Oscars 2010: Auslands-Oscar - Seite 15

Der Filmstarts-Blick auf das Oscar-Rennen. Diesmal: der Auslands-Oscar.

Ausbruch aus dem Ghetto: Ausländer in anderen Kategorien

Obwohl Yolande Moreau für „Séraphine“ den Preis der Filmkritiker von Los Angeles gewonnen hat, hat ihr Film die Qualifikationskriterien nicht erfüllt und sie kann nicht in die Fußstapfen von Marion Cotillard treten, die vor zwei Jahren den Oscar für ihre Verkörperung von Edith Piaf erhielt. Ein solcher Sieg ist ohnehin selten und es ist (abgesehen von der amerikanischen Produktion „Letters From Iwo Jima“) schon fast zehn Jahre her, dass mit „Tiger And Dragon“ ein fremdsprachiger Film als Bester Film vorgeschlagen wurde. Damit ist auch diesmal nicht zu rechnen, aber neben „Das weiße Band“ und „Zerrissene Umarmungen“ könnten Filme wie „Coco Chanel“ (Kostüme, Musik), „The Maid“ (Darstellerin) oder „Red Cliff“ von John Woo (Kamera) mit vereinzelten Nominierungen daran erinnern, dass es auch und gerade außerhalb Hollywoods preiswürdiges Kino gibt. Andere Filme wie „Il Divo“, „Lornas Schweigen“ oder „Tokyo Sonata“ von Kyoshi Kurosawa sind zwar auch theoretisch wählbar, aber ihnen fehlt die notwendige Marketing-Macht, um nachhaltig auf ihre international anerkannten Qualitäten aufmerksam zu machen. Ausländer kommen am einfachsten durch Arbeit in Hollywood-Filmen zu einem Oscar, Tarantino-Mann Christoph Waltz feilt bereits an seiner Dankesrede...

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