Mir kommt es so vor, als ob sämtlich die guten Kritiken von Leuten kommen, die ihren eigenen Alkoholkonsum gerechtfertigt bis verherrlicht legitimisieren...
Mad Mikkelsen stellt einen im Grunde erbärmlichen Mann dar, der sich seiner verklemmten Unsicherheit schämt und gemeinsam mit 2 anderen Männern, eine Befreiung dessen, durch Alkohol sucht.
Dass das Ergebnis nur Scheinwelt ist, scheint dem Zuschauer und Rezensenten zu großen Teilen nicht klar sein zu wollen.
Der Tanz am Ende war für mich eine gesteigerte Peinlichkeit...genau hier ist klar dass diese narzisstische Darstellung vonnöten ist, sich selbst bzw. eigentlich als Wunschdarstellung des fehlendem Selbsts, fühlen zu wollen. Offensichtlich ist, dass jeder trotz herbeigespieltem Ausgelassenseins, allein und in sich gefangen ist. Es findet keine menschliche Verbindung untereinander statt. Eine bizarre Kälte und uniformer Rhythmus, auch in der Musik, macht sich breit...
Der Sinn des Rauschs, ist Flucht in den Wunsch nach Wärme, dessen Erfüllung jedoch nur illusorisch stattfindet.
Einzig die zutiefst in Seqzenzen , sichtbare Leere und Verzweiflung des Hauptdarstellers, zeigt ein Stück Können von Schauspielkunst.
Ich denke, Vinterberg ist gehörig mißverstanden worden...
Jeder, der mit Alkoholikern lebt, weiß, dass diese sich immer in Lügenwelten, vor allem auch vor sich selber, verstecken. Schuld und Scham sind immer gegenwärtig.
Eines haben alle Alkoholiker geneinsam: natürliche Konflikte nicht in der Lage sein, zu lösen. Dabei spielt ein überzogener Narzissmus
vor allem in gehobeneren Kreisen, immer deutlicher eine Rolle.....die Unfähigkeit, zu sich selbst zu stehen, Schwächen an sich nicht zu ertragen, anstatt sie als natürlich zu akzeptieren, und sie nach außen in das Gegenteil verkehren zu wollen...in das Besondere, Großartige.
Doch die Sehnsucht nach (Selbst-) Liebe und Anerkennung wird fatal in immer größere Distanz und Verzweiflung verkehrt, zunehmend sogar im Rausch.