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    Rache auf Texanisch
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,0
    Veröffentlicht am 19. März 2023
    VERGELTUNG AUS ZWEITER HAND
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Kein anderes Gefühl treibt den Menschen so sehr um wie die Rache. Fast jeder Thriller, jedes zweite Drama – immer wieder geht es darum, gleiches mit gleichem zu vergelten; das Bibelwort Auge um Auge, Zahn um Zahn so richtig, mit Pauken und Trompeten, auszuleben, ohne Rücksicht auf Konsequenzen und Verluste. Jemanden bezahlen zu lassen für erlittene Schmach – daran kann man sich schon ergötzen, das geht bis ins Herz. Vor allem im Action-Genre werden die Bösen am Ende ordentlich zur Kassa gebeten, nachdem wir sehen durften, was sie Unverzeihliches angerichtet haben. Man kann Rache aber auch aus zweiter Hand üben. Man braucht dabei nur lang genug im Dunstkreis begangener Verbrechen verweilen, um sich über so manches, was schiefläuft, im Klaren zu werden, ohne dass man unmittelbar daran beteiligt war. Beeinflussung nennt sich sowas. Oder Empathie für ein unbekanntes Opfer, das für mehr steht als nur für private Befindlichkeiten.

    Um in Medias Res zu gehen, muss Macho und Frauenheld Ben an den Ort des Geschehens reisen – und zwar nach Texas. Es geht auf das Begräbnis einer flüchtigen sexuellen Bekanntschaft namens Abby, die an einer Überdosis starb, die aber ihre ganze Familie wissen hat lassen, dass das Verhältnis mit Ben mehr war als nur ein One-Night-Stand. Sowas wie eine richtige Beziehung. Ben will die trauernde Familie und auch ihren Bruder Ty (Boyd Holbrook) nicht vor den Kopf stoßen. So viel Nächstenliebe muss sein, auch wenn das mit der Partnerschaft nicht ganz so stimmt, aber das muss ja keiner erfahren. Die Fassade wird gewahrt, die Sache wäre erledigt, wäre Ty, nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, fest davon überzeugt, dass Abbys Ableben nicht ganz freiwillig passiert ist. Ben, bekannter Podcaster dort, wo er herkommt, wittert nach einem kreativen Leerlauf endlich wieder die große Chance, einen Knüller zu landen. Mit eine True Crime-Story in Echtzeit, mit ganz viel Lokalkolorit und Suspense. Aus dem neuen Projekt wird sehr schnell mehr, nämlich der Blick hinter die Kulissen selbstgefälliger Moral und der eigenen falschen Definition von Verantwortung.

    Anders als in der Kult-Soap Dallas kommt Texas als ein öder Landstrich daher, auf welchem ab und an Ölförderpumpen stehen und sonst nur kleine Nester inmitten karger Wüstenlandschaft. Texas als Santa Nirgendwo, das „Marchfeld“ Amerikas, nur weniger fruchtbar. Dieses Niemandslandes lässt Comedian und Schauspieler B.J. Novak, den meisten wohl bekannt durch seine Rolle in der US-Version von The Office, zum Schauplatz für eine sprachlich sehr eloquente, aber nicht ganz durchschaubare Tragikomödie werden, die manchmal Anleihen am Thriller-Genre nimmt, ohne einer sein zu wollen. Während der Kriminalfall in der Podcast-Krimiserie Only Murders in the Building den dramaturgischen Kern gibt, um welchen sich die Handlungsfäden der einzelnen Figuren ranken, ist in Rache auf Texanisch der mögliche Mord nur Auslöser für einen Lokalaugenschein quer durch eine Gesellschaft, die sich vieles, das längst im Argen liegt, schöngeredet oder unter den Teppich gekehrt hat. Ein Ort, ein Mikrokosmos, der in Verständnis seiner eigenen Moral stagniert. So gesehen ist Rache auf Texanisch ein kritischer Blick auf das neue Amerika – alles verpackt in einen Podcast-Beitrag der vielen Worte und Gleichnisse. Novak, der sich selbst die Hauptrolle gab, suhlt sich in seiner Selbsterkenntnis und mausert sich durch Interviews mit dem Bürgertum zum besseren Menschen. Das führt dazu, das im Film selbst nicht viel weitergeht, dass sehr viel geschwafelt wird und trotz überzeugenden Schauspiels die schwarze Komödie oder was auch immer der Film sein mag nirgendwo wirklich zupackt. Das ist Kino für Redenschwinger und weise Männer in der Midlife-Crisis, die dem Thema Rache und Gerechtigkeit aber zumindest einen anderen Blickwinkel abringen können als nur den, mit der Tür ins Haus zu fallen und alle niederzumachen. So gesehen hat der Film wieder das gewisse Etwas, andererseits ist der Weg dorthin aber zu selbstgefällig.
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    BrodiesFilmkritiken
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    10.356 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2022
    Film bietet viele Möglichkeiten und ein Storyaufbauf kann sich in viele Wege und Richtungen entwickeln. Hierbei stehen die Türen offen. Es könnte ein Buddyfilm sein; in dem ein Landmensch und ein Städter eine Familientragödie aufklären. Es könnte ein Thriller sein über einen Mord und die Aufklärung. Oder es könnte ein kauziges Drama oder eine Komödie sein über einen Stadtmenschen der auf der Provinz die Personen beobachtet. Es hätte bestimmt auch weitere Optionen gegeben. Aber dieseer Film war für mich ein Nichts. B.J. Novak macht den Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in einer Person, vor so einer Leistung habe ich Respekt. Aber dadurch kommt kein guter Film raus. Seine Figur und kreidebleich und höllisch unsympathisch, die Story hat in dem Sinne keinen Fokus sondern reiht einfach nur Momente aneinander in denen der schmierige Städter sich mit den Dorfbewohnern unterhält um dann in einem sehr krassen Twist zu enden. Ebenso werden andere Storyteile geradezu fallengelassen undw eggeworfen. Außer den paar recht coolen Momenten von Ashton Kutcher vergeht selbst die recht kurzweilige Laufzeit wie eine Qual.

    Fazit: Von Nichts etwas – hundert quälende Filmminuten!
    JepGambardella
    JepGambardella

    7 Follower 65 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 17. Juli 2023
    Nicht per se ein schlechter Film. Aber arg konstruierte Story & belangloser Aufhänger. Blasse Charaktere. Haben ausgeschaltet.
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