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    "Harry Potter und die Kammer des Schreckens": Dieser Logikfehler nervt Fans

    Im zweiten Eintrag der „Harry Potter“-Reihe brilliert Jason Isaacs als Fiesling Lucius Malfoy. Doch die Filmemacher haben es in Sachen Bosheit wohl etwas übertrieben. Denn der Ex-Todesser vergreift sich bei seinen Zaubersprüchen deutlich im Ton.

    Warner

    J.K. Rowlings Wizarding World mit ihren Zaubersprüchen und magischen Gegenständen wurde im Laufe der Jahre von der Autorin – auch durchaus zum Unmut der Fans – immer wieder erweitert und angepasst. Trotzdem gibt es eine Szene in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“, der am heutigen Donnerstag um 20.15 Uhr auf Sat.1 läuft, die eingefleischte Potterheads schon seit dem Kinostart 2002 beschäftigt und zu zahlreichen hitzigen Diskussionen in „Harry Potter“-Foren geführt hat.

    Es handelt sich um die Sequenz am Ende des Films, wenn Voldemort-Anhänger Lucius Malfoy (Jason Isaacs) von Harry Potter (Daniel Radcliffe) wegen seiner Beteiligung an der Öffnung der Kammer des Schreckens zur Rede gestellt wird.

    Avada Kedavra schon in “Harry Potter 2”

    Nicht nur, dass Harry Potter die Gefahr des Basilisken gebannt und so ermöglicht hat, dass die verhassten Schlammblüter und Direktor Dumbledore in Hogwarts bleiben dürfen, der junge Zauberer mit dem Blitz auf der Stirn sorgt auch noch dafür, dass Malfoy aus Versehen seinen Hauselfen Dobby in die Freiheit entlässt. Das ist zu viel für den stolzen Lucius, der seine eiskalte Hülle plötzlich fallen lässt, zum Zauberstab greift und den Todesfluch Avada Kedavra sprechen will. Einzig Dobbys Eingreifen rettet Harry Potter schließlich das Leben.

    Und hier liegt für Fans der große Logikfehler: Würde Lucius Malfoy wirklich am helllichten Tag, mitten in Hogwarts, vor dem Büro des Schulleiters versuchen, einen Zwölfjährigen zu töten? Mit einem Unverzeihlichen Fluch, der wie wir alle wissen, eine lebenslange Verbannung nach Askaban bedeutet? Würde der gefasste Lucius Malfoy sowas wirklich trotz aller Wut tun?

    Warner

    Für viele Fans ist klar: nein! In der Buchvorlage kommt dieser verbotene Todesspruch dementsprechend auch nicht vor. Allgemein werden die Unverzeihlichen Flüche nämlich erst zwei Bände später in „Harry Potter und der Feuerkelch“ eingeführt. Hier liegt für Potterheads daher eindeutig ein gewaltiger Logikfehler vor. Trotz Einfluss und Geld würde Malfoy mit diesem Mord nicht davonkommen. Auch Voldemort wäre sicher nicht erfreut über Harrys Tötung gewesen, wobei Lucius den Glauben an seine Rückkehr in diesem Moment wohl schon verloren hatte. Doch warum ist diese unlogische Szene dann überhaupt im Film?

    Was steckt wirklich hinter dem Logik-Fehler?

    Die Frage ist besonders berechtigt, da „Harry Potter“-Autorin J. K. Rowling bei allen Filmen auch das Drehbuch sichtete. Ihr hätte der Avada-Kedavra-Fehler also eigentlich auffallen müssen. Zu ihrer Verteidigung: In verschiedenen Diskussionsforen ist als Antwort zu lesen, dass der Spruch eine Improvisation von Darsteller Jason Isaacs war und daher gar nicht im Skript stand. Wie Isaacs in verschiedenen Interviews über die Jahre hinweg zugegeben haben soll, habe Regisseur Chris Columbus ihm bei der Szene freie Hand gelassen.

    Da Isaacs damals den gerade veröffentlichten „Harry Potter und der Feuerkelch“ gelesen habe, sei ihm beim Dreh spontan der Todesfluch als erstes eingefallen und das sei schlussendlich im fertigen Film geblieben. Auch wenn wir bei unserer Recherche auf keines dieser Interviews stoßen konnten, scheint dies die allgemein verbreitete und akzeptierte Erklärung für den Fluch-Fauxpas zu sein. Entweder das oder die Macher dachten sich, ein total wütender Malfoy wäre zornig und verblendet genug, einen Unverzeihlichen Fluch tatsächlich auf einen Schüler loszulassen.

    „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ läuft am heutigen Donnerstag (14. Oktober 2021) um 20.15 Uhr auf auf Sat.1.

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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