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    Ben Hur
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    284 Follower 422 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 7. September 2016
    "Ben Hur" von Timur Bekmambetov ist tatsächlich ziemlich schlecht. Nicht ganz so schlimm wie "Jupiter Ascending" - es gibt immerhin ein paar spannende Szenen und das Wagenrennen ist zugegebenermaßen sehr gelungen -, aber dennoch nicht gut gemacht. Aber ich fange mal ganz von vorne an:

    Es waren einmal zwei dauerpubertierende Knalltüten, die sich ständig gegenseitig beweisen mussten, wer den Größten hat. Der eine hatte Minderwertigkeitskomplexe und lief deswegen immer mit ausgekugelter Unterlippe und dauerbeleidigtem Schmollmund herum. Der andere war ein ganz normaler Trottel, der das Glück hatte, in eine wohlhabende Familie hineingeboren worden zu sein, und später das Pech hatte, dass sein Bruder ein rachsüchtiger, eitler Gockel ist, der den Machthabern partout in den Allerwertesten kriechen wollte. spoiler: Er landet als Sklave in einer Galeere, sie geht unter, er nicht. Dann taucht Morgan Freeman auf, guckt weise und brummt einen Kalenderspruch nach dem nächsten vor sich hin (er ist auch der Erzähler der ganzen Chose, schildert das Geschehen jedoch etwas pathetischer und salbungsvoller als meine Wenigkeit, die ich für dümmliche Schwanzvergleiche unter zwei Idioten nichts übrig habe). Und dann gibt's ein (wie gesagt, fesselnd inszeniertes) Wagenrennen, dezent symbolträchtig fährt der Heini, der zu den Guten gehört, mit vier weißen Pferden und der Abtrünnige mit dem Backpfeifengesicht mit vier schwarzen Pferden im Kreis. Überraschung: Der Gute gewinnt, wenn auch knapp. Dann könnte der Film eigentlich zuende sein, aber man muss ja irgendwie noch rechtfertigen, dass zwischendurch Jesus auftaucht und spricht, wie der Kater von Shrek (aber nicht so süße Stiefelchen anhat). Warum er wie der Klischee-Latino vom Dienst daherkommt, wird nicht erklärt, aber auf jeden Fall sagt Jesus viele schlaue Sachen (denen ich auch zustimmen würde) und ist ein sehr netter Kerl. Gekreuzigt wird er trotzdem und dann fängt es ganz dramatisch an zu regnen und dieser Wunderregen heilt schwuppdiwupp die leprakranken Mutter und Schwester von Ben Hur. Mit dem Bruder ist zum Schluss auch wieder alles paletti, auch, wenn er nicht nur das Rennen, sondern auch ein Bein verloren hat und seine Soldatenehre in die Tonne kloppen kann. Der Film endet schließlich damit, dass sich alle wieder vertragen und fröhlich durch die Gegend reiten und die beiden Knalltüten wieder um die Wette pesen.


    Zum Glück ist der Film aber nicht so lang. Allerdings hätte man sich schon etwas mehr Mühe geben und Zeit lassen können, um die Charakterzeichnung etwas komplexer zu gestalten. Die Figurenmotivation wirkte aufgesetzt und nicht nachvollziehbar. Die Leute haben getan, was sie getan haben, weil es im Drehbuch stand, nicht, weil es einer inneren Logik der Figurencharakterisierung und Logik der erzählten Welt folgte. Bis zum Wagenrennen rast der Film durch die einzelnen Ereignisstationen, frühstückt sie möglichst schnell ab, danach versinkt der ganze Murks in Schmalz und religiösem Quatsch. Das war dann nur noch unfreiwillig komisch, soweit, dass ich meine ganze Selbstbeherrschung auffahren musste, um nicht "Always look on the bright side of life" *phüphü-phüphü-phüphüphüphü* zu singen / zu pfeifen.

    Ach so, und noch was: Den Film mit Charlton Heston habe ich nie gesehen - ich habe diese Version also ohne Vergleichsmöglichkeiten angeschaut.

    Fazit: Der Film wirkt lieblos heruntergenudelt, die Figuren sind flach, die Inszenierung gehetzt und unausgegoren, die Schauspieler wirken wie Falschgeld und orgeln mäßig motiviert ihren Text herunter. Ein guter Film sieht anders aus. Kann man sich aus Jux aber trotzdem mal anschauen, wenn er zum Beispiel auf Netflix läuft.
    Klaus P.
    Klaus P.

    9 Follower 40 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 23. August 2016
    In den 50igern und 60igern des vorherigen Jahrhunderts waren in Hollywood die Zeiten der großen Geschichtsschinken Mode. Filme wie „Das Gewand“ (1953), übrigens der erste in Cinemascope gedrehte Film und „Die zehn Gebote“ (1956) von Regisseur Cecil B. DeMille, der es schaffte seine eigene 1923 gedrehte Fassung als Remake ins Kino zu bringen.
    In diese Monumentalphase gehörte auch der 1959 von William Wyler geschaffene „Ben Hur“. Wobei zum ersten Mal auch die Technik des Bluescreen verwendet wurde. Nachdem die Einfallslosigkeit des heutigen Hollywood weiter voranschreitet, wagt sich jetzt Regisseur Timur Bekmambetov (Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor 2004) an eine Neuverfilmung dieses gewaltigen Films.
    Der Jude Juda Ben Hur (Jack Houston) und der Römer Mesalla (Toby Kebbell) wachsen fast wie Brüder auf. Als Mesalla nach einem Feldzug, nach Jerusalem zurückkehrt, wird bei einem Attentat ein römischer Söldner von einem Bogenschützen erschossen. Mesalla sieht als Schuldigen auch Ben Hur an. Er wird als Sklave auf eine Galeere verbannt.
    Bei einem Seegefecht wird das Schiff versenkt und Juda Ben Hur wird ans Ufer gespült. Sheik Ilderim (Morgan Freeman) findet ihn und bildet ihn zu einem Streitwagenfahrer aus. Damit gibt er Ben Hur die Möglichkeit Rache an Mesalla zu üben. Nach einem legendären Rennen hat er sein Ziel erreicht.
    Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Lew Wallace. Gegenüber dem Original von William Wyler wird in diesem Remake der eigentliche Kern der Geschichte, nämlich die Begegnung von Juda Ben Hur mit Jesus, nur beiläufig angerissen, als hätte man Angst gehabt den christlichen Teil dieser Geschichte zu erzählen.
    So bleibt das Ganze nur ein Stückwerk von absolutem schlechtem Erzählkino. Wo William Wyler sich 222 Minuten Zeit genommen hat, würgt man das Remake in 120 Minuten ab. Allerdings eines hat man nicht neu erfunden, nämlich das legendäre Wagenrennen wurde fast bildlich eins zu eins übernommen. Aber das allein rettet den Film nicht mehr. In den USA spielte dieses 100 Millionen Machwerk lediglich 11 Millionen in der ersten Woche ein.
    Fazit – lieber die mit 11 Oscars ausgezeichnete Urvision ansehen, anstatt Zeit für das Remake zu vergeuden.
    120 Minuten – lieber den Roman lesen.
    CineMeg
    CineMeg

    52 Follower 189 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 5. September 2016
    Geschichtlich gesehen kann sich der Film meiner Meinung nach nicht entscheiden, ob er Rachethriller, Moralgeschichte oder Actionmovie sein soll – alles auf einmal funktioniert auf jeden Fall nicht und die Storyline ist eine Frechheit. Darsteller im eher unteren Durchschnitt, Action mit zwei Highlights, Look und Soundtrack passabel. 4 von 10 Punkten.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 4. September 2016
    In allem kann ich meinem Vorredner nur recht geben. Mich haben die schlechten Kritiken ebenfalls zum nachdenken gebracht ,ob ich diesen Film ansehen soll oder nicht.
    Heute habe ich es trotzdem gemacht.
    Der Film ist von der ersten Minute bis zur letzten perfekt. Wer in diesem Film etwas schlechtes sieht kann ich auch nicht mehr helfen. Ich fand ihn sehr berührend und bis zum Schluss fesselnd.
    MastahOne
    MastahOne

    68 Follower 216 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 27. November 2017
    Eine meiner größten filmischen Bildungslücken besteht darin, das Original nie gesehen zu haben. Vielleicht finde ich das Remake aus diesem Grund gar nicht so vernichend schlecht. Rein als netten Actionfilm gesehen, ist das ganz ok und sieht teilweise wirklich fantastisch aus. Das Origninal und der Roman scheinen ja aber doch eine gewisse Tiefe und Botschaften zu erreichen. Die sucht man hier tatsächlich vergebens. Der Hauptdarsteller hat viel zu wenig Charisma, Morgan Freeman hat diese Rolle gefühlt schon 1000 mal gespielt und wird dabei nicht wirklich besser und das gesamte Schauspiel erscheint oberflächlich. Die Jesusgeachichte ist eine totale Nebensächlichkeit und will am Ende aber die zentrale Botschaft des Films sein. Passt nicht. Da hätte man lieber gleich einen reinen Actionfilm gemacht und gut ist, der Film sieht nämlich wirklich super aus.
    Michael S.
    Michael S.

    265 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 7. Februar 2017
    Es hätte schlimmer kommen können. Timur Bekmambetov hat mit Actionreißern wie "Wanted" und "Wächter der Nacht" bewiesen, dass man auch reichlich bediente Genres noch optisch interessant inszenieren kann. Neben dem Stemmen dieser monumentalen Produktion finden er und sein Kameramann Oliver Wood sogar noch Zeit, um ungewöhnliche Perspektiven auszuprobieren und der Sparte Historienfilm eine zeitgenössische Ästhetik zu verpassen. Klar wird da auch viel digital geklotzt, aber selbst William Wylers Version von 1959 konnte nicht gänzlich auf die modernsten Spezialeffekte der damaligen Zeit verzichten, um die Größe der römischen Architektur abzubilden. CGI ist eben die neue Rückprojektion. Das legendäre Wagenrennen wurde im Remake spannend umgesetzt, die dynamische Arbeit mit GoPro-Kameras, Drohnen und fahrbaren Kamerakränen bringt den Zuschauer näher an das Geschehen heran als je zuvor.

    Mit Jack Huston hat man zudem einen fähigen Darsteller gefunden, der die Entwicklung Ben Hurs glaubwürdig zu vermitteln versteht. Toby Kebbells Stärke ist und bleibt hingegen seine physische Präsenz, denn gerade in emotionaleren Szenen kann sein Messala nur bedingt überzeugen. Der Däne Pilou Asbæk zeigt nach vielen anspruchsvollen Rollen nun die Seite eines einseitigen Fieslings, der von Anfang an skeptisch gegenüber Juden im Allgemeinen und dem sporadisch auftauchenden Jesus Christus im Besonderen ist. Das passt nicht unbedingt zu den biblischen und historiographischen Quellen, die eher das Bild eines einigermaßen umsichtigen Statthalters zeichnen, der darauf bedacht ist, dass die jüdische Bevölkerung seiner Provinz ihre Probleme unter sich löst.

    Trotz vieler weiterer historischer Ungereimheiten (die teils auch schon der Roman enthält) und Abweichungen gegenüber der Buchvorlage bleibt die Grundbotschaft erhalten und die Handlung steuert zudem angenehm geradlinig auf die finale Konfrontation zwischen Judah und Messala zu. Langweilig wird es höchstens im ersten Viertel ganz kurz, wenn Charaktere und Situationen ein wenig zu ausführlich eingeführt werden. Eine zusätzliche Liebesgeschichte mit einer aus dem Hut gezauberten Ehefrau für Judah hätte ebenso wenig sein müssen wie der Off-Erzähler im Prolog, der viele der noch kommenden Entwicklungen leider schon vorwegnimmt. Da hätte ein wenig mehr Vertrauen in den Zuschauer gut getan. Der im Buch eine größere Rolle spielende Freund der Familie namens Simonides taucht kurz auf, nur um dann auf Nimmerwiedersehen aus der Handlung zu verschwinden. Quintus Arrius (James Cosmo), der in Judahs Leben eigentlich weitere wichtige Rolle einnimmt, bekommt hier sogar nicht mehr als einen kurzen Gastauftritt, den nur Kenner früherer Versionen des Stoffes ausmachen können.

    Stattdessen wird dem von einem wie so oft äußerst sympathischen Morgan Freeman gespielten Scheich Ilderim eine umfassendere Rolle zugestanden. Das ist soweit in Ordnung, Historienfilme sind heute eben nicht mehr vier Stunden lang, so dass Kürzungen und Zusammenfassungen nötig und sinnvoll sind. Schade ist vor allem, dass die Ereignisse, die der Romanvorlage im englischen Original den Untertitel "A Tale of the Christ" einbrachten, sehr an den Rand gedrängt werden. Von Aufständen jüdischer Zeloten ist immer wieder mal die Rede, doch die Begegnung mit Jesus, die Ben Hurs Leben am Ende eigentlich radikal verändern sollte, verkommt zu einer Randnotiz, als müsste dieser Punkt eben noch schnell abgefrühstückt werden, damit der Film komplett ist.

    Während viele der Kritikpunkte an dieser Version der Geschichte durchaus berechtigt sein mögen, muss man den Filmemachern doch den Mut zugestehen, die auf den ersten Blick etwas angestaubt wirkende Geschichte den Zuschauern des 21. Jahrhunderts nahezubringen. Die bisherigen Verfilmungen, einschließlich des durchwachsenen TV-Remakes von 2010, glänzten vor allem mit Länge und Aufwand, und gingen gleichfalls ganz unterschiedlich mit den einzelnen Elementen der Geschichte um. Hätte es sich das Ende der vorliegenden Fassung nicht ganz so einfach gemacht, dann wäre diese insgesamt sechste Verfilmung des Stoffes durchaus als würdige Adaption zu betrachten. Wer Historienfilme mag und keine zu hohen Ansprüche an die Werktreue stellt, wird mit dieser Neuverfilmung dennoch gut unterhalten.
    Brodie1979 ..
    Brodie1979 ..

    130 Follower 283 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 1. September 2016
    Ich saß einmal im Kino als die Vorschau auf diesen gezeigt wurde und hröte vor mir jemand unsicher sagen „Was soll das denn?“ und stellte fest daß ich diese Unsicherheit restlos teile. Genau genommen: der Film ist sicherlich nicht restlos schlecht, was aber bei allem unangenehm auffällt und ins Auge fällt ist die Verzichtbarkeit des Filmes. Außer dem Geldgedanken fällt mir kein Grund ein für ein Remake, und dieser ist etwas mager. Gut, trotzdem hätte es was geben können, scheitert aber in allen Belangen: die Darsteller sind reizlos und charismaarm, der neue Ben-Hur ist zwar nicht unsympathisch, aber besitzt zu keinem Zeitpunkt die Ausstrahlung, die Handlung wurde von vier Stunden auf zwei runtergestrichen und dürfte damit einiges an Story und Erzählung eingebüßt haben (ich habe das Original vor Urzeiten gesehen und könnte eben jene Unterschiede nicht exakt aufzählen). Ansonsten setzt der Film auf seine Actionschauwerte die natürlich zeitgemäß umgesetzt sind und natürlich kommt gerade das spektakuläre Wagenrennen in 3D ziemlich gut. Aber das sind nur ein paar gute Momente die obendrein dadurch geschmälert werden daß der Film in „Bourne“ Manier gerne zur Wackelkamera greift. Daher ists schade daß der Film eben jene Ansätze die er hat so restlos und „ungenutzt“ verspielt. Fürs Heimkino kann man aber dennoch einen Blick vormerken.

    Fazit: Restlos überflüssiger Neuafguss mit ausdruckslosen Darstellern, aber solider Inszenierung und Action!
    niman7
    niman7

    821 Follower 616 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 6. September 2016
    In der Neuauflage von "Ben-Hur" des Regisseurs Timur Bekmambetov geht es um die zwei Brüder Judah und Messala. Während Judah ein adliger Jude Jerusalems ist, ist sein Adoptivbruder Messala es nicht. Trotz dessen wachsen beide gemeinsam als Brüder auf. Als Messala die Giftspitzen Judah´s Mutter nicht mehr ertragen kann und ihn die Liebe zu Judahs leiblicher Schwester Naomi verwehrt bleibt, schließt er sich der römischen Armee an. Jahre später kehrt Messala als gestandener Offizier zurück nach Jerusalem. Sein Bruder Judah soll ihn helfen Aufständische ans Messer zu liefern. Nach einen internen Streit der Zwei, gerät Judah in einen Hinterhalt und wird versklavt...
    Auch wenn "Ben-Hur" aus dem Jahre 1959 bereits die 3 Neuauflage ist, gehört es zu einem absoluten Meilenstein der Filmgeschichte. Hustons "Ben-Hur" hat damals neue Maßstäbe gesetzt und wird selbst heute noch jedes Jahr ausgestrahlt. Um sich an dieses Meisterwerk zu wagen, braucht man mächtig Mut. Diesen Mut hatte wohl Bekmambetov und er ist dennoch gescheitert...
    Neuauflagen sind ein schwieriges Thema. Bei manchen Filmen wünsche ich mir eine Neuauflage, weil man mit der heutigen Technik die Filme von damals optisch besser aussehen lassen kann. Doch Hustons Ben-Hur sieht schon umwerfend aus! Was rechtfertigt dann eine Neuauflage? 3D? Meiner Meinung nach, hätte man sich die 100 Mio $ Budget sparen können! Nicht nur weil es bereits einen brillanten Ben-Hur Film gibt, nein- der neue ist auch noch sehr schlecht und schafft es tatsächlich noch trotz knapp 60 Jahre neuer Technik in vielen Szenen schlechter auszusehen. Doch selbst wenn wir die 59´ Version außen vor lassen, ist der neue Ben-Hur kein guter Film geworden. Dabei fängt das schon an der zentralen Säule an. Nämlich die beiden Hauptfiguren Judah und Messala- gespielt von Jack Huston und Toby Kebell. Wenn man solch ein gigantisches Projekt auf die Leinwand bringen will, braucht man einfach heutzutage große Namen. Diese haben die Darsteller nicht. Doch selbst mit ihrer schauspielerischen Kunst, schaffen sie es zu keinem Zeitpunkt Sympathie oder dergleichen aufzubauen. Es interessierte mich einfach überhaupt nicht ob sie leiden, sich freuen oder triumphieren. Das liegt zum einen aber auch am schwachen Drehbuch. Bereits zu Beginn, ist es nicht wirklich ersichtlich was die zwei Brüder miteinander verbindet. Zusammen aufgewachsen- ok- aber was sonst? Auch die Konstellation wer zu wen gehört, wie Messala in die Familie kam oder selbst einfach Dinge wie zum Beispiel in wen Judah/Messala verliebt ist, war überhaupt nicht ersichtlich. In den ersten 15-20 Minuten hatte ich selbst damit Probleme herauszufinden, wer von den beiden eigentlich wer ist! Auch der Konflikt der beiden wurde nicht wirklich nachvollziehbar gezeigt. Auch die anderen Darsteller sind eher zum Schmunzeln. als zum Bewundern. Morgan Freeman mit Rusterlocken oder eine Esther die stets perfekt gestylt (Haare!!) in den Slums läuft.
    Was überrascht: der Film ist ungemein christlich und Jesus (auch wenn es zeitlich gar nicht stimmt) und für meinen Geschmack auch gegen das Judentum. Der Film vermittelte die Botschaft bzw. Meinung das Christentum ist die richtige Religion. Warum man dann auch noch die Kreuzigung Jesus miteinbeziehen musste, ist mir völlig schleierhaft. Mit manchen Szenen schafft es Bekmambetov dann doch tatsächlich paar Pluspunkte zusammeln und einige nennenswerte Schauwerte zu bieten. Beispielweise sieht die Szene im Ruderboot sehr intensiv aus. Wenn die Kamera nach oben schwingt und ein Feuerhagel aus Pfeilen runterprasselt, ist das einfach nur ein "wow" Moment. Bekmambetov konzentriert sich hier nicht nur auf die berühmte Szene mit den Wagen. Selbst wenn die römische Armee in Jerusalem einmarschiert und ihr Kampflied stimmt, gibt das einen ein Gänsehautgefühl. Das finale Duell um Sieg oder Tod im römischen Zirkus sieht ebenfalls fantastisch aus und das lange durchhalten wird tatsächlich belohnt. Hier lohnte sich auch wirklich den Film in 3D zu schauen- denn immer wieder wirkt es so, als würden die Pferde aus dem Bild herausspringen. Andererseits sind die Pferde auch oft sehr schlecht animiert. Insbesondere in der Anfangsszequenz wendurch die nervige Wackelkamera. "Ben-Hur" ist ein klassische Monomentalfilm der wie geschaffen ist für ein opulente Musik. Doch diese ist hier praktisch gar nicht vorhanden! Viel zu leise und wenn man nicht danach "sucht", würde sie möglicherweise auch gar nicht wahrnehmen.
    FAZIT: Was habe ich mich über einen neuen Sandalenfilm gefreut! Auch wenn ich ein großer Bewunderer des Klassikers bin und ungern eine Neuauflage sehen wollte, musste ich aufgrund des raren Genres diesen Film anschauen. Bekmambetov´s Film hat zwar einige nette Schauwerte zu bieten und nutzt das 3D (insbesondere am Ende) recht gut, aber insgesamt ist sein Film eine Katastrophe. Die zwei Hauptfiguren können den Film überhaupt nicht tragen und auch keine Akzente setzen. Weder die innige Beziehung- noch der Konflikt wird verständlich und nachvollziehbar erklärt.
    Die Dialoge sind mehr peinlich als zitierfähig. In 2 Wochen wird keiner mehr über diesen Film reden.
    tomas tam
    tomas tam

    1 Follower 27 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. März 2023
    Kenne das Original leidgeprüft aus regelmäßigen Weihnachtswdh. Der neue gefällt mir daher wesentlich besser,da einfach moderner bzw zeitgemäß umgesetzt.
    ToKn
    ToKn

    1.571 Follower 908 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 18. Dezember 2016
    So sicher wie sich jedes Jahr zur Weihnachtszeit, John McClane im Fernsehen barfuß durch‘s Nakatomi-Plaza prügelt, so sicher peitscht Charlton Heston zur Osterzeit seine Gäule in dem wohl spektakulärsten Wagenrennen der Filmgeschichte über die Mattscheibe. „Ben Hur“ (1959), der Film aller Filme, 11 Oscars, 15 Mio.$ Budget. Inflationsbereinigt noch heute einer der teuersten Filme die je gedreht wurden. „Ben Hur“ (1959), 222 Minuten, ja, das ist der Film-Olymp, das ist Filmgeschichte! 2016 neu aufgelegt. Warum? Warum bloß? Gibt es keine Ehrfurcht mehr? Scheinbar nicht. Um es kurz zu machen, der Film hat einfach keine Seele, nichts Eigenes. Weit weg vom Original. Die Seeschlacht und das Wagenrennen, ja, die machen was her, aber auch nur durch gekonnten Einsatz der heutigen Technik und durch geschickte Kameraführung. Schauspielerisch haut einen da nix vom Hocker, selbst Morgan Freeman braucht sich nicht groß verausgaben. Hauptdarsteller Jack Huston erklärte, dass er hofft, Charlton Heston wäre stolz auf ihn. Also ich glaube, eher nicht. Wenn ich mir überlege, wie oft ich das Original gesehen habe…, das Remake wird da wohl keine zweite Chance erhalten. Das „Wunder-geschehen-alle haben-sich-lieb-die-Welt-ist-schön-Ende“ ist schon ziemlich erbärmlich. 2,5 Sterne ist mehr aus Respekt vor dem Original.
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