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    Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama
    Von Jörg Brandes

    Menschen, die von der Piraterie leben, möchte man zumindest auf See lieber nicht begegnen. Trotzdem sind Freibeuter in Filmen nicht selten Sympathieträger, das berühmteste aktuelle Beispiel dafür ist natürlich Johnny Depps Captain Jack Sparrow aus der „Fluch der Karibik“-Reihe. Käpt’n Säbelzahn wiederum ist nicht gar so exzentrisch, ansonsten aber aus ähnlichem Seeräuberholz geschnitzt. Und auch er hat einen hohen Bekanntheitsgrad – zumindest in seiner Heimat Norwegen. Dort schwang die von Terje Formoe vor 25 Jahren erfundene Figur ihre Waffe schon in mehreren Theaterproduktionen, Büchern, Videospielen, einem Animationsfilm und in einer TV-Serie. Nahe Kristiansand ist der Käpt’n sogar mit einem eigenen Freizeitpark vertreten. Bei uns ist er dagegen noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Nun soll ihm sein Leinwandauftritt im Realfilm „Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ auch hierzulande zu einem Popularitätsschub verhelfen. Das könnte gelingen, dann das von John Andreas Andersen und Lisa Marie Gamlem inszenierte Kino-Abenteuer ist trotz erzählerischer Schwächen durchaus ansprechende Unterhaltung für Kinder.

    Der elfjährige Pinky (Vinjar Petterson) wäre gern Schiffsjunge an Bord der „Dark Lady“ von Käpt’n Säbelzahn (Kyrre Haugen Sydness), der von seiner letzten Reise eine Schatzkarte mitgebracht hat. Aber dann gerät er in eine Auseinandersetzung zwischen Säbelzahns Crew und einer anderen Piratengang, die ebenfalls scharf auf den Schatz ist. Schließlich werden beide Parteien samt Pinky nach einigem Hin und Her noch in eine Intrige gegen den spaßig-verrückten König von Lama Rama hineingezogen…: Genregerechte schöne Ausstattung, abenteuerliches Hickhack um einen Schatz, sich kreuzende Klingen – „Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama“ hat eigentlich alles, was einem Piraten-Kinderfilm gut ansteht. Darüber hinaus aber noch viel mehr. Und das ist hier ein Problem. Die große Zahl an Figuren und Handlungsmotiven, darunter etwa noch eine Liebesgeschichte zwischen Pinkys Ziehvater und einer aparten Piratin, lassen das Geschehen oft unübersichtlich erscheinen. Zudem fällt negativ ins Gewicht, dass der junge Pinky als eigentlicher Held der Geschichte zu wenig Leinwandzeit bekommt und deshalb kaum Profil entwickeln kann. Dieses Manko wird auch durch die sympathische Botschaft des Films nicht vollständig ausgeglichen: „Lachen ist der wertvollste aller Schätze“.

    Fazit: In den besten Momenten des Films kommt echtes Piraten-Feeling auf, die ereignis- und personenreiche Handlung ist allerdings etwas überfrachtet.

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