Wer an Sean Connery denkt, hat natürlich sofort James Bond im Kopf. Schließlich war der Schotte nicht nur der allererste 007-Darsteller – für viele Fans ist er auch bis heute der beste. Zwischen 1962 und 1983 hat er den Spion mit der Lizenz zum Töten insgesamt sieben Mal gespielt, darunter in Klassikern wie „Goldfinger“ oder „Feuerball“.
Connery selbst stand mit dem wohl berühmtesten Agenten der Kinogeschichte aber auf Kriegsfuß, weil es ihn störte, ständig auf die Rolle reduziert zu werden. Immerhin hat die 2020 verstorbene Leinwand-Legende auch einen Oscar gewonnen (für Brian De Palmas Gangsterfilm „The Untouchables“), und er konnte auch in vielen weiteren Filmen überzeugen, die rein gar nichts mit Maßanzügen, Martinis und Missionen im Auftrag ihrer Majestät zu tun haben – vom Alfred-Hitchcock-Thriller „Marnie“ bis hin zum Kloster-Krimi „Der Name der Rose“.
Doch natürlich hat auch ein Sean Connery mal kräftig daneben gegriffen. So beendete er seine Karriere bereits im Jahr 2003 mit einem Film, der an den Kinokassen zwar solide abschnitt, dafür aber von der Fachpresse in den Boden gestampft wurde. Die Rede ist von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, der auf der gleichnamigen Comicreihe von Alan Moore basiert. Im Mittelpunkt steht die titelgebende Quasi-Superhelden-Truppe rund um literarische Figuren wie Allan Quatermain (Connery), Tom Sawyer (Shane West) oder Dorian Gray (Stuart Townsend), die im ausgehenden viktorianischen Zeitalter gemeinsam gegen einen Bösewicht kämpfen, der einen Weltkrieg provozieren will.
Die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes zählt lediglich 16 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen, und mit einem Score von 44 Prozent ist auch das Publikum nicht übermäßig angetan. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es ebenfalls lediglich 1,5 von 5 Sternen für den Steampunk-Actionfilm. Am Ende heißt es: „Hier waren einfach nur die falschen Männer am falschen Ort versammelt: der falsche Regisseur, die falschen Drehbuchautoren, die falschen Darsteller, die falschen Special-Effects-Spezialisten.“
Diesem Urteil hätte sich wohl selbst Sean Connery angeschlossen, der nach dem Film seinen Abschied von der Schauspielerei verkündete. Aus seiner Abneigung gegen das Spektakel hat er nämlich nie einen Hehl gemacht. In einem Gespräch mit dem New Zealand Herald gab er zu Protokoll:
„Ich habe genug von den Idioten. Die Kluft zwischen den Leuten, die wirklich Filme machen können, und denen, die sie finanzieren, wird immer größer. Ich sage nicht, dass sie alle Idioten sind – aber viele sind einfach nicht besonders gut in dem, was sie tun.“
Welchem Film der „The Rock“-Darsteller dagegen viel mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ich kenne niemanden, der ihn gesehen hat": Dieser Film hat laut 007-Legende Sean Connery viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.