„Ich, Tom Horn“ ist ein Biopic über einen Mann, den viele seiner Zeitgenoss*innen als einen der letzten Helden des Wilden Westens ansahen, während andere ihn für einen psychopathischen Killer hielten. Noch heute sind sich Historiker*innen uneinig, wer oder was er wirklich war. Am Abend läuft zur Primetime ein leider fast schon vergessener Film, der auf Tom Horns eigenen Aufzeichnungen basiert. In der Hauptrolle erwartet euch der einstige Superstar Steve McQueen – bekannt aus unsterblichen Leinwand-Monumenten wie „Papillon“, „Gesprengte Ketten“ oder „Bullitt“.
Arte zeigt „Ich, Tom Horn“ am heutigen 23. März 2025 um 20.15 Uhr. Eine Wiederholung folgt am 30. März um 14.15 Uhr. Zudem steht der Film aktuell als Gratis-Stream in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Eine DVD ist derzeit nur als nicht synchronisierter UK-Import* erhältlich. Dafür ist der FSK-12-Titel als kostenpflichtiges Video-on-Demand auch in deutscher Sprache zu haben:
Steve McQueens vorletzter Film
Der echte Tom Horn (1860–1903) war ein moralisch offenbar deutlich ambivalenterer Mensch als die Titelfigur des einzigen Kinofilms von TV-Regisseur William Wiard („Bonanza“, „M*A*S*H“). Davon abgesehen ist dieses Porträt eines demontierten Helden in einer Welt, in der für ihn kein Platz mehr ist, allerdings sehr gelungen, wie die starke 4 von möglichen 5 Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik ausführlich darlegt.
Unser Autor René Malgo stellt fest, dass der Streifen wenige Worte braucht, um zu überzeugen. Gesprochen wird nur, wenn es unbedingt nötig ist. Diese schwermütige Ruhe fördert trotz der weitläufigen Panoramen von Kameramann John A. Alonzo („Chinatown“) die immens dichte Atmosphäre. Diese sowie McQueens intensive Performance ziehen uns Zusehende emotional sehr wirksam in den Bann des Films.
Der Star, der hier auch als Produzent agierte, hatte sich ausführlich auf seinen Part vorbereitet. So las er nicht nur alle überlieferten persönlichen Aufzeichnungen Horns, inklusive des kurz vor seinem Tod von ihm selbst verfassten Buches „Life Of Tom Horn: Government Scout And Interpreter“. McQueen verfolgte auch Horns Lebensweg auf einer langen Reise durch die USA nach – von der Farm in Missouri, die er als 14-Jähriger verlassen hatte, bis hin zu seinem Grab in der Nähe von Tucson, Arizona.
McQueen war stark in das Skript von Thomas McGuane („Duell am Missouri“) und Bud Shrake („Schwingen der Angst“) involviert und wählte Don Siegel („Dirty Harry“) als Regisseur aus. Dieser stieg jedoch schon bald wieder aus dem Projekt aus. Es übernahm James William Guercio („Electra Glide In Blue“), den McQueen allerdings bereits am dritten Drehtag feuerte. Daraufhin wollte er sich selbst um die Inszenierung kümmern, was ihm von der Gewerkschaft aber untersagt wurde.
So kam William Wiard ins Spiel, der sich Berichten zufolge nur wenig selbst einbringen konnte. Das Gros der Regiearbeit verrichtete der Star nämlich offenbar dann doch selbst. Dabei ließ er sich von seinen Erfahrungen als Darsteller für Sam Peckinpah („Getaway“) und John Sturges („Die glorreichen Sieben“) leiten.
Während der Dreharbeiten litt McQueen zunehmend an Atemproblemen. Nach „Ich, Tom Horn“ spielte der „Le Mans“-Star nur noch in einem Film mit: dem Action-Thriller „Jeder Kopf hat seinen Preis“. Kurz darauf wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert, dem er im November 1980 erlag.

"Ich, Tom Horn": Das ist die Story
Als junger Fährtenleser war der als Reiter, Lasso-Werfer und Scharfschütze extrem talentierte Tom Horn (Steve McQueen) einst entscheidend an der Gefangennahme des berühmten Apachenhäuptlings Geronimo beteiligt. Doch das ist lange her. Die nordamerikanischen Ureinwohner sind flächendeckend besiegt oder ausgerottet und der Westen des gigantischen Landes ist mittlerweile komplett erschlossen. Für einen Mann mit seinen Begabungen scheint es keine Verwendung mehr zu geben.
Nach einigen harten Jahren verschlägt es ihn dann nach Wyoming, wo er tatsächlich einen Job findet, der seinen Fähigkeiten entspricht. Von den lokalen Rinderbaronen wird er engagiert, um den vielen immer dreister werdenden Viehdieben das Handwerk zu legen. Horn nimmt seinen Auftrag sehr ernst und geht dabei gnadenlos zu Werke – Eigenschaften, die ihn für Lehrerin Glendolene Kimmel (Linda Evans) offenbar besonders attraktiv machen. Die lokale Justiz um Marshal Belle (Billy Green Bush) und Sheriff Creedmore (Slim Pickens) ist von Horns eigenmächtigem Vorgehen indes alles andere als begeistert und überlegt, wie man sich seiner entledigen könnte …
Ungefähr zur gleichen Zeit und ebenfalls in Wyoming spielt auch ein anderer Genre-Klassiker, den wir euch im folgenden Streaming-Tipp wärmstens ans Herz legen wollen:
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