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Ralph_RJ
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4,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Habe weder das Buch gelesen, noch wollte ich in den Film. Mir blieb aber praktisch keine Wahl da der Besitzer der zweiten Karte krank wurde. Die ca 150 Min habe ich allerdings keineswegs bereut. Der Film war handwerklich gut gemacht mit viel Liebe zum Detail und vor allem durchgehend spannend und fesselnd. Auf jeden Fall sehenswert
Ein opulenter Film in sehr schönen Bildern. Die Ausstattung ist beeindruckend und zeigt mitunter ein realistisch schmutzig und entbehrungsreiches Leben im 9.Jahrhundert. Der Zuschauer fühlt mit der Protagonistin, die von Johanna Wokalek brillant gespielt wird. An dem Niveau ihrer Darstellung erkennt man eindeutig die Theaterschauspielerin. Iain Glen verursacht als gewalttätiger und fanatischer Geistlicher Gänsehaut.
Ähnlich wie bei Mel Gibsons "Apocalypto" beginnt der Zuschauer am Anfang in sehr einfachen Verhältnissen, um praktisch aus der Sicht der Johanna erst als Zwischenstation das Kloster und dann eine Hochkultur in Form einer reichen Stadt (Rom) zu entdecken. Ganz im Gegensatz zu Apocalypto wird hier natürlich ihr Aufstieg versinnbildlicht und in prächtige Bilder gehüllt.
Im Folgenden wirkt die Mischung aus Zufall und gezielter Nachfrage ihrer Talente glaubwürdig und ihre "Karriere" dadurch nicht konstruiert.
Die Schauspieler liefern sehr gute Arbeit ab und John Goodman bringt als Papst sogar etwas Humor in die durchweg spannende Handlung. Die kapitale Filmlänge verging wie im Flug.
Also bitte mehr differenziert und sensibel gespielte Historien-Epen von solch qualitativer Machart!
Wenn man nicht ernsthaft in Erwägung zieht, in der Geschichte könne auch nur ein bisschen Wahrheit stecken, liefert die Verfilmung dieser albernen Romanvorlage zweieinhalb ganz nette Kinostunden.
Mehr aber auch nicht.
Das Einzige, was den Film ein wenig Glaubhaft macht, ist die einigermaßen passable Ausstattung.
Emotional hat dieser Film zu keiner Minute wirklich gefesselt. Die Figuren kamen sehr eindimensional daher.
Die Darsteller wirkten so, als hätten sie nur ihren Job gemacht. David Wenham erinnert zu sehr an Heermeister Faramir aus Der Herr der Ringe, in der er ebenfalls den verständnisvollen Liebhaber und tapferen Krieger spielte und auch genauso aussah. Mit wenig Emotionen plätscherte die Handlung vor sich hin. Selbst die an sich brutalen Szenen entfalteten wenig Wirkung. Gegen Ende verkam alles zu einer kleinen Kitschballade ohne jede Glaubwürdigkeit.
Die Päpstin ist ein naives Emanzipationsmärchen, dass krampfhaft versucht eine historische Lücke zu finden, in der eine weibliche Person auf dem Stuhle Petri möglich gewesen wäre.
Ich frage mich, für wie dumm die US-Autorin dieses Stoffes die Menschen im europäischen 9. Jahrhundert gehalten haben muss.
Ein Film könnte nicht slechter sein. Ausserdem war es totlangweilig. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Schade, dass so viel Geld verschwendet wurde. Gute Schauspieler sieht man lieber bei besseren Filmen.