Rubinrot. Verfilmung eines Meisterwerkes. Ich selbst habe die Bücher geliebt und an einem Tag gelesen. Kerstin Giers Stil ist einfach unfassbar gut und mitreißend. Sie arbeitet mit jugendlichem Stil, schafft jedoch eine Atmosphäre an der sich auch noch Erwachsene erfreuen können.
Selbstverständlich müssen einige Dinge im Rahmen einer Verfilmung geändert werden und leider müssen auch einige Dinge weggelassen werden. Hinzu kommt, dass dies eine deutsche Produktion ist, was sich ebenfalls in finanzieller Hinsicht niederschlägt. Jedoch ist, was uns Concorde hier als Ergebnis präsentiert unmöglich und eine Beleidigung an der glänzenden Vorlage.
Oft hört man Sätze wie: "Das ist aber anders als im Buch", was auch stimmen mag, sich jedoch nicht immer auf den Gesamteindruck des Films auswirkt. Bei Rubinrot ist das ganz anders. Die Hauptdarstellerin schafft es nicht, Gwendolyn Shepert, wie sie leibt und lebt, rüber zu bringen. Die meisten Szenen zwischen ihr und Gideon wirken konstruiert und der Humor, der mich im Roman so überzeugt hat, ist nicht einmal im Ansatz vorhanden.
Was mich persönlich am Meisten stört, ist die Tatsache, dass nicht nur Szenen vorweg genommen, sondern auch welche hinzugefügt wurden, die nicht mit dem Gesamtbild zusammen passen. Vorallem die Tatsache, dass
Gwendolyn unsterblich ist
, was man erst im dritten Teil der Edelsteintrilogie
nach zerreißenden Minuten, in denen man den Tod der Hauptperson fürchtet,
erfährt, scheint für mich im ersten Teil vollkommen deplatziert.
Ebenso die Tatsache, dass man in den Büchern mit ihr im Dunkeln tappt und nicht wirklich verstehen kann, wer eigentlich mit wem zusammenhängt und im Endeffekt selbst nicht weiß, wem man nun trauen darf. Auch diese für mich entschiedene Tatsache wird sehr umgangen bzw dieser wird ausgewichen.
Nach der herben Enttäuschung von Rubinrot, habe ich mich zunächst entschlossen Saphirblau zu meiden. Doch, weil ich dem Film, um seiner Vorlage willen, noch einmal eine Chance geben wollte, habe ich doch mal in den Trailer reingeschaut.
Hier trifft mich direkt wieder der schlechte und peinliche Humor, welcher oft in solchen Film aufkommt. Nachdem ich diesen gesehen habe, mit der absurden Szene, in der Gwendolyns Mutter ins Zimmer spaziert, habe ich absolut keine Motivation mehr einen weiteren Film dieser Reihe zu sehen.
Ich finde es nur immer wieder schade, wie gute Bücher mit dermaßen schlechten Verfilmungen geschändet werden und andere durchaus potentielle Filme mit potentiellem und gutem Cast aufgrund von zu knappen Einnahmen nicht fortgesetzt werden können.
Ich kritisiere deutsche Filme nicht in genereller Hinsicht, denn "Groupies bleiben nicht zum Frühstück", ist ein Musterbeispiel, welches beweist, dass auch Deutschland gute Filme für diese Zielgruppe hervorbringt. Natürlich sind das alles persönliche Gedanken, jedoch verbleibe ich mit einem bitteren Beigeschmack dieser Produktion. Ich freue mich gern über weitere Einschätzung.
Mrs. Neeleey