Jeder Jackie-Chan-Fan hat aus diesem oder jenem Grund seine ganz eigenen Favoriten. Die einen lieben seine Frühwerke à la „Die Schlange im Schatten der Adler“, die anderen seine Hollywood-Hits wie „Rush Hour“. Die spektakulärsten und erinnerungswürdigsten Stunt-Feuerwerke der Actionlegende aus Hongkong sind aber wohl allesamt irgendwo dazwischen entstanden. Filme wie „Armour Of God“, „Police Story“ oder auch „Drunken Master II“ von 1994!
Vor sowie hinter der Kamera kam bei dem hierzulande auch schlicht als „Drunken Master“ bekannten Film (international trägt diesen Titel ja bekanntlich „Sie nannten ihn Knochenbrecher“!) nahezu unvergleichliche Expertise zusammen, die uns so letztlich Kampfsport-Kino für die Ewigkeit bescherte. Im September 2023 konnten wir uns davon erstmals auf Blu-ray überzeugen. Die limitierte Erstauflage* war jedoch in Windeseile vergriffen, auf Nachschub warteten Fans vergeblich – bis jetzt! Nun kehrt der Film am 15. Mai 2025 auf Blu-ray zurück:
Wer sich das HD-Debüt im Mediabook also durch die Lappen gehen ließ oder schlicht auf eine günstigere Alternative wartete, kommt nun endlich auf seine Kosten. Die handelsübliche Neuauflage ist bereits für schlanke 17 Euro zu haben – und kommt obendrein mit dem ikonischen Postermotiv des Films als Cover daher.
"Drunken Master II": Besser kann Kung-Fu-Kino kaum sein!
Im Zentrum der Geschichte steht ein wertvolles Jade-Artefakt, das gewissermaßen als MacGuffin fungiert – und die Story so vorwärts bringt, ohne von allzu großer Relevanz für den Film selbst zu sein. Denn das gute Stück ist vor allem dazu da, im Zuge einer Verwechslung zufällig dem leichtsinnigen Wong Fei-Hung (Jackie Chan) in den Schoß zu fallen – der sich alsbald mit Händen und Füßen gegen allerhand zwielichtige Gestalten zur Wehr setzen muss, die ein Auge auf das Relikt geworfen haben...
Hier passt einfach alles! Jackie Chan war Mitte der 90er nicht nur auf der Höhe seines kreativen Schaffens, sondern auch körperlich auf dem absoluten Zenit. Gemeinsam mit seinem heute noch aktiven und damals schon hervorragend eingespielten Stunt-Teams stellte der vielleicht größte Martial-Arts-Star der Kinogeschichte einige Action-Choreographien auf die Beine, die jenseits von Gut und Böse sind. Angefangen von den verschiedenen Settings – ob nun in einer Bar oder unter einem Zug – und den damit einhergehenden Kameraeinstellungen bis hin zu den komplexen Bewegungsabläufen: Jede Actionszene für sich ist eine Wucht, und keine gleicht der anderen.
Großen Anteil daran hat freilich auch Regisseur Chia-Liang Liu, dessen Name zunächst wohl nur absoluten Kennern etwas sagen dürfte. Doch der im Jahr 2013 verstorbene Kung-Fu-Filmer zählte zu den besten seiner Zunft, verantwortete mit „Die 36 Kammern der Shaolin“ und „Heroes Of The East“ zwei der größten Actionfilm-Klassiker der legendären Shaw Brothers und setzte seinen Klopper-Cast auch hier mit einer Finesse in Szene, die bis heute ihresgleichen sucht.
Und dann ist da natürlich noch Anita Mui – in einer ihrer legendärsten Rollen überhaupt! Ja, auch wenn Jackie Chan immer wieder für Lacher sorgt, gerade wenn er zum Schluckspecht mutiert, die Fäuste auf vermeintlich unkontrollierte Weise fliegen lässt und zum titelgebenden Drunken Master wird, ist der Film dann am lustigsten, wenn sich Chan mit seiner von Mui gespielten Schwiegermutter zusammentut. Ein besseres Leinwand-Duo hat das Kung-Fu-Kino selten gesehen. Vielleicht nie.
Demnächst bekommen wir Jackie Chan übrigens in einem ziemlich finsteren und brutalen Action-Thriller zu sehen. Diesen Eindruck vermittelt jedenfalls der erste Blick auf „The Shadow's Edge“:
So blutüberströmt haben wir Jackie Chan noch nie gesehen: Erstes Bild zu "The Shadow's Edge" verspricht brutale Crime-Action*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.