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    TV-Tipp für alle "Barbie"-Fans: Heute Abend läuft einer der besten Filme der 90er – so prophetisch war Kino selten
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Filme, Serien, Videospiele. Markus brennt schon seit Kindertagen für so ziemlich alles, was über Bildschirme und Leinwände flimmert.

    „Die Truman Show“ mit Jim Carrey, der am heutigen Dienstagabend bei Kabel Eins läuft, ist und bleibt ein moderner Klassiker, nicht zuletzt weil die Mediensatire vor 25 Jahren ein Szenario entworfen hat, das heute längst nicht mehr undenkbar ist.

    Als „Die Truman Show“ 1998 in die Kinos kam, wirkte die in der Mediensatire auf die Spitze getriebene Perversität des Fernsehens noch wie (halbwegs) entfernte Zukunftsmusik, war das TV-Programm damals doch noch längst nicht so von Reality-Formaten durchsetzt, wie es heute der Fall ist. In der Tragikomödie wird das Leben des titelgebenden Truman (Jim Carrey) seit Kindertagen von Kameras begleitet und als TV-Show rund um die Welt gesendet – ohne aber dass der in einem riesigen, abgeschotteten Studio aufgewachsene Protagonist davon weiß.

    Trotz aller Überhöhung hat der Film damit vor 25 Jahren schon den Reality-TV-Boom vorweggenommen – und trotz aller bissigen Kritik hier womöglich sogar für so manche fragwürdige Inspiration gesorgt. Es dürfte jedenfalls kaum Zufall sein, dass sich ein Jahr nach der „Truman Show“ erstmals Menschen – wenn auch wissentlich – im „Big Brother“-Container rund um die Uhr filmen ließen.

    Und in der von den späteren „Deadpool“-Autoren Paul Wernick und Rhett Reese kreierten „Joe Schmo Show“ ging man dann sogar so weit, dass man den Protagonisten zwar wissen ließ, dass er Teil einer Fernsehshow ist, nicht aber, dass die vermeintliche Reality-Komponente der Sendung um ihn herum komplett inszeniert ist.

    Die FILMSTARTS-Kritik zu "Die Truman Show"

    Auch wenn wir heute noch nicht gänzlich bei der „Truman Show“ angekommen sind, viel scheint bis zum endgültigen Überbordwerfen aller ethischer Bedenken nicht mehr zu fehlen. Und in Sachen Entlarvung medialer Mechanismen zur Inszenierung einer Narrative inmitten vermeintlich realer Situationen und der gezielten Erzeugung der gewünschten Publikumsreaktion hat der Film schon damals voll ins Schwarze getroffen.

    Die tragikomische TV-Abrechnung hat damit nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, sodass wir sie euch auch 2023 bei der x-ten Fernsehausstrahlung noch immer wärmstens empfehlen können - besonders auch denjenigen, die nach dem aktuellen Kino-Megahit „Barbie“ Lust auf eine weitere verspielte Geschichte über den Ausbruch aus einer vermeintlich perfekten Scheinwelt haben. Kabel Eins zeigt „Die Truman Show“ am heutigen 8. August um 22.15 Uhr. Alternativ zur TV-Ausstrahlung mit Werbeunterbrechungen könnt ihr das filmische Meisterwerk natürlich auch auf Blu-ray, DVD und als VoD schauen. Im Abo des Streamingdienstes Paramount+ ist der Film sogar inklusive.

    Perfekter Stimmungsmix mit grandiosem Jim Carrey

    Die treffsichere Medienkritik ist dabei längst nicht das Einzige, was „Die Truman Show“ zu einem Satire-Meisterwerk macht, das in der FILMSTARTS-Kritik von Autor Carsten Baumgardt die vollen 5 von 5 Sternen bekommen hat und damit für uns einer der besten Filme der 90er-Jahre ist.

    Regisseur Peter Weir („Der Club der toten Dichter“) und Autor Andrew Niccol („Gattaca“) finden eine perfekte Balance zwischen der zum Nachdenken anregenden Bissigkeit, die philosphische Fragen zur Identität selbst streift, und einer herzerwärmenden Leichtigkeit, die mit ihren komödiantischen Elementen die tragische Tiefe der Geschichte immer wieder auffängt. „Die Truman Show“ ist anspruchsvoll, wirkt aber nicht verquast oder moralisch überladen.

    In Jim Carrey hat Weir dafür den idealen Hauptdarsteller gewählt – und damit zu jener Zeit durchaus großen Mut bewiesen, war Carrey bis dahin doch vor allem für seine überdrehten Blödel-Rollen der Marke „Dumm und dümmer“ und „Ace Ventura“ bekannt. Mit seinem ersten großen ernsteren Part hat Carrey aber eindrucksvoll demonstriert, wozu er wirklich fähig ist – und wurde damals völlig zu Unrecht bei der Oscarverleihung komplett übergangen (nachdem er zuvor noch einen Golden Globe bekam).

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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