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    Neu bei Amazon Prime Video: Bei diesem Sci-Fi-Blockbuster hat Vin Diesel seinem Regisseur das Leben zur Hölle gemacht
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Filme, Serien, Videospiele. Markus brennt schon seit Kindertagen für so ziemlich alles, was über Bildschirme und Leinwände flimmert.

    „Babylon A.D.“ war für Regisseur Mathieu Kassovitz ein Herzensprojekt – doch zum Kinostart 2008 hatte er sich bereits wieder von dem Film abgewandt. Schuld war wohl ein Streit mit dem Studio, bei dem es ganz zentral auch um Vin Diesel ging.

    „Filme zu machen ist entweder eine Utopie oder es ist, als würde man Scheiße den Berg hoch schaufeln.“ Die Wahrheit hinter diesem Ausspruch von Sean Connery dürften schon viele Filmemacher erkannt haben, die sich wegen ihrer bestimmten Vision für einen Film mit dem geldgebenden Studio anlegten. Neben berühmten Beispielen aus der Filmgeschichte war dies in diesem Jahrtausend etwa auch bei „Babylon A.D.“ der Fall:

    Regisseur Mathieu Kassovitz bereitete „Babylon A.D.“, der ab sofort im Abo von Amazon Prime Video ohne Zusatzkosten gestreamt werden kann, mit viel Herzblut jahrelang vor – verfluchte sein Werk aber schließlich nach Zank mit dem Studio 20th Century Fox. Es handle sich dabei um „pure Gewalt und Dummheit“, sagte er damals dem US-Sender AMC gegenüber und fügte hinzu: „Teile des Films sind wie eine schlechte Folge von ‚24‘“. Was war passiert?

    "Vin Diesel ist ein Windbeutel"

    Zum „Babylon A.D.“-Drehstart 2006 hatte Kassovitz bereits mehrere Jahre an seiner Adaption des Sci-Fi-Romans „Babylon Babies“ gearbeitet und durch Filme wie „Hass“ und „Die pupurnen Flüsse“ auch außerhalb Frankreichs Aufmerksamkeit erregt, sodass sich mit Fox schließlich ein großes Studio bereit erklärte, seinen nächsten Film zu finanzieren.

    Doch nach diesem positiven Auftakt wandelte sich die Lage schnell zum Schlechten: Der eigentlich von Kassovitz als Hauptdarsteller favorisierte Vincent Cassel („Black Swan“) wurde auf Wunsch des Studios durch „Fast & Furious“-Star Vin Diesel ersetzt, doch Regisseur und Schauspieler kamen auf keinen grünen Zweig:

    Offenbar brachte Diesel durch sein Verhalten mehrere Male die Produktion zum Erliegen – und Kassovitz reagierte darauf zunehmend aggressiv. Dies berichtete unter anderem der New-York-Post-Ableger Page Six. Die Abneigung ging dabei anscheinend recht tief – selbst Jahre später nannte der Regisseur den Schauspieler im Interview mit der französischen SoFilm einen „Windbeutel“, der „zu nichts fähig sei“.

    Katastrophale Produktion

    Individueller Zank war aber nicht das einzige Problem bei den Dreharbeiten zu „Babylon A.D.“: Laut Kassovitz hat sich das Studio während der gesamten Produktion immer wieder maßgeblich eingemischt und angeblich dafür gesorgt, dass er keine Szene so drehen konnte, wie sie im Drehbuch stand oder wie er sie sich vorgestellt hatte.

    Hinzu kam, dass sich die Produktion durch das Wetter und überdimensionierte Set-Aufbauten um mehrere Wochen verzögerte, wodurch das Budget drohte, aus allen Nähten zu platzen. 20th Century Fox zeigte sich davon nicht gerade begeistert und „rächte“ sich nach Abschluss der Dreharbeiten: Das Studio ließ den Film um ein erhebliches Maß kürzen – gegen den Willen des Regisseurs, der sich daraufhin weigerte, die PR zum Start von „Babylon A.D.“ in irgendeiner Weise zu unterstützen.

    Ob es nun an den chaotischen Dreharbeiten oder dem Zank zwischen Diesel, Kassovitz und Fox lag – der Film entwickelte sich schlussendlich an den Kinokassen zu einem herben Flop (nur 72 Millionen Dollar weltweites Einspielergebnis bei einem Budget von 70 Millionen) und kam auch in den meisten Kritiken nicht gut weg (nur sechs Prozent positive Kritken bei Rotten Tomatoes).

    Wir sahen die Sache damals etwas anders und attestierten dem Film in unserer 3-Sterne-Kritik immerhin „hervorragend inszenierte Action, eine gute Besetzung und eine vorwärts drängende Story“. Wer sich die katastrophalen Dreharbeiten zum Sci-Fi-Actioner etwas genauer anschauen möchte (und des Französischen mächtig ist), findet auf YouTube die Doku „Fucking Kassovitz“, die den schmerzhaften Entstehungsprozess des Films vor allem aus Sicht des Regisseurs festgehalten hat:

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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