Klar, Clint Eastwood ist eine der größten Ikonen des Western-Kinos, und bei seiner absoluten Paraderolle handelt es sich um den knallharten Gesetzeshüter „Dirty Harry“. Doch in seiner sieben (!) Jahrzehnte umfassenden Karriere hat der 94-Jährige immer wieder gezeigt, dass er auch ganz anders kann. Vor ziemlich genau 30 Jahren konnten seine Fans den für grimmige Einzelgängerfiguren bekannten Schauspieler so von seiner sensiblen Seite kennenlernen:
Im Melodram „Die Brücken am Fluss“ spielte Eastwood den Fotografen Robert Kincaid, der den Auftrag erhält, für die Zeitschrift National Geographic die überdachten Brücken Iowas zu dokumentieren. Dabei trifft er auf die Hausfrau Francesca Johnson (Meryl Streep), die mit ihrem Ehemann und zwei Kindern ein so ruhiges wie routiniertes Leben auf einer abgelegenen Farm führt. Als ihre Familie für ein paar Tage verreist, lernen sich Robert und Francesca näher kennen – und stürzen sich schließlich Hals über Kopf in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung.

„Die Brücken am Fluss“ ist eine der besten Regiearbeiten von Clint Eastwood – und eine der erfolgreichsten: Weltweit konnte das romantische Drama stolze 182 Millionen US-Dollar in die Kinokassen spülen, bei einem geschätzten Budget von maximal 24 Millionen.
Zugleich war es das einzige Mal, dass die beiden Hollywood-Legenden Clint Eastwood und Meryl Streep gemeinsam vor der Kamera standen. Während zwischen ihnen auf der Leinwand die Funken sprühten, musste sich die dreifache Oscar-Gewinnerin (u.a. „Sophies Entscheidung“) aber erst einmal an Eastwoods berüchtigte Arbeitsweise gewöhnen:
„Er sagte in der ersten Hälfte des [Drehs] kein Wort zu mir, und das beunruhigte mich“, so die „Mamma Mia“-Darstellerin im Interview mit der Los Angeles Times. „Schließlich meinte er eines Tages zu mir: ‚Weißt du, ich rede nicht viel – es sei denn, mir gefällt etwas nicht.‘“
Man könnte meinen, dass eine gefeierte Schauspielerin wie Meryl Streep sich nicht so leicht verunsichern ließe – doch anfangs wusste sie einfach nicht, wie sie die Schweigsamkeit des „Für eine Handvoll Dollar“-Stars deuten sollte. Tatsächlich ist Eastwood bekannt dafür, maximal effizient zu arbeiten und am Set kein Wort zu viel zu verlieren – wenn er nichts sagt, bedeutet das in der Regel, dass alles zu seiner Zufriedenheit läuft.
Passend dazu äußerte er sich später lobend über seine Kollegin, indem er zu Protokoll gab: „Sie ist wie Gene Hackman und Morgan Freeman – eine dieser Personen, die einfach bereit zum Drehen sind.“ (via Espinof.com) Streep erhielt für ihre Rolle in „Die Brücken am Fluss“ eine ihrer insgesamt 21 Oscar-Nominierungen.
Apropos Oscars: Wusstet ihr eigentlich, dass Clint Eastwood die Academy Awards ganze 20 Jahre lang boykottiert hat? Seine Gründe könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
"Ladet mich nie wieder ein": Darum hat Clint Eastwood 20 Jahre lang die Oscar-Verleihung boykottiertEin ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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