TV-Premiere: Schaut diesen wunderschönen Film heute Abend ohne Werbung – großartige Bilder und eine packende, hochemotionale Geschichte!
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

Ein Drama, das Oscar-Geschichte geschrieben hat – und sich mit seinen ruhigen, berührenden Bildern sowie seiner tragisch-schönen Geschichte über Freundlichkeit ins Gedächtnis brennt: Heute Abend läuft „The Quiet Girl“ im Free-TV.

Es ist ein kleiner, ruhiger Film über ein junges, schweigsames Mädchen und die kleinen, unauffälligen Gesten, die wahrlich nicht weltbewegend sind – den Menschen, von denen dieser Film erzählt, aber die Welt bedeuten: „The Quiet Girl“ ist ein nahezu stilles Familiendrama über Menschen, die einander ohne großen Aufhebens helfen, emotionale Wunden zu versorgen – erzählt allein mit dem Nötigsten an Worten und in unaufgeregten, wunderschönen Bildern voller Geborgenheit.

Damit gelang es dem Film, Geschichte zu schreiben: Er errang als erste irische Produktion eine Nominierung in der Oscar-Kategorie „Bester internationaler Film“. Heute Abend, am 23. April 2025, zeigt der WDR „The Quiet Girl“ ab 23.45 Uhr. Zudem findet ihr das herzzerreißende Drama als VoD zum Leihen und Kaufen bei Amazon Prime Video.

Darum geht es in "The Quiet Girl"

Irland, 1981: Das Mädchen Cáit (Catherine Clinch) lebt in ärmlichen Verhältnissen und ihre schwangere Mutter (Kate Nic Chonaonaigh) fühlt sich überfordert. Erlösung erhalten die mehrfache Mutter und die Neunjährige durch entfernte Verwandte, die in einer kleinen Küstenstadt im Süden leben. Sie bieten an, die Kleine den Sommer über bei sich aufzunehmen – eine völlig neue Erfahrung für die schweigsame Cáit.

Zwar ist Cáit unklar, wann sie wieder nach Hause zurückkehren wird, doch das spielt für sie vorerst keine Rolle: Das kinderlose Ehepaar Eibhlín & Seán Cinnsealach (Carrie Crowley und Andrew Bennett) kümmert sich liebevoll und geduldig um seine Besucherin, zudem kann sie über das geräumige, gepflegte Landhaus und die idyllische, üppig-grüne Umgebung staunen. Zwar hat Cáit trotzdem manche Eingewöhnungsschwierigkeiten. Allerdings blüht sie allmählich in der Obhut der Kinsellas auf und entwickelt eine neue Perspektive aufs Leben...

Die Poesie der alltäglichen Freundlichkeit

Ein Sommer der Wärme, Fürsorge und gegenseitigen Zuneigung – was für Cáit eine völlig ungeahnte, zuvor unvorstellbare Erfahrung ist, wäre für andere, glücklichere Kinder absoluter Alltag: Regisseur und Drehbuchautor Colm Bairéad erzählt, basierend auf Claire Keegans Kurzgeschichte „Foster“, keine zauberhafte Mär über ein in prekären Verhältnissen aufgewachsenes Mädchen, das eines Tages in eine perfekte Welt verpflanzt wird und nie wieder mit negativen Gefühlen konfrontiert wird.

Viel mehr ist „The Quiet Girl“ eine Allerweltsgeschichte, in der sich Glück, Normalität und Schmerz dicht an dicht reihen. Sie bleibt perspektivisch jedoch so nah an der neue Erfahrungen machenden Titelheldin, dass sich selbst kleine Gesten wie ein bereitgelegter Keks wie magische Poesie anfühlen.

The Quiet Girl
The Quiet Girl
Starttermin 16. November 2023 | 1 Std. 36 Min.
Von Colm Bairéad
Mit Carrie Crowley, Andrew Bennett, Catherine Clinch
User-Wertung
3,9
Filmstarts
4,5

Das lässt sich auf die unübersehbaren, von Bairéad aber nicht inszenatorisch übermäßig forcierten Differenzen zwischen Cáits familiärem Alltag und ihrer freieren, freundlicheren Sommerunterkunft zurückführen. Aber auch auf das Echo der teils angedeuteten, teils angerissenen Vorgeschichten – und auf das umwerfende Spiel von Catherine Clinch, die als Cáit wie ausgewechselt wirkt, sobald sie sich in der idyllischen Provinz aus ihrer schmerzlich-starren Haltung steter Abwehr befreien darf.

Die unverkitschte Ästhetik, mit der Bairéad und Kamerafrau Kate McCullough das wohltuende Sommeridyll darstellen, intensiviert dieses unaufgeregte Gefühl der selbstverständlichen Vertrautheit. Ebenso wie die Bände sprechenden, warmherzigen Blicke zwischen dem Mädchen, ihrer offenherzigen Gastgeberin und ihrem bei aller Sympathie dennoch knurrigen Gastgeber. So unsentimental, trotzdem berührend und unvergesslich, wird nur höchstselten ein derart still-loderndes Plädoyer für Zärtlichkeit und menschliche Fürsorge getätigt!

Und wenn ihr nach „The Quiet Girl“ auch eine emotionale Serie schauen möchtet, solltet ihr unserem folgenden Streaming-Tipp eine Chance geben:

Eine der besten Serien überhaupt heute Abend streamen – extrem spannend, grandios gespielt und hochemotional

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