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    Intrige
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    Cursha
    Cursha

    6.526 Follower 1.045 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 5. Mai 2022
    Zu Teilen ganz spannend erzählt, hat Polanskis neuster Film zwar durchaus ein paar Längen, ist unterm Strich am Ende aber doch noch ein recht interessanter Kriminalfilm geworden, der doch eher solide bleibt als herausragend. So nachhaltig ist der Film am Ende nämlich leider doch nicht und erreicht auch nicht die Stärke von früheren Werken Polanskis.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    285 Follower 423 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 9. Februar 2020
    "Intrige" von Roman Polanski ist ein fesselnder Thriller über einen der größten Justizskandale der französischen Geschichte: die Dreyfus-Affäre. Der Film fängt an mit der öffentlichen Degradierung des Artillerie-Hauptmanns Alfred Dreyfus. Ihm wird vorgeworfen, für das Deutsche Kaiserreich spioniert und damit Landesverrat begangen zu haben. Während ihm nach und nach jedes Kennzeichen seines militärischen Ranges und seiner Zugehörigkeit zum Militär von der Uniform gerissen wird, seine Waffen abgenommen und zerbrochen werden, ringt er mit der Fassung. Am Ende dieser quälenden Demütigung beteuert er seine Unschuld. Keiner glaubt ihm.

    Der Film wird aus Sicht des Oberstleutnant Marie-Georges Picquart erzählt, der Alfred Dreyfus ausgebildet hat und zunächst als Beobachter im Prozess sitzt. Er wird dann jedoch zum Leiter des französischen Militärgeheimdienstes ernannt - und macht seine Arbeit zu gut. Er entdeckt Ungereimtheiten im Fall Dreyfus und stößt auf einen weiteren Verdächtigen, der viel eher als Täter infrage kommt. Er kann nicht anders, als seine Pflicht zu tun und handelt sich damit jede Menge Ärger mit dem gesamten französischen Militärapparat ein ...

    Das wird einerseits sehr nüchtern und sachlich erzählt, andererseits bauen die Ereignisse so gekonnt aufeinander auf, dass eine atemlose Spannung entsteht. Picquart stößt mit seinen Nachforschungen in ein Wespennest aus Vetternwirtschaft, Korruption, Dilettantismus, politischen Ränkespielen, Intrigen - und Antisemitismus.

    Die Schauspieler in diesem Film sind durch die Bank weg großartig. Vor allem Louis Garrel als Alfred Dreyfus und Jean Dujardin als Marie-Georges Picquart spielen ihre Figuren mit beeindruckender Glaubwürdigkeit, Facettenreichtum, Tiefgang und Stolz.

    Fazit: Unbedingt empfehlenswert, nicht nur für Geschichtsfans!
    Kinobengel
    Kinobengel

    437 Follower 527 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. Februar 2020
    Der in Paris geborene Roman Polański hat ein Stück französische Geschichte des späten 19. Jahrhunderts verfilmt. Also Vorlage diente der historische Roman „An Officer and a Spy“ von Robert Harris, der auch das Drehbuch schrieb.

    Eine Staats-Affäre: Der jüdische Hauptmann Alfred Dreyfus (Louis Garrel) wird zu Unrecht der Spionage beschuldigt. Das Urteil lautet auf lebenslange Verbannung. Als Oberst Georges Picquart (Jean Dujardin) den wahren Verräter erkennt, stößt er bei seinen Bestrebungen zur Entlarvung des Täters auf erhebliche Ablehnung seiner Vorgesetzten.

    Mit viel Liebe für optische Details entführt der Regisseur sein Publikum in die Vergangenheit. Die exzellente, eher zurückhaltende musikalische Untermalung liefert kein anderer als der mehrfach Oscar-prämierte Alexandre Desplat. So ergibt sich die stimmige Komposition einer Filmumgebung, an der sich jeder Kinofan ergötzen kann.

    Nicht zum ersten Mal nimmt sich Polański der Lektüre von Robert Harris an. „Der Ghostwriter“ stammt ebenfalls aus seiner Feder. Der Fokus von „Intrige“ liegt mit einem Blick für Gerechtigkeit sinnvollerweise auf Picquart, der, seinem Gewissen folgend, die Wahrheit ans Licht bringen möchte. Jean Dujardin tritt wie ein zackiger Stabsoffizier auf, ein Gentleman mit guten Umgangsformen. Das ist zunächst eine beeindruckende Leistung. Auftrumpfen kann der Akteur wenig später als nachdenklicher, in die Enge getriebener Stabsoffizier, dessen Reputation trotz oder wegen seiner Aufrichtigkeit in den Dreck gezogen werden soll, damit ein Staatsskandal verhindert werden kann. In dem mit Suspense angelegten Szenario spürt der Zuschauer die Schlinge um Picquarts Hals, die sich allmählich zuzieht. Großes Kino. Das unredliche Verhalten der erbarmungslosen Dreyfus-Gegner wird im Verlauf der Gerichtsverhandlungen entblättert. Polański lässt eine erdrückende Atmosphäre der Aussichtslosigkeit entstehen, die nicht zu dick aufgetragen wirkt. Dennoch nimmt sich der Regisseur selbst etwas Wind aus den Segeln, da größere Zeitsprünge etwas ungelenk in den soweit exzellent ausgewogenen Erzählrhythmus eingefügt worden sind. Somit schleicht sich in einige Parts der 132 Minuten zu viel Hauruck. Hier wäre mehr Spielzeit mal mehr gewesen.

    „Intrige“ zeigt mit glänzenden Bildern, beklemmender Spannung und meisterlichem Spiel die Wucht der Staatswillkür.
    beco
    beco

    56 Follower 333 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 10. Februar 2020
    Ein spannend inszenierter Film, der die Affäre Dreyfus im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts dokumentiert. Eine sehenswerte Geschichtsstunde über Vertuschung, Einschüchterung, aber auch den Mut, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    Filmdoktor
    Filmdoktor

    7 Follower 46 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 8. November 2020
    Zwischen Gesellschaft und Gewissen oder: Was ist Wahrheit? -

    Direkt zu Beginn des Films sieht der Betrachter die 1895 stattgefundene Degradierung des französischen Artillerieoffiziers Alfred Dreyfus und seine Verurteilung zur lebenslangen Isolationshaft auf der Teufelsinsel vor Französisch-Guayana wegen Spionage für die Deutschen. Die eigentliche Hauptfigur des Films "Intrige", Oberst Marie-Georges Picquart, ist zu diesem Zeitpunkt nur Zuschauer. Später wird ihm die Leitung des Auslandsgeheimdienstes übertragen und er kommt mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass nicht Dreyfus sondern ein anderer Offizier Spionage betrieben hat und auch immer noch tätig ist. Jedoch ist Alfred Dreyfus Jude und der in der Gesellschaft weit verbreitete Antisemitismus ist einer der Hauptgründe, warum seine Verurteilung für alle Beteiligten so bequem ist und trotz neuer Faktenlage nicht rückgängig gemacht werden soll. Für Picquart stellt sich nun die Frage, ob er seinen Vorgesetzten als Soldat gehorchen und sich der gesellschaftlichen Meinung unterwerfen oder aber seinem Gewissen aufgrund der Wahrheit folgen soll. Picquart wird schließlich zum "Whistleblower", da er mit Hilfe der Presse und vor allem des Schriftstellers Emile Zola sich vehement für eine Rehabilitierung von Dreyfus einsetzt. Zola veröffentlicht seinen berühmten Zeitungsartikel „J’accuse“ (so auch der Originaltitel des Films), in dem er Dreyfus nicht nur entlastet, sondern vor allem die Schuldigen am Fehlurteil benennt, bis hin zu höchsten Regierungskreisen. Der nun folgende Gerichtsprozess nimmt aber noch einmal einen überraschenden Verlauf.

    Der Regisseur Roman Polanski "Der Pianist", "Venus im Pelz" u.v.m.) adaptierte den Roman „J’accuse“ von Robert Harris. Bei aller historischen Genauigkeit in Darstellung und Ausstattung ist der Film niemals historisierend, sondern die dargestellten Konflikte, Ungerechtigkeiten und die Verteidigung der Macht um ihrer selbst willen wirken immer beklemmend aktuell, da alle Charaktere sehr präzise herausgearbeitet sind. Modern gesprochen geht es um Whistleblower, die Macht des Antisemitismus und den Kampf für Gerechtigkeit angesichts von "alternativen Fakten". Etwas existenzieller formuliert, geht es um den Respekt vor jedem Menschen und die Anerkennung von Wahrheit, unabhängig vom eigenen Vorteil. Der Film ist aber ehrlich genug, auch die zentrale Figur des Marie-Georges Picquart differenziert zu zeigen, welcher selbst antisemitische Vorbehalte in sich trägt. Insbesondere seine finale Begegnung mit Dreyfus zeigt Picquarts Karrierewillen und die (persönlichen) Grenzen seiner Wahrheitsliebe.

    In Bezug auf die Diskussion um den Regisseur Polanski (der einen Miniauftritt als Statist während einer Konzertszene hat) plädiere ich dafür, dass die Arbeit Polanskis seine persönlichen Vergehen nicht rechtfertigt und entschuldigt , aber diese neutralisieren auch nicht den Wert seiner Kunst.

    "Intrige"/ "J'accuse" ist ein beklemmend aktuelles, historisch exakt ausgestattetes, sehr intensiv inszeniertes und hervorragend gespieltes Drama um einen 120 Jahre zurückliegenden Justizskandal in Frankreich, dessen Bezüge zu heute mehr als deutlich sind. Sehr sehenswert!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 21. Februar 2020
    Tolle historische Detektivgeschichte! Man kann von Polanski halten was man will, künstlerisch ist er ein Ass!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 6. Oktober 2020
    Ein gutes Tempo, tolle Schauspieler, eine mehrdimensionale Hauptfigur und schöne Dialoge, kurzum eine sehr spannende Geschichtsstunde, die Lust auf weitere Recherche weckt!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 13. Februar 2020
    Wirklich ganz großartig - inhaltlich, dramaturgisch, optisch und schauspielerisch ein echtes Meisterwerk, so aktuell, wie ein historischer Film überhaupt nur sein kann. Unbedingt reingehen!
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