film über zwei Freunde, die im Harlem des frühen 20. Jahrhunderts gemeinsam einen Nachtklub leiten und sich gegen Gangster und korrupte Polizisten behaupten müssen, fiel bei den Kritiker*innen durch – und auch an den Kinokassen konnte „Harlem Nights“ mit einem Einspielergebnis von 60,9 Millionen US-Dollar (gegenüber einem Budget von 30 Millionen) nicht an Murphys große Hits anknüpfen.
Rund ein Jahr nach dem Kinostart von „Harlem Nights“ führten Murphy und Regisseur Spike Lee („BlacKkKlansman“) eine Unterhaltung für das Spin Magazine. In diesem Rahmen hat der „Dr. Dolittle“-Star erklärt, wie es überhaupt zu dem Projekt gekommen ist – und warum es seiner Meinung nach gescheitert ist: Er habe es damals schwer gehabt, „wirklich gute Regisseure“ zu finden, die mit ihm arbeiten wollten. „Ich habe mit einigen Regisseuren zusammengearbeitet, die ich mochte – viele davon mochte ich wirklich –, aber ich würde sagen, dass vielleicht zwei davon echte Künstler waren“, so Murphy. „Der Rest war eher so: ‚Ich mache den Eddie-Murphy-Film, kassiere mein Geld und fertig.‘ Also dachte ich mir […]:‚Scheiß drauf, ich mach das einfach selbst.‘“
Doch dieses Kalkül ging nicht auf: „Irgendwann kommst du an den einen Punkt […], an dem dir niemand mehr sagt: ‚Ey Mann, das ist Mist, lass das lieber.‘ Also beschloss ich, Eddie Murphy, Richard Pryor und Redd Foxx in einem Film zusammenzubringen, der eigentlich keine Komödie ist. Es war das erste Mal, dass ich ein komplettes Drehbuch geschrieben habe. Das Problem war, dass ich zu viele Rollen gleichzeitig übernommen habe – und das alles zum ersten Mal. Es war keine angenehme Erfahrung. Ich wollte einfach nur mal Regie führen, um zu sehen, ob ich das kann. Und ich habe herausgefunden, dass ich es nicht kann – und es auch nicht noch mal machen werde.“
Zusammenarbeit mit Richard Pryor war für Eddie Murphy eine gewaltige Enttäuschung
Zu allem Überfluss sei auch seine Begegnung mit Richard Pryor nicht so verlaufen, wie er sich das vorgestellt habe. „Ich dachte, es würde eine richtige Zusammenarbeit werden, dass ich mit meinem Idol arbeiten könnte und es großartig sein würde. Aber Richard kam ans Set, sagte seine Zeilen und war wieder weg – es war überhaupt keine Zusammenarbeit. […] Richard mag mich nicht. Darum ging es bei der ganzen Sache.“
Murphy führte Pryors offensichtliche Abneigung gegen ihn darauf zurück, dass sich dessen Karriere Ende der 1980er-Jahre bereits im Sinkflug befand – während Murphy ein beliebter Star-Komiker und auf dem Höhepunkt seiner Karriere war. „Richard glaubt, […] dass ich gekommen bin und seinen Scheiß versaut habe“, so Murphy. „Der einzige Grund, warum er den Film gemacht hat, war, dass er viel Geld dafür bekommen hat. […] Ich hatte früher mehr Bilder von Richard Pryor an der Wand als von Elvis Presley. […] Es ist echt seltsam, wenn du herausfindest, dass dein Idol dich hasst.“
Rund ein Jahrzehnt später bekam dann auch Murphys Schauspiel-Laufbahn einen heftigen Dämpfer – und er ist der erste, der zugibt, „beschissene Filme“ gedreht zu haben. Warum er kurz davor war, seine Karriere an den Nagel zu hängen (und was ihn letztlich umgestimmt hat), erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ich habe beschissene Filme gemacht": "Beverly Hills Cop 4"-Star Eddie Murphy stand kurz davor, seine Karriere an den Nagel zu hängen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.