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    Daredevil
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    3,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Auf Anhieb fallen einem sicherlich mehrere Kandidaten ein, die den blinden Rechtsanwalt Matt Murdock aus der schlimmsten Gegend New York Citys überzeugend hätten portraitieren können. Andererseits gibt es zahlreiche Actionhelden, die auf athletische Verbrechensbekämpfer wie den Daredevil festgelegt sind. Comicverfilmungen stehen und fallen stehts mit der Überzeugungskraft beider Seiten der Medaille. Die Actionsequenzen können noch so überzeugend, das Tempo noch so atemberaubend sein, wenn das nicht gelingt, gelingt auch der Streifen nicht. „Daredevil“ hinterlässt in diesem Zusammenhang ein zwiespältiges Gefühl.



    Die Gemeinde derer, die den Teufelskerl von Hell’s Kitchen hierzulande überhaupt kennen, ist überschaubar. Doch wie es so häufig ist: Kleine Gemeinden sind verschworen und radikaler. Der Film musste daher auch viel Prüfel beziehen, zum Teil nicht zu unrecht.



    Auch Daredevil ist, ähnlich wie Batman, allein durch sein Sinnen nach Rache motiviert. Ein Getriebener, der als Vigilant seine eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit vertritt und der da einspringt, wo er das Justizsystem scheitern sieht. Es ziehmt sich nicht, diese zum Dogma erhobene Selbstlegitimation der Superhelden zu hinterfragen und so hält sich auch Johnson keineswegs damit auf. Insgesamt ist die Charkterisierung seiner Figuren ein bisschen zu sehr im Ansatz stecken geblieben. Erklärt wird etwas nicht da, wo es der Story und dem Verständnis des Zuschauers dienen könnte, sondern oftmals da, wo es dem Plot gerade passt. Man bedient sich natürlich auch gerne beim Genre-Primus „Spider-Man“ am auffälligsten natürlich indem man einen Schritt wiederholt, den Frank Miller 1980 tat und sich den King Pin „ausleiht“, welcher seinen ersten Auftritt in „The Amazing Spider-Man“ hatte. Auch die Szene in der der Held der Glasscherben-Attacke Bullseys ausweicht, kommt einem irgendwie bekannt vor.



    Die Religiösität Murdocks und seine körperliche Behinderung sind etwas, das ihn von anderen Superhelden unterscheiden. Mit erster schießt man allerdings deutlich übers Ziel hinaus, wenn der Teufel in einer Kirche Bullseye besiegt und dieser mit den Wundmalen Christi in beiden Händen in den (scheinbaren!) Tod stürzt. Das ist bei weitem nicht so eindeutig, wie die Macher es vielleicht dachten.



    Daredevils Blinheit ist gleichzeitig Ursprung seiner Kräfte und andererseits sind seine Supersinne ebenso seine größte Schwäche. Diese Ambivalenz funktioniert im Film über weite Strecken ziemlich gut und macht dem Zuschauer Daredevil zugänglich, wohingegen ein zum Rotschopf gefärbter Ben Affleck dem Drehbuch wenig neue Aspekte abgewinnen kann. Durchaus zu überzeugen weiß auch Colin Farrell, der hier das erste Mal in einem amerikanischen Film seinen irischen Akzent auspacken durfte. Glücklicherweise wurde die ursprüngliche Idee, die Rollen Afflecks und Farrells von dem jeweils anderen Schauspieler darstellen zu lassen, nciht weiter verfolgt. Die Konstellation funktioniert so durchaus gut, denn auf lange Sicht halte ich Affleck für den besseren Akteur und dass Farrell Murdock/Daredevil überzeugender hätte verkörpern können, ist für mich wenig wahrscheinlich. Jennifer Garner ist wie gewohnt schön anzusehen und allzuviel hat sie auch kaum zu tun, obwohl ihre Figur deutlich mehr hergegeben hätte. Was Michael Clarke Duncan betrifft, so versucht er Colin Farrells teuflischer Freude am Verbrechen den kühlen Geschäftssinn eines Gangsterbosses entgegenzustellen, dem nicht das autogene Bedürfnis zu Mord und Todschlag innewohnt, sondern der vielmehr zwielichtige Methoden als opportun empfindet, um seine Ziele zu erreichen. Eben dies tut er auchohne größere Ausfälle.



    Die Actionsequenzen bewegen sich allesamt auf einem hohen Niveau, das man von einem hochbudgetierten Film wie diesem auch erwartet. Vielleicht hätte man aber ab und an weniger Zeit auf computeranimierte Ratten verwenden sollen und dafür dem Motion-Capturing etwas mehr Aufmerksamkeit widmen sollen. Gerade im Kirchenfight zwischen Bullseye und Daredevil erscheint die Akrobatik der Kontrahenten doch teilweise etwas zu künstlich. Die Darstellung der „Schattenwelt“ dahingegen ist über jeden Zweifel erhaben und überzeugt auf der ganzen Linie.



    Affleck selber ist ein großer Comic-Fan, der selber schon ein Vorwort zu einem Daredevil-Comic verfasst hat. Zusätzlich wird das Projekt neben dem obligatorischen Comeo von Stan Lee zusätzlich noch durch die Auftritte von Frank Miller und Kevin Smith geadelt, die alle drei dem „Mann ohne Furcht“ ihren Stempel aufgedrückt haben.



    Alles in Allem erscheint „Daredevil“ in vielerlei Hinsicht aber mehr wie ein TV-Pilot denn als ein Kinofilm. Zu viele Dinge werden nur angeschnitten, zu viele Fragen hinsichtlich der Figuren nicht beantwortet. Der Film hält sich alle Wege offen, weder für Bullseys, noch für Elektra und den King Pin präsentiert man ein definitives Ende. Und dass der Kampf gegen das Verbrechen ohnehin nie ein Ende findet, ist ohnehin klar.



    Meisterwerke der Comic-Action wie die ersten beiden X-Men-Filme oder Spider-Man und dessen Fortsetzungen, lassen „Daredevil“ natürlich deutlich hinter sich, aber nichtsdestotrotz handelt es sich hier um einen leidlich spannenden Streifzug durch die Welt einer Comic-Ikone, die Raum für noch mehr Geschichten lassen würde. Mich würde es nicht stören noch mehr von „Daredevil“ zu sehen.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Ich als Fan von Comicverfilmungen kann leider nur sagen: MIES!

    Das ist schlecht. Story schlecht, Story schlecht aufgebaut, Kampfszenen Langweilig, Darsteller total überdreht...

    Sorry, dass war wohl nix.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Es ist ja heute nichts neues, gerade bei Comicverfilmungen, dass auf DVD eine längere Version als im Kino erscheint, um den Rubel weiter rollen zu lassen. Man schneidet einfach noch ein paar Szenen rein, die den Film fürs Kino vielleicht zu lang gemacht haben, und schwupps hat man eine Extended Version oder einen Director's Cut.

    Bei Daredevil ist das ganze allerdings eine andere Sache, denn hier wurde für den DC der komplette Film verändert und ergänzt und der Zuschauer bekommt damit 30 Minuten mehr Spielzeit und ca 45 Minuten neues Filmmaterial für sein Geld.

    Über die Kinoversion will ich mich gar nicht lange auslassen. Mir hat sie gut gefallen, auch wenn man merkte, dass bei der Handlung etwas fehlt. Ich bin Fan von Comicverfilmungen und mag gerade solche Figuren wie Daredevil, die keine großen Superkräfte haben und sich mit ihren inneren Dämonen genauso messen müssen wie mit den Verbrechern die sie bekämpfen. Etwas für dass sich bei Daredevil wohl massgeblich Comiclegende Frank Miller, der gleich noch einen Gastauftritt im Film hat, verantwortlich zeichnet.

    Aber wiegesagt, ich will mich jetzt nicht über die Kinoverson auslassen. Die ist nicht gut angekommen, ich würde sagen sie ist ein solider Genrefilm, der halt meinen Geschmack traf.



    Ich empfehle aber jedem Fan des Genres, ob er die Kinoversion nun mochte oder nicht, dem Director's Cut eine neue Chance zu geben, da das der Film ist, denn man eigentlich hätte sehen sollen, ein besserer Film vorallem.

    Die Änderungen hier alle aufzuzählen würde viel Zeit und Platz brauchen, darum fasse ich mich etwas kurz.



    Es wurden fast alle Szenen verlängert, was man auch an den Dialogen merkt. Aber selbst die Actionszenen sind besser, was mich am meisten verwundert.



    Es gibt eine komplett neue Nebenhandlung, die der Logik des Films zugute kommt.



    Die Lovestory verläuft anders.



    Die Figur Matt Murdock wird besser und anders ausgearbeitet und bekommt mehr Raum. Sein VErhältnis zur Kirche ist im DC zb komplett anders als in der KF.



    Manche Szenen verlaufen anders, oder liegen in einer anderen Reihenfolge vor. Manche Szenen wurden auch komplett gegen neue ausgetauscht.



    Wiegesagt, rund 45 Minuten neues Filmmaterial.



    Daredevil wird im Director's Cut kein Dark Knight, das will ich gar nicht behaupten. Aber ich behaupte mal, dass die Reaktionen wesentlich positiver gewesen wären, wäre diese Fassung in die Kinos gekommen. Nicht ohne Grund erscheint auf Blu Ray nun gleich der DC.



    Daredevil ist im Director's Cut kein Meilenstein, aber er ist ein guter Genrefilm und richtet sich stärker an ein erwachsenes Publikum als zb die Spider-Man Filme, wobei er auch Humor behält.



    Nicht jeder wird wohl den Director's Cut toll finden, aber gebt ihm eine Chance. Das ist ein anderer Film als die Kinoversion.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    Ich habe früher schon einmal eine Kritik zum Film verfasst, allerdings habe ich sie gänzlich überarbeitet, sodass ich sie nun noch einmal präsentiere.



    Daredevil - Kinofassung





    Der blinde Teufelsadvokat Matt Murdock bzw. sein alter Ego "Daredevil" hat in Deutschland nie die Popularität anderer "Marvel" Kollegen geniessen können, etwa die der freundlichen Spinne aus deiner Nachbarschaft oder der Hommo Superior um Professor X. Matt Murdock ist ein äußerst ambivalenter Charackter - tagsüber ein engagierter Anwalt, der auch mal einen Fall verliert, sodass manch ein bad guy der gerechten Strafe entkommen kann - was nicht unbedingt für jeden von ihnen immer ein Grund zur Freude sein muss. Denn nachts ist unser Matt im engsten roten Leder unterwegs und verkloppt alles, was nur kriminell anmutet. Das mänliche Pendant zur blinden Justitia räumt demnach zweifach mit den Abschaum auf - in der Welt der 9. Kunst ist die Welt, wie verrucht sie auch manchmal dargestellt wird, irgendwie doch einen Tick intakter als die unsrige.



    Die weniger ruhmreichen Helden dem Hause "Marvel" ["Ghost Rider", Punisher","Hulk", "Blade" und etliche andere] waren nie eine erntshafte Konkurenz für "Spiderman" oder die "X-Men", im Comic nicht und auf der Leinwand noch weniger. Die drei Erstgegannten durften das in bisher mittlerweile fünf schwachen Filmen beweisen, wobei auch die "Blade" Fortsetzungen nicht unbedingt als Aushängeschild von Qualität zu bezeichnen wären. Doch lasset uns hineinstürzen in das neue Abenteuer eines weiteren Kämpfers für das Gute und Gerechte, in der Verfilmung einer meiner Lieblingsvigilanten - Daredevil, der Dämon, der Mann ohne Furcht, ein richtiger Teufel unter den Superhelden!



    Zunächst einmal eine sehr kurzgehaltene Inhaltsangabe meinerseits:

    Matt Murdocks Augen sehen immer nur Finsternis – doch diese Finsternis ist erfüllt von Klängen, Gerüchen, geschmacklichen Feinheiten und Oberflächenstrukturen, die die meisten Menschen nicht einmal wahrnehmen. Seit der Kindheit durch einen Unfall erblindet, funktionieren seine anderen vier Sinne mit übermenschlicher Präzision. Von dem geheimnissvolen Kämpfer Stick erlernt er diese optimal einzusetzen, um tagsüber als Anwalt, nachts jedoch als Daredevil, der maskierten Rächer, die dunklen Straßen New Yorks als ruheloser Vertreter der Gerechtigkeit durchzustreifen.



    Nun,der erste Schock: Ben Affleck als Daredevil?! Ben Affleck?!! Das Ex-Accsesoire von der Tante aus "Anaconda"?!! Yep, der isses. In Kevin Smith Filmen ist er noch erträglich [zugegeben, auch in "Hollywoodland" macht er seinen Job als Goerge Reeves/Superman janz jut], aber als tatsächlich fightender Ass-Kicker? Ein klares NEIN. Nebenbei gesagt, auch als Anwalt nimmt man ihm seine Performance kein Sekündchen ab.

    Allgemein ist der Cast ein großes Problem des Films. Michael Clarke-Duncan ist ein toller Schauspieler, als Wilson Fisk/Kingpin allerdings leider auch nicht besonders gut in Szene gesetzt. Einfachste Begründung: Kingpin ist im Comic kein Afroamerikaner. Und nerdigste Comicfreaks, wie ich es nun mal auch bin, achten eben auf bestmöglichste Authenitizät, wenn einer ihrer Idole für die großen Bildschirme adaptiert wird. Und Matts Nemesis #2, Bullseye, ist im Comic beileibe nicht so hektisch und zippelig wie Collin Farrel es uns weiß machen möchte. Über seine "Verkleidung" wollen wir uns gar nicht auslassen - da sie einfach nicht da ist, srich: no costume. Die hässliche Lederjacke hat er fast in jeder Szene an, und das dämliche Geritze an seiner Stirn, die wohl eine Zielscheibe darstellen soll, ist einfach nur lächerlich. Zwar erwähnt der [fast] immer treffende Bullseye, dass er ebenso gerne "so ein Kostüm" hätte, allerdings kommt es im Film nicht mehr dazu.

    Positives gibt es allerdings auch zu berichten. Elektra Natchios ALIAS Jennifer Garner! Eine Kampfamazone aus dem Bilderbuch: sexy, tough und einfach nur ein Eye Candy. Das hat sich wohl auch der Herr Affleck gedacht, sodass er die sympathische Jungmimin [manchmal grauts mir selbst vor meiner Wortwahl!] "in echt" ehelichen durfte. Glückspilz.

    Die Nebenrollen sind auch ganz passabel, Jon Favreau [jawohl, der Regisseur von "Ironman"!] als Murdocks Sidekick im Gericht, Franklin "Foggy" Nelson, und Joe Pantoliano als der neugierige Reporter Ben Urich, sind zwei sympathische Dudes, alles andere als negativ auffallen. Nett sind auch die Cameos von den Comicautoren Giganten Frank Miller und Kevin Smith, die beide schon für kongeniale Abenteuer des blinden Helden auf dem Papier gesorgt haben. Der Letztere war sogar für den Regieposten gedacht, und neben der Tatsache, dass Tim Burton nicht "Superman [5]" verfilmen durfte, ist dies ebenso ein Fakt, der mich heute noch dazu treibt, die Hollywoodstudios zu verfluchen, dass sie diese Deals nicht auf die Beine gestellt haben! Burn, Hollywood, burn!!!

    Es wird auch auf andere Comiczeichnergrößen, die etliche Abenteuer Des Dämons, wie "Daredevil" vor laaanger Zeit auf deutsch hieß, realisiert haben, hingewiesen. Solche Querverweise fallen natürlich nur den Kennern der Materie auf [ich habe kein anderes "netteres" Synonym für Hardcore Comicnerds gefunden :)]. Und natürlich - der Großmeister Stan "The Man" Lee lümmelt sich auch auch mal durch die Szenerie. Eine "Marvel" Comicverfilmung ist ohne den obligatorischen Kurzauftritt des Demiurgen des Marveluniversums undenkbar, da der unzerstörbare Stan nebst Spidey, dem grünen Goliath, Ironman [und anderen], natürlich auch die Figur des Teufelkerls erdacht hat.

    Der Storyaufbau von "Daredevil" ist als einer der größten Minuspunkt des Films zu bezeichnen. Das eine Klischee reiht sich an das nächste: die obligatorischen Ursprungs - und Lovestories, die dramatische "der Held verliert alles, was ihm lieb ist" Tragödie bis hin zum Showdown mit dem Paten von New York höchstpersöhnlich, der/die Drehbuchverwurstler haben nichts ausgelassen. Apropos Kingpin, dem heimlichen Don der New Yorker Unterwelt. Absolut nervig ist der glorreiche Einfall dass,

    VORSICHT, DICKER, ABER IM FILM VORHERSEHBARER SPOILER:



    dieser höchstpersönlich Matts Vater über den Jordan geschickt hat. Im Comic ist das natürlich nie so geschehen. Unser Held ist motiviert genug, das Übel und die Schrecken der allumfassenden Plage, die die kriminellen Mächte verursachen, zu bekämpfen, da er tagtäglich im Gerichtsaal Zeuge davon werden darf, wie korrupt sogar der Justizapparat selbst geworden ist, sodass die mächtigen unter den Gesetzesbrechern immer öfter als freie Männer davonspazieren. Diese, durch den Vatermord eingebaute "persönliche Bindung" des Helden an den Antagonisten ist ein billiger MacGuffin, der hier in keinster Weise funktioniert.

    SPOILER ENDE.



    Dass die Charaktere eines [Action]Films, der auf einem Comic basiert, nicht unbedingt immer nur den genretypischen Schablonen entsprungen sein müssen, haben Sam Raimi, Guillermo del Toro und Christopher Nolan mit ihren [bisherigen] Genreperlen Dylogien [sorry Sam, but "Spidey 3" sucks!!!] um den Netzschwinger, den roten Höllenjungen und den Dunklen Ritter aus Gotham meisterhaft bewiesen. Mark Steven Johnsons, der Regisseur des ersten Abenteuers des blinden Kämpfers für Grechtigkeit, ist leider ein anderes Kalliber von Filmemacher als die ebengenannten überbegabten Kollegen, sodass es eigentlich einem Wunder geglichen hätte, wäre "Daredevil" eine Glanzleistung der seit einigen Jahren anhaltenden und allseits beliebten Comicverfilmungswahn, geworden.



    Was den Actionanteil angeht, so gibt es auch nicht unbedingt erfreuliches zu berichten, auch wenn es mehr als genug Gekloppe gibt. Die vielen Kämpfe sind, wie für ein Projekt dieser Massenordnung erwartet, makellos choreographiert. Nichtsdestotrotz lädt keine einzige Kampfsequenz zum Staunen ein, da all dies schon x-mal in ähnlichen und anderen Streifen gesehen wurde. Innovation gleich Null.



    "Daredevil" entkommt leider nicht der Reihe vieler nicht gelungener Comicverfilmungen, die jede Art von Zuschauenden nicht überzeugen kann, und mich als großen Fan der langlebigen und in den Staaten erfolgreichen Comicreihe, umso enttäuschender zurücklässt. Man hätte das gegebene Potenzial der Reihe besser nutzen können, so in etwa den elegischen inneren Kampf des Helden mit sich selbst, seine Selbstzweifel betreffend, ob Selbstjustiz eventuell einen Verrat an seine Ideale ist. Ob Erhaltung bzw. Wiedergutmachung von Recht, Ordnung und Gerechtigkeit durch Gewalt akzeptabel sein kann. Die Heransgehensweise, ausgerechnet eines Mannes des Rechts, an das brisante Thema Faustrecht, ist zwar nicht neu in der Geschichte der Unterhaltungsmedien, aber immer noch ein höchst interessantes Thema, das hier leider nur kurz angeschnitten wird. Allgemein sei eines zum Topos gesagt: Superheldencomics, so auch ihre Verfilmungen spielen natürlich in einer alternativen Realität, in der Individuuen mit übermenschlichen Kräften ausgestatet werden [können]. Das muss Jeder, der sich solche Geschichten, sei es auf dem Papier oder auf der großen Leinwand, zu Gemüte führt, anerkennen und sogar lieben. Es ist eben ein Fakt in diesen Realitäten. Punkt. Wenn diese Individuuen allerdings nicht nachvollziehbar handeln, wenn sie nicht genug ausgeleuchtet werden, wenn wenig oder gar keinerlei Motivation hinter ihrem Handeln erkennbar ist, so kann man auch hier von keiner [inneren] Logik des Geschehens sprechen, auch wenn diese Übermenschen phantastische Fähigkeiten haben, etwa wie ein Vogel fliegen zu können, die Kraft von 92 Männern zu haben oder sich teleportieren zu können. Nur die Tatsache, dass sie "super" sind, macht sie noch lange nicht interessant, deshalb finde ich heute noch einen gewissen Kryptonier einfach nur: langweilig. Mein Gott, ich könnte noch Äonen über das Thema schwafeln, ich sollte allerdings nicht allzu sehr abschweifen. Einmal Freak, immer Freak.



    Fairerweise muss eines noch gesagt werden. Der im Nachhinein erschienene Director´s Cut [in einer sehr schnieggen "Century³ Cinedition", die es mittlerweile schon für wenig Schotter zu bekommen gibt], der knappe 30 Minuten [!] mehr Filmmaterial zur Schau stellt, die Charaktere und ihr Handeln im Film um einiges besser ausleuchtet, als die 99 minütige Kinoversion. Doch auch diese Version, wenn auch um Längen besser als der Kino Cut, ist wie für für den ultimativen Hardcore "Daredevil" und/oder Comicverfilmungen Fan, wie auch für den "Normalsterblichen" unter den Filmschauenden, kein reines Vergnügen, dass einem gerne in Erinnerung zurück bleibt. Jeniffer Garners Outfit tut es bestimmt.



    Apropos Jeniffer Garner. Das ein Jahr darauffolgende Spin-Off "Elektra", zum Glück wieder mit Jen in der Hauptrolle, ist trotz der sexy Hauptdarstellerin filmisch betrachtet eine noch größere Zelluloidverschwendung, auch wenn hier ebenso ein Director´s Cut herausgebracht wurde, der dem bunten Treiben etwas mehr Tiefe verleiht.

    Und zum Schluss noch ein Vermerk zu Mark Steven Johnson. Er hat aus dem dem "Daredevil" Eklat offensichtlich wenig gelernt, da er drei Jahre später einen weiteren Underdog aus dem "Marvel" Universum zum noch größeren Scheitern verhelfen durfte: "Ghost Rider". In dem noch schwächerem Ableger, in dem nur Eva Mendes´ Äußeres im Zusammenspiel mit Nic Cages Overacting sehenswert sind, geht es noch substanloser ans Werk. Ach ja, es gibt nicht einmal ein en Cameo von Stan Lee. Pfui.
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