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    Verwirrendes "Black Widow"-Ende: Marvel hat die Fans absichtlich verärgert
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn Becher ersinnt mit seinen Kolleg*innen auch mal wilde MCU-Theorien und ist zudem für das berühmteste Kevin-Feige-Meme verantwortlich.

    Das Finale von „Black Widow“ ließ einige Marvel-Fans ratlos zurück. Haben sie da eine Szene vergessen? Ist da ein großes Logiklock? Viel wurde spekuliert – und das nahmen die Verantwortlichen bewusst in Kauf. Das verwirrende Ende ist nämlich Absicht!

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Wenn es die erneut von Scarlett Johansson gespielte Titelheldin in „Black Widow“ gemeinsam mit ihrer Familie endlich geschafft hat, Fiesling Dreykow (Ray Winstone) zu besiegen, schickt sie „Schwester“ Yelena (Florence Pugh) und Co. von dannen, um sich alleine den US-Behörden unter dem Kommando ihres Verfolgers Ross (William Hurt) zu stellen.

    Danach gibt es einen Zeitsprung und wir sehen, wie Black Widow von ihrem Vertrauten Mason (O-T Fagbenle) neu ausgerüstet wird, was direkt zu den Geschehnissen in „Avengers: Infinity War“ überleitet.

    Doch eine Frage bleibt, die auch nun bei der aktuellen TV-Ausstrahlung auf ProSieben viele Fans beschäftigen dürfte: Wie zur Hölle konnte Natasha zuvor Ross und seiner ganzen Armee entkommen?

    Das Ende macht doch keinen Sinn?

    Bereits zum Kinostart von „Black Widow“ debattieren Marvel-Fans darüber. Hat Marvel hier einfach eine Szene vergessen? Oder soll man sich inhaltlich etwas zusammenreimen?

    Hat Ross sie zum Beispiel einfach gehen lassen, weil sie schließlich Gutes getan hat, wie viele Fans vermuten? Das ist zwar denkbar, aber ergibt irgendwie keinen Sinn. Schließlich jagt Ross zu Beginn von „Avengers: Infinity War“ die abtrünnige Heldin weiter. Und er wird auch zu Beginn von „Black Widow“ als derart verbissener Verfolger gezeigt, dass es eigentlich schwer vorstellbar ist, dass er mal für ein paar Minuten beide Augen zudrückt und die gegen das Gesetz verstoßende Natasha einfach gehen lässt.

    Eine definitive Antwort auf diese Frage gibt es auch von Marvel nicht – ganz im Gegenteil. Denn die Verantwortlichen haben das Ende ganz bewusst so offen gestaltet, es also ganz absichtlich in Kauf genommen, dass die Fans verärgert sind.

    Lieber Fragezeichen als Action-Übermüdung

    Dies verriet zumindest Regisseurin Cate Shortland dem Magazin The Wrap, als sie dort auf die Fragezeichen am Ende des Films angesprochen wurde:

    „Das war unsere Absicht, weil wir die Frage, wie sie abhauen konnte, offenlassen wollten, statt das Publikum mit einem weiteren Kampf zu ermüden.“

    Bei Marvel hatte man also Angst, wenn man an das sehr lange Actionfinale noch einmal eine Actionszene dranhängt, bei der Black Widow gegen Ross und seine Armee kämpft, wäre das zu viel gewesen. Und so sollen die Fans nun halt einfach munter spekulieren und sich die Dinge selbst zusammenreimen:

    „Wir wollten euch mit der Frage zurücklassen, wie genau sie wohl ihren Einfallsreichtum genutzt hat. Denn das hat sie getan. Vielleicht - zumindest würde ich das sagen - hat sie sich ihren Weg aus der Situation rausverhandelt? Aber ich weiß es nicht“, so Shortland weiter im Interview mit The Wrap.

    Ein Überrest von vielen Drehbuchüberarbeitungen?

    Es stellt sich natürlich die Frage, ob es wirklich der sinnvollste Weg war, dieses offene Finale einzubauen. Schließlich hätte Marvel sehr einfach darauf verzichten können, Ross mit seiner Armee hier direkt auftauchen zu lassen oder zeigen können, dass Black Widow mit ihrer „Familie“ abhaut.

    Ein naheliegender Schluss wäre, dass es ein Überbleibsel der vielen Drehbuchüberarbeitungen ist, die „Black Widow“ durchlief und keinem so richtig als Problem auffiel. Schließlich ging das Skript über die Jahre durch viele Hände, wurde erst von „WandaVision“-Macherin Jac Schaeffer entwickelt, dann von Ned Benson („Das Verschwinden der Eleanor Rigby“) überarbeitet und schließlich von Eric Pearson („Godzilla vs. Kong“) final geschrieben. Doch andererseits würde es uns schon wundern, wenn Marvel so eine offene Frage aller Planänderungen zum Trotz einfach durchrutscht.

    Meist sind solche Lücken eigentlich eher ein Signal, dass man dies in Zukunft noch auflösen will. Doch beim „Black Widow“-Ende würde uns das wundern. Schließlich scheint die Geschichte um Natasha Romanoff abgeschlossen.

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels anlässlich der TV-Ausstrahlung von „Black Widow“ am heutigen 17. September um 20.15 Uhr auf ProSieben.

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