Die FILMSTARTS-Kinotipps (16. bis 22. Februar)
von Phillip Schleinig und Carsten Baumgardt ▪ Donnerstag, 16. Februar 2012 - 00:00

FILMSTARTS bietet euch einen kompakten Überblick auf einer Seite: Wir empfehlen die besten Neustarts der Woche und erinnern an sehenswerte Filme, die noch immer in den deutschen Kinos laufen.

 

Film der Woche: "Gefährten"


Mit seinem neuen Epos „Gefährten“ hat Regiemeister Steven Spielberg nicht nur ein neues Sub-Genre im Form des „Pferde-Kriegsdramas“ begründet, sondern auch eine berührende Geschichte um Freundschaft, Loyalität und Mut geschaffen. Die Geschichte, die der Zuschauer nach der Einleitung zum größten Teil an der Seite des „War Horse“ (so der Original-Titel) Joey erlebt, führt vom ländlichen England, in die Wirren und das Chaos des Ersten Weltkrieges, bis hin nach Frankreich. Unterwegs begegnet Joey dabei vielen Personen, in denen er trotz der Grausamkeiten des Weltkriegs wieder Menschlichkeit hervorbringt. Steven Spielberg verlässt sich zwar in seiner 35. Regiearbeit größtenteils auf das Pferd, konnte aber auch die menschlichen Rollen mit hochkarätigen Schauspielern besetzen, darunter Peter Mullan, David Thewlis, Tom Hiddleston und der deutsche Schauspieler David Kross („Der Vorleser“, „Krabat“), der von seinem Eindruck des Drehs in unserem neuesten FÜNF-STERNE-Magazin erzählt.

 

 

 

"Die Thomaner"


Seit 800 Jahren existiert der legendäre Thomaner-Chor aus Leipzig nun schon. So ist es 2012 an der Zeit, ein großes Jubiläum zu feiern. Aus diesem Anlass haben die Regisseure Paul Smaczny und Günter Atteln einen Dokumentarfilm gedreht, der sich allerdings nicht in Lobpreisungen verliert, sondern vielmehr einen detaillierten Einblick in das Leben der Chor-Jungen liefert. Über einen Zeitraum von einem Jahr begleiteten die Filmemacher die etwa 100 Jungen im Alter von neun bis 18 Jahren in ihrem Alltag aus strenger Internatsschule, Chorproben und –auftritten und ein wenig Freizeit. Dabei erfährt der Zuschauer, was es heißt, ein Thomaner zu sein. Der Film zeichnet sich vor allem für den menschlichen Blick aus, der schnell verdeutlicht, dass die Jungen auch mit ganz normalen Problemen wie Erfolgsdruck, Heimweh und Zweifeln zu kämpfen haben, sich aber in der Thomanerschule auch Erfahrung und Freundschaften formen.

 

Läuft schon länger, aber lohnt sich trotzdem:

 

 

 

"Hugo Cabret"


Kaum ein Regisseur liebt das Kino so sehr wie Martin Scorsese. Diese These zementiert der Filmemacher mit seinem elffach oscarnominierten „Hugo Cabret“ eindrücklich, denn sein bezauberndes 3D-Leinwandmärchen ist das pure Destillat aus mehr als 50 Jahren Kinoerfahrung. Scorsese setzt dem Filmpionier Georges Méliès ein unvergessliches filmisches Denkmal und zugleich gelingt ihm der visuell beeindruckendste Einsatz der 3D-Technik seit James Camerons „Avatar“. Im Paris der 30er Jahre lebt der zwölfjährige Waisenjunge Hugo Cabret (Asa Butterfield) in den Wänden des Bahnhofs und sorgt dafür, dass immer alle Uhren aufgezogen sind. Aber insgeheim sammelt er Ersatzteile für einen roboterähnlichen Schreibautomaten – dafür klaut der naseweise Junge immer mal wieder hier und da ein Zahnrädchen. Aber der garstige Stationsaufseher (Sacha Baron Cohen) ist Hugo stets auf den Fersen…

 

 

 

"Für immer Liebe"


„Für immer Liebe“ ist der perfekte Film zum Valentinstag am 14. Februar. Michael Sucsys berührende Romanze hebt sich durch einen hochinteressanten Storykniff aus der Masse der Herz-Schmerz-Dramen ab und bringt frischen Wind ins Genre. Dazu ist der Kitsch wohldosiert und die Emotionen wirken glaubwürdig. Die Liebe der verheirateten Bildhauerin Paige (Rachel McAdams) und des Musikproduzenten Leo (Channing Tatum) scheint für die Ewigkeit bestimmt. Doch ein Verkehrsunfall, bei dem Paige ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erleidet, verändert alles. Sie hat ihr Kurzzeitgedächtnis verloren und kann sich nicht mehr an die vergangenen fünf Jahre erinnern – somit auch nicht an ihren Mann Leo.

 

 

 

"Ziemlich beste Freunde"

 

Das Regieduo Olivier Nakache und Eric Toledano wandelt in unserem Nachbarland Frankreich auf den Spuren des Sensationserfolgs „Willkommen bei den Sch’tis“, der 20 Millionen Franzosen vor die große Leinwand bannte. Ihre warmherzige und berührende Tragikomödie „Ziemlich beste Freunde“ hat jenseits des Rheins bereits mehr als 16 Millionen Menschen ins Kino gelockt und läuft immer noch. Die Regisseure behandeln ein ernstes Thema mit größter Natürlichkeit und Ungezwungenheit: Der junge Schwarze Driss (Omar Sy) ist halbherzig auf Jobsuche. Wirklich scharf auf die Stelle als Pfleger des querschnittsgelähmten Philippe (François Cluzet) ist er nicht. Doch der reiche Philippe gibt dem vorlauten Ghettomann eine Chance und es entwickelt sich eine unwahrscheinliche Freundschaft…


 

"Dame, König, As, Spion"

 

Mit „Dame, König, As, Spion“ erwartet den geneigten Zuschauer kein Spionagefilm à la James Bond, sondern ein atmosphärisches Drama über die verzwickte Suche nach einem sowjetischen Doppelagenten in den eigenen Reihen - ein eiskaltes, tödliches Spiel mit Rededuellen und Täuschungsmanövern. Auch ohne Action-Sequenzen kreiert Regisseur Tomas Alfredson eine intensive Hochspannung, die vor allem der sorgfältigen Figurenzeichnung und dem herausragenden Spiel seiner hochkarätigen Besetzung (unter anderem John Hurt, Colin Firth, Mark Strong, Benedict Cumberbatch und Tom Hardy) zu verdanken ist. Allen voran trumpft aber Gary Oldman mit seinem kühlen, meisterlichen Schauspiel auf, für das er auch eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller erhalten hat. Ob er endlich mit dem Goldjungen ausgezeichnet wird, wissen wir am 26. Februar, denn dann wird die begehrteste Trophäe im Filmgeschäft verliehen.

 

 

 

"Drive"


Mitte Januar haben wir Nicolas Winding Refns „Drive“ im Zuge unserer Preview-Tour in fünf Städten vorgestellt. Seit einer Woche läuft das Action-Drama mit Kultfilm-Potential regulär in den deutschen Kinos und wir möchten es euch noch einmal besonders ans Herz legen. Ryan Gosling spielt den namenlosen „Driver“ und damit ist perfekt beschrieben, was er macht: Er fährt - ob als Stunt- oder Fluchtwagenfahrer - das ist seine Leidenschaft. Als er seine Nachbarin Irene (Carey Mulligan) und deren Sohn Benicio (Kaden Leos) kennenlernt, wächst in dem stoischen Mann eine besondere Zuneigung. Doch damit wird eine Lawine losgetreten, die einen Gewaltexzess nach sich zieht. Der „Walhalla Rising“-Regisseur Refn setzt seine ruhige Geschichte mit einer bedrohlich-melancholischen Stimmung und einer herausragenden musikalischen Untermalung (zum Beispiel mit hypnotischem Elektrosound des französischen Musikers Kavinsky) perfekt in Szene und kreiert damit eine der coolsten Inszenierungen der letzten Jahre: ein hypnotisches Meisterwerk von atemberaubender Brillanz.

 

 

 

"The Descendants"

 

George Clooney glänzt in der Rolle des Anwalts und Familienvaters Matt King, der auf dem paradiesischen Hawaii eigentlich kein schlechtes Leben führt, wenn es nicht gerade völlig aus den Fugen geraten würde. Seine Frau Elizabeth (Patricia Hastie) liegt nach einem Bootsunfall im Koma und wollte ihn offensichtlich verlassen. Außerdem machen seine beiden Töchter - die rebellische Alex (Shailene Woodley) und die altkluge Scottie (Amara Miller) - es ihm nicht gerade leicht. Zu Recht für einen Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert, brilliert Clooney mit einer Symbiose aus charismatischem Alleskönner und einfachem Jedermann in einer bittersüßen Tragikomödie, die „Sideways“-Regisseur Alexander Payne mit seinem überragenden Gespür für Erzählrhythmus und stimmungsvoller Ästhetik zu einer wundervollen Geschichte voller Mitgefühl macht, ohne dabei kitschig zu werden. „The Descendants” erhielt insgesamt fünf Oscar-Nominierungen, unter anderem als Bester Film und für die Beste Regie.

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