Wochenendrebellen: Kritiken

so gut ist der film nun auch wieder nicht.
na klar, das thema autismus soll behandelt werden und auch die familiensituation. und das passiert auch. aber auch vieles zeugs, was irritiert und eher überflüssig ist. was soll der quatsch mit dem besten 2:1 ergebnis? was interessiert mich das? und warum sind die beiden auf dem fussballplatz im freien bei nordlicht (also kalt) eingeschlafen, anstatt in ihr hotelzimmer zu gehen? nicht nachvollziehbar. da hat der vater ja im grunde genommen sogar seine aufsichtspflicht oder fürsorgepflicht vernachlässigt. falls das tatsächlich so passiert sein sollte. und wenn nicht, wird den zuschauern ja nix anderes als irgendein quatsch erzählt. irgendwie ziemlich merkwürdig.

der film ist ja nicht wirklich schlecht. der film funktioniert schon irgendwie.
aber für welches publikum ist er gemacht?
anscheinend nur für leute mit kindern, welche sich (aus welchen gründen auch immer) sehr problematisch verhalten.
das soll hier wohl erklärt werden, wie sich familien mit problematischen kindern fühlen.
tja, was hilft mir das, wenn ich entweder keine kinder habe oder meine kinder total normal und bereits ausgezogen sind?
wenn wir ein ganz normales familienleben führen?
ich schaue mir einmal diesen film an und dann glaube ich, tatsächlich in der lage zu sein, den alltag dieser eltern zu verstehen? ist es das? will der film infos vermitteln oder will der film unterhalten? durch das nervige "oh, die mannschaft darf aber kein maskottchen haben" und so weiter funktioniert weder das eine, noch das andere wirklich gut.

Ich war schon lange auf den Film gespannt und obwohl ich schon vorher überzeugt war, dass es ein toller Film wird, hat er mich trotzdem positiv überrascht. Schon nach 10 Sekunden sind die Tränen geflossen, sowohl bei mir als auch bei meinen Freunden. Es ist wirklich eine herzerwärmende Geschichte. Insbesondere die Darstellung von Jasons Perspektive hat mich beeindruckt. Der Film trägt sicherlich dazu bei, dass Autismus von vielen Menschen besser verstanden wird. Cecilio Andresens schauspielerische Leistung war herausragend, und obwohl ich sonst nicht viel mit Fußball zu tun habe, ist selbst mir aufgefallen, wie beeindruckend die Stadionszenen waren. Geht alle in den Film, ich kann ihn nur empfehlen!

Mit Wochenendrebellen ist etwas gelungen, was deutschen Filmen sonst nicht so leicht fällt: Ein ernstes Thema ernst zu behandeln und dabei trotzdem leicht und ernsthaft gleichzeitig zu bleiben. Keine Albernheiten, kein dummes Getue. Einfach Figuren, die man klar verstehen kann, die aus der Handlung heraus eine Entwicklung durchmachen, die ich auch nachvollziehen kann.

Chapeau!

Gerne mehr davon.

Kömodie ist dieser Film auf keinen Fall. Der Film zeigt einfühlsam aber auch klar auf, wie es Autisten und ihren Angehörigen geht. Im Alltag stossen autistische Menschen auf viel Unverständnis. Ich wünsche mir, dass dieser Film hilft Brücken zu spannen und Vorurteile ab zu bauen.

Die Diagnose war für Mirco (Florian David Fitz) und seine Frau Fatime (Aylin Tezel) ein Schock. Ihr Sohn Jason (Cecilio Andresen) ist Autist. Er kann sich schwer konzentrieren, kann Hintergrundgeräusche schlecht rausfiltern, er braucht strenge Ablaufregeln, um seinen Alltag zu meistern.
Das ist für alle Beteiligten ein hoher Aufwand, auch in der Schule gibt es Probleme. Es droht die Versetzung auf eine Förderschule. Fatime wird zu Hause damit weitgehend allein gelassen, denn Mirco ist beruflich oft unterwegs.
Als Jason in der Schule gefragt wird, welcher Fußballverein sein Lieblingsverein ist, weiß er keine Antwort.
Mirco und Jason schließen einen Pakt: Jason gibt sich in der Schule Mühe. Und Mirco verspricht, seinen Sohn dabei zu unterstützen, einen Lieblingsfußballclub zu finden. Dafür müssen aber 56 Mannschaften und Stadien besucht werden - in Liga 1, 2 und 3.

Mirco und Jason sind "Wochenendrebellen". Denn in de Fußballstadien gelten andere Regeln als zu Hause.
Jason hat ein Ziel. Er muss aber mehr und mehr feststellen, dass er so manche Regel eventuell über Bord werfen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Der Film von Marc Rothemund zeigt zweierlei: Einerseits geht es darum, zu zeigen, was Autismus bei so einem zehnjährigen Kind auslösen kann. Wie es sich verhält, wie es auf bestimmte Gegebenheiten reagiert oder nicht reagiert. Aber auch, zu welcher Verzweiflung er sein Umfeld damit treibt. Was in der Schule vor allem an der Unwissenheit der anderen liegt - und zu Hause an der Überforderung der Eltern. Das wiederum wird anderseits bei der Reise quer durch Deutschland aufgelöst - denn auch Mirco lernt in der gemeinsamen Zeit mit seinem Sohn extrem viel.
Das ist interessant und durchaus lehrreich. Das ist heiter und rührend, manchmal herzzerreißend. Und echt: Denn die beiden gibt es wirklich, und sie waren tatsächlich überall in Deutschland unterwegs.
Cecilio Andresen, der Jason spielt, ist erstmals in einem Kinofilm zu sehen, er hat sich in Vorbereitung auf den Filmdreh mit dem realen Jason ausgetauscht. Das hat sich offenbar gelohnt, denn Andresen spielt sehr überzeugend.

Ich bin selbst Autist, und ich habe nicht einmal die erste halbe Stunde des Films ausgehalten. Ich hatte gute Hoffnung, aber leider ist Wochenendrebellen ein weiteres Beispiel des "Filmemacher haben keine Ahnung von Autismus"-Syndroms. Ich habe mich nicht gesehen gefühlt, sondern parodiert. Sämtliche möglichen Symptome des Spektrums wurden viel zu überspitzt dagestellt. So gut die Intention des Films auch sein mag, leider kann ich die Ausführung von vorn bis hinten nicht gutheißen. Große Enttäuschung.

Teilweise sehr gute Einblicke in das Leben mit einem autistischen Kind.
Schade ist nur, dass die woke-Kultur nun leider auch schon in deutschen Kinofilmen angekommen ist.
Das fängt damit an, dass extrem auf nachhaltige Ernährung geachtet wird -was an sich nichts schlimmes ist, was aber in einem Kinofilm nicht wirklich konkretisiert werden muss- und geht damit weiter, wie man zum Stadion gelangt und das um jeden Preis, wenn auch manchmal gepaart mit einem Wutanfall.
Es kann ja sein, dass das Vorbild für diesen Film wirklich genauso denkt, aber der trägt auch gerne Pullis mit der Aufschrift "No (Herz-Emoticon) for Nations" und ob man diese anarchistischen Ansichten unterstützen sollte, ist fraglich.

Ich fand, dass dies ein sehr bemerkenswerter Film war. Er hat, für jeden verständlich, die Thematik des Fußballs benutzt, um auf das Problem des Autismus aufmerksam zu machen. Vielleicht für manche zu oberflächlich, aber für viele die Initialzündung, um mehr in das Thema einzutauchen. Ich würde den Film uneingeschränkt empfehlen.

Ein wirklich hervorragender Film, die besten Stadionszenen, die es jemals im Kino gab und ein völlige Novum in der Darstellung von Autismus. „Wochenendrebellen“ ist das Unglaubliche gelungen: Eine unsichtbare Behinderung für das Publikum greifbar und erfahrbar zu machen, keinen rein defizitären Blick auf Autismus darzustellen, ohne die Behinderungen zu verschweigen und dennoch eine wirklich unterhaltsame Geschichte nah an der Realität zu erzählen, ohne auf Betroffenenheit zu setzen. Was ein Brett…