Mein Konto
    TV-Warnung: "Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3" ist geschnitten!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Begonnen mit den Stunts von Buster Keaton über die Akrobatik bei Jackie Chan hin zur Brachialgewalt in „The Raid“: Björn Becher liebt Actionfilme.

    FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher hält Tony Scott für einen der besten Action- und Spannungsregisseure aller Zeiten. Auch „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ würde er euch gerne heute empfehlen. Jedoch nicht im TV!

    Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ wird gerne als einer der schwächeren Filme von Tony Scott bezeichnet. Dem kann ich nicht zustimmen. Er ist sowieso deutlich besser als seine wirklich schwächsten Filme (das sind natürlich „Beverly Hills Cop II“ und „Top Gun“). Er ist zwar nicht ganz so herausragend wie seine absoluten Highlights (u. a. „Unstoppable“, „Der Staatsfeind Nr. 1“, „The Last Boy Scout“ oder „True Romance“), aber trotzdem ein sauspannender und immer wieder sehenswerter Thriller. Das liegt nicht nur an Scotts mal wieder eigenwilligen und exquisiten Inszenierung und einem auch hier wieder neuen Ansatz für einige seiner wiederkehrenden Themen, sondern auch am großartigen Darsteller-Duell im Mittelpunkt: Denzel Washington vs. John Travolta.

    Ich würde euch daher gerne heute die Ausstrahlung auf NITRO empfehlen. Doch NITRO zeigt „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ am heutigen 28. Februar 2023 bereits um 20.15 Uhr – und das bedeutet: Es wird mal wieder nur die gekürzte FSK-12-Fassung laufen und die macht hier einen gewaltigen Unterschied. Es fehlen nicht einfach knapp vier Minuten, die ganze erbarmungslose Brutalität von Travoltas Zugentführer verschwindet, mehrere intensive Dialoge zwischen ihm und Washingtons Held wider Willen fehlen.

    So werde ich euch nicht die Ausstrahlung selbst empfehlen, den Film aber trotzdem. Ihr könnt „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ bei Amazon Prime Video aktuell mit dem Filmtastic Channel im Abo schauen! Dort gibt es die ungekürzte FSK-16-Fassung:

    Und das lohnt sich wie gesagt, denn das einzige Remake (der herausragende „Mann unter Feuer“ ist eine Neuverfilmung des Romans und kein Remake des ersten Films) in der Karriere von Tony Scott ist absolut sehenswert.

    "Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3": Spannendes Star-Duell

    Wie bei Joseph Sargents Original-Thriller „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ wird auch in Scotts Remake eine New Yorker U-Bahn entführt. Gangster Ryder (John Travolta) bringt mit seiner schwerbewaffneten Gang Zug Pelham 1 2 3 samt zahlreicher Geiseln in seine Gewalt. Innerhalb von 60 Minuten will er mehrere Millionen Dollar, sonst sterben nach und nach die Menschen in der Bahn. Sein Funkspruch landet zufällig bei Fahrdienstleiter Walter Garber (Denzel Washington), der sich bald gezwungen sieht, die Verhandlungen zu führen. Denn Ryder macht mit schonungsloser Brutalität klar, dass er keinen anderen Gesprächspartner akzeptiert.

    Warum Scott der Stoff gereizt hat, wird schnell klar. Ob „Top Gun“, „The Fan“, „Last Boy Scout“, „Unstoppable“ oder „Spy Game“ sind Scotts Filme oft von einer besonderen „Männerliebe“ geprägt – und da bildet auch „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ keine Ausnahme. Denn auch wenn Garber und Ryder Gegner sind, arbeitet Scott nach und nach heraus, wie ähnlich sie sich doch sind, wie sie auch einen gewissen Respekt füreinander aufbauen.

    So gut war John Travolta nur in einer anderen Bösewicht-Rolle

    Die aufgeladenen Dialoge zwischen den beiden Hauptfiguren sind so ein Highlight des Films – grandios umgesetzt von Scotts Lieblingsdarsteller Denzel Washington und John Travolta, der den Psycho-Bösewicht nur für John Woo („Face/Off“, „Operation: Broken Arrow“) noch besser spielte. In einem tollen Cast mit u. a. noch James GandolfiniJohn Turturro und Luis Guzmán sind sie die tragenden Säulen.

    Zudem gab und gibt es kaum einen Regisseur, der Suspense-Geschichten rund um einen Kampf gegen die Uhr besser in Szene setzen kann als der leider 2012 verstorbene Scott. Das hat er in „Crimson Tide“ und „Unstoppable“ jeweils ebenfalls mit Denzel Washington hochklassig getan. In „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ ist es vielleicht eine Spur weniger gelungen, etwas formelhafter, aber trotzdem immer noch richtig stark.

    Das liegt vor allem an Scotts Stil. Vor einer New York gerade heimsuchenden Hitzewelle (Hitze und schwitzende Männer sind weitere Markenzeichen des Regisseurs) stülpt er der Geschichte seinen eigenen (vor allem visuellen) Ansatz über. Mit schnellen Schnitten, rasanten Bildern, einem treibenden Score und ganz eigenen Farbpaletten für jedes Szenario steigert Scott die Anspannung über das eigentliche Geschehen um ein Vielfaches hinaus. Das mag der eine oder die andere vielleicht anstrengend finden (und ist es selbst bei Scott manchmal – siehe „Domino“). Ich finde gerade „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ ist ein sehr gutes Beispiel, wo dieser flirrend-hektische Stil den Inhalt noch verstärkt.

    Daher sehe ich „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“ immer wieder gerne und bin jedes Mal aufs Neue begeistert.

    Die besten Actionfilme aller Zeiten

    *Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top