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    Timm Thaler oder das verkaufte Lachen
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    Michael S.
    Michael S.

    265 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 23. Januar 2018
    Ein bemerkenswerter Film. Und zwar nicht nur weil hier ein Klassiker der deutschsprachigen Literatur adaptiert wurde. Regisseur Andreas Dresen findet nach dem harten Realismus von Filmen wie "Halt auf freier Strecke" oder "Als wir träumten" scheinbar mühelos zu einem märchenhaften Erzählstil, der die Geschichte visuell irgendwo in den Goldenen Zwanzigern ansiedelt, gleichzeitig aber mehr oder weniger unauffällig so manches postmoderne Element mit einfließen lässt.

    Dass das die Zielgruppe nicht überfordert ist vor allem der Nähe zur Hauptfigur geschuldet, denn Arved Frise überzeugt in seiner Rolle mit und ohne Lachen. Das wiederum spielt übrigens von Anfang an eine entscheidende Rolle, denn wenn ein spießiger Schuldirektor mit urkomischem Zwirbelbart auf ernsten Gesichtern fürs Klassenfoto besteht und ein notorisch gut gelaunter Timm Thaler einfach nicht an sich halten kann, dann wird klar, welche Kraft herzhaftem Lachen innewohnt.

    Glücklicherweise begeht Dresen nie den Fehler, den Tonfall seines stilsicher erzählten Films ins Hektische oder Atemlose abdriften zu lassen, damit auch ja niemandem langweilig wird. Darsteller und Szenenbild sorgen gleichermaßen für dichte Atmosphäre und einen Bezug zur Geschichte, während bei manchen Aktionen des Barons Lefuet (zum besseren Verständnis rückwärts lesen) recht überdeutlich in Richtung Kriegstreiberei und kapitalistische Ausbeutung genickt wird. Mutig, das in einem Familienfilm anzusprechen und sicher richtig, es sorgt jedoch gerade in der zweiten Hälften für starke Schwankungen zwischen Ernst und Komik.

    Anders als in der Buchvorlage fährt Timm Thaler in der Verfilmung nicht zur See, sondern arbeitet in einem Grand Hotel, wo der Baron wenig später Fressorgien und Pressekonferenzen abhält und mobile Wählscheibentelefone als "die Zukunft des Bösen" anpreist. Solche Momente werden vermutlich eher bei den Erwachsenen im Publikum für Heiterkeit sorgen, es zeigt jedoch, dass es diese Adaption tatsächlich schafft, ganze Familien zu unterhalten, fast ganz ohne Fremdschämen oder zuviele offene Fragen.

    Erst das abschließende Duell gegen den schließlich wahrhaft dämonischen Lefuet dürfte die Gemüter spalten. Denn wenn der Baron vampirgleich mit gelben Augen schreiend durch ein Unwetter geistert, dann ist das ab 0 Jahren doch ein bisschen heftig. Natürlich wird hinterher alles gut, es sind aber nun mal die eher aufreibenden Momente, die bei sehr jungen Zuschauern im Gedächtnis bleiben.

    Davon abgesehen macht der Film seine Botschaft unmissverständlich deutlich: Aller Reichtum und Ruhm der Welt ist sinnlos, wenn dafür Freude, Freunde und Familie verloren gehen. Angesichts übervoller Läden und permanenter Aufmerksamkeitssucht bleibt das für alle Altersgruppen eine zeitlose Aussage.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

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    4,0
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2017
    Ich weiß daß die Geschichte in Form einer mehrteiligen ZDF Serie präsentiert wurde die ich aber niemals geschaut habe (trotzdem verstehe ich natürlich die Anspielung wenn an einer Stelle der Original Timm Thommy Ohrner auftaucht); damit konnte ich die Geschichte eigentlich recht unvoreingenommen ansehen. Für mich stellt sich bei Kinderfilmen eigentlich immer die Frage: ich bin kein Mitglied der Zielgrupppe, glaube aber einschätzen zu können ob der Film für Kinder tauglich ist oder nicht. Und in diesem Falle: eins plus mit Sternchen. Die Geschichte ist süß, lieb und harmlos; der Grundton zwar albern, aber süß und die üblichen Botschaften „Emotionen sind wichtiger als Geld“ werdeb ebenso ordentlich vermittelt. Mit Kurzweil und liebenswerten Figuren ist dies letztlich ein Kinderfilm wie man ihn sich nur wünschen kann. Von daher: Timm mag im Film sein Lachen verlieren, der Zuschauer findet es aber bei sich selbt wieder.

    Fazit: Herzlicher Kinderfilm, voller Witz und Wärme!
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