In diesem Action-Thriller wandelt Nicolas Cage auf Liam Neesons Pfaden – jetzt gibt es ihn neu im Heimkino
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

„The Retirement Plan“ stellte einen Rekord in Nicolas Cages Filmografie auf – wenngleich keinen, auf den die Verantwortlichen besonders stolz sein dürften. Jetzt gelangte der Action-Thriller mit prominenter Besetzung ins deutsche Heimkino.

Oscar-Preisträger Nicolas Cage spielt in „The Retirement Plan“ einen früheren CIA-Agenten, der jäh aus seinem Ruhestand gerissen wird, um in dringlichen persönlichen Angelegenheiten mit Waffengewalt und Unermüdlichkeit den Tag zu retten. Anders gesagt: Cage schlägt in die Kerbe, die sein irischer Kollege Liam Neeson schon seit Jahren nahezu unermüdlich bearbeitet.

Allerdings wäre Nicolas Cage nicht Nicolas Cage, würde er wirklich einfach 1:1 das machen, was andere Schauspieler so tun – stattdessen wandelt er den Neeson-Archetyp unter anderem dadurch ab, dass er sich mit strähnig-ergrauter Langhaarfrisur und im schmucken Hawaiihemd durch die Action beißt. Ob er damit auch euren Geschmack trifft, könnt ihr ganz einfach überprüfen: Diese Woche ist „The Retirement Plan“ auf DVD und Blu-ray im Heimkino erschienen.

Beide haptische Veröffentlichungen enthalten als Bonusmaterial ein kurzes Making Of. Falls ihr darauf sowie auf das physische Element verzichten könnt, habt ihr die Möglichkeit, „The Retirement Plan“ als VoD via Amazon Prime Video* zu beziehen.

Das ist "The Retirement Plan"

Jimmy (Jordan Johnson-Hinds) betätigt sich als Fahrer für ein Verbrechersyndikat und glaubt, den idealen Ausweg aus diesem riskanten Metier gefunden zu haben: Er will einen USB-Stick mit pikantem Inhalt stehlen und sich so seinen Ausstieg finanzieren. Es kommt, wie es kommen musste: Der gewagte Coup schlegt fehl und Gangsterboss Donnie (Jackie Earle Haley) nimmt Jimmy ordentlich in die Mangel. Nur mit aller Mühe gelingt es Jimmys Freundin Ashley (Ashley Greene), sich sowie den Datenträger und ihre elfjährige Tochter Sarah (Thalia Campbell) in Sicherheit zu bringen.

In Sicherheit, das heißt für Ashley: Sie flieht auf die Cayman Islands, wo sich ihr entfremdeter Vater Matt (Nicolas Cage) vor Jahren zur Ruhe gesetzt. Mit der Ruhe ist Schluss, als Donnies Gangsterschergen, angeführt von Bobo (Ron Perlman), nachreisen – jetzt muss der frühere CIA-Killer wohl seine einstigen, mörderischen Talente bemühen, um seine Familie zu beschützen...

Ein Rekordfilm, aber nicht, wie ihn sich die Verantwortlichen gewünscht haben

Der von „Defendor“-Produzent Tim Brown geschriebene und inszenierte Action-Thriller stellte einen traurigen Rekord auf: Obwohl er in 1.175 US-Kinos startete, generierte er an seinem ersten Wochenende lediglich 745.000 Dollar – damit legte „The Retirement Plan“ den schwächsten Start eines breit ausgewerteten Cage-Films hin. War das verdient?

Nun, FILMSTARTS-Autor Lutz Granert bemängelte, dass „der simpel gestrickte und nahezu spannungsfreie Plot [...] ebenso wie die vielen nicht zündenden Gags ohne Gespür für Situationskomik“ enttäusche, weshalb er gerade einmal 1,5 von 5 Sternen verteilte. Cage-Fans dürfen dennoch aufatmen, denn der Ausnahmeschauspieler blieb sich treu und bewies einmal mehr, dass er auch in enttäuschenden Filmen keine lustlose Darbietung abgibt.

Granert urteilt etwa: „Nicolas Cage ist als pensionierter Killer schon ziemlich spaßig, wenn er mit ungepflegter Langhaarmähne und im luftigen Blumenhemd schon mal den alten und senilen Knacker mit Rückenproblemen simuliert, um im nächsten Moment mit einer Kurzhantel ordentlich auszuteilen.“ Noch mehr Cage-Qualität – und obendrein bissig-spannende Satire – findet ihr übrigens im folgenden Streaming-Tipp:

Heute Abend streamen: Einer der besten Nicolas-Cage-Filme - nach 20 Jahren kommt wirklich endlich die Fortsetzung!

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