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    TV-Tipp: Heute Abend läuft ein aufregendes Thriller-Meisterwerk, das eure dunkelsten Fantasien anspricht - und das werbefrei!
    Stefan Huhn
    Stefan Huhn
    Ob Horrorfilme von Clive Barker und David Cronenberg oder das Gangster-Milieu von Martin Scorsese – cineastische Abgründe haben es Stefan angetan.

    Ihr wisst noch nicht, was ihr heute Abend im TV schauen sollt? Wie wäre es mit einem der Erotik-Thriller schlechthin, der an den Kinokassen sogar weit (!) erfolgreicher war als moderne Superhelden-Blockbuster wie „The Avengers“?

    Paul Verhoeven hatte sich in den 80er- und 90er-Jahren vor allem mit seinen kultigen Sci-Fi-Actionstreifen „RoboCop“ und „Total Recall“ einen Namen gemacht. Während diese von den Utopien einer von Gewalt geprägten Gesellschaft in der Zukunft handelten, widmete sich der niederländische Regisseur mit „Basic Instinct“ erstmals dem Erotik-Thriller-Genre.

    Mit Erfolg, wie die Besucherzahlen an den Kinokassen zeigen sollten. Während etwa die lang ersehnte Comic-Adaption „Marvel’s The Avengers“ im Jahr 2012 nach Angaben von InsideKino allein in Deutschland rund 2.261.000 Filmfans in die Lichtspielhäuser lockte, kam „Basic Instinct“ 1992 hierzulande auf gut 4.476.000 Besucher.

    Der mega-erfolgreiche Erotik-Thriller „Basic Instinct“ beeindruckt unverändert. Davon könnt ihr euch am heutigen 5. Januar 2023 um 22.25 Uhr auf 3sat überzeugen.

    Falls euch der Termin nicht passt, gibt es natürlich Alternativen. Bei MagentaTV gibt es „Basic Instinct“ etwa im Flatrate-Abo. Auch im Programm von Amazon Prime Video ist er zum Streamen verfügbar* - dort allerdings nur als kostenpflichtiges Video-on-Demand. Außerdem gibt es den FSK-16-Titel natürlich auch als (4K/UltraHD-)Blu-ray und DVD:

    Ein eiskalter Eispickel-Mord

    Nach der brutalen Ermordung des Musikers Johnny Boz (Bill Cable), steht die Hauptverdächtige schnell fest. So hat Johnnys Freundin – die berühmte Schriftstellerin Catherine Tramell (Sharon Stone) – den Mord an einem Rockstar mit einem Eispickel haargenau in ihrem letzten Roman beschrieben. Zudem war sie es, die zuletzt mit Johnny gesehen wurde.

    Beweisen können die Detectives Nick Curran (Michael Douglas) und Gus Moran (George Dzundza) vom San Francisco Police Department ihr deshalb aber noch lange nichts. Doch insbesondere Nick lässt nicht locker und gerät dabei immer mehr in die Fänge der manipulativen Autorin, die nicht nur ihren scharfen Verstand, sondern auch ihre weiblichen Reize geschickt einzusetzen weiß…

    Gewagter Einblick, der Filmgeschichte schrieb

    Bezeichnend für die Grundessenz von „Basic Instinct“ ist eine Szene auf dem Polizeirevier, in der gleich eine ganze Traube von leicht angestaubt wirkenden Schlipsträgern eifrig darüber diskutiert, wie gefährlich Catherine wirklich ist, da sie ja den real geschehenen Mord bereits vorab in ihrem Roman quasi angekündigt hat. Es scheint hier so, als halte eine Frau mit ihren erotisch-morbiden Fantasien die ganze Männerwelt auf Trab.

    Studiocanal
    Michael Douglas und Sharon Stone

    Dieser Eindruck wird später im Verhörraum mehr als bestätigt, wenn die Hauptverdächtige – sinnlich eine Zigarette rauchend – ausschweifend über Sex, Drogen und Gewalt sinniert und dabei so manchen der anwesenden Polizisten kräftig ins Schwitzen bringt. Ins kollektive Kino-Gedächtnis hat sich dabei vor allem der Moment gebrannt, in der Catherine den Polizisten – und damit auch dem Zuschauer – einen Blick zwischen ihre Schenkel gewährt. Ein echter Aufreger, der die Sittenwächter des eher prüden US-Mainstream-Kinos wohl bis heute auf die Palme bringt.

    Gipfeltreffen der 90er-Jahre-Kino-Giganten

    Doch auch der Thrill kommt nicht zu kurz. Das perfide Spiel der Protagonistin mit Detective Nick und die unerwarteten Wendungen halten den Betrachter permanent auf Trab. Dass die Hauptfigur des in Arbeit befindlichen neuen Romans der Schriftstellerin ausgerechnet auf Nick basieren soll, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen.

    Das Duell zwischen den Protagonisten ist zudem ein schauspielerischer Leckerbissen zweier Hollywood-Schwergewichte in der Blütezeit ihrer Karriere. Dabei gibt Michael Douglas zunächst den gewohnt coolen Macho-Cop wie in „Black Rain“ – auch wenn Nick als trockener Alkoholiker bereits labile Züge aufweist –, der aber von der scheinbar in allen Belangen überlegenen Sharon Stone, in ihrer Rolle als Femme Fatale, nach und nach in seine mentalen Einzelteile zerlegt wird.

    Dennoch ist auch die von Stone verkörperte Figur hinter der perfekten Fassade alles andere als psychisch gefestigt. Das zeigt sich auch in dem dysfunktionalen lesbischen Verhältnis mit ihrer Freundin Roxy (Leilani Sarelle). Diese Ambivalenz sorgt dafür, dass sich der Zuschauer nie ganz sicher sein kann, wer aus dem destruktiven Wettstreit als Sieger hervorgehen wird.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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