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    Snatch – Schweine und Diamanten
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,0
    stark
    Snatch – Schweine und Diamanten
    Von Carsten Baumgardt

    Mit dem Gangster-Thriller „Snatch“ liefert Regisseur Guy Ritchie einen würdigen, wenn auch etwas kommerzieller ausfallenden Nachfolger seines Debüt-Meisterwerks „Bube, Dame, König, grAs“ ab.

    Um ein gutes Dutzend schräger Vögel dreht sich die verzwickte Handlung von „Snatch“. Franky Four Fingers (Benicio Del Toro) stiehlt in Antwerpen für seinen Boss, den Juden Avi (Dennis Farina), einen 86 Karat schweren, lupenreinen Diamanten. Doch bei einer Stippvisite in London wird Franky selbst überfallen – der edle Stein fällt in die Hände des skrupellosen Russen Boris, die Klinge (Rade Serbedzija). Boss Avi eilt flugs aus New York herbei, um den Edelstein mit Hilfe des Schlägers Tony (Ex-Fußball-Profi Vinnie Jones) wieder zu beschaffen. Eher durch Zufall mischen bald die beiden glücklosen Boxpromoter Turkish (Jason Statham) und Tommy (Stephen Graham) auf der Jagd nach dem Diamanten mit. Doch eigentlich haben sie ganz andere Probleme. Nachdem ihr Preisboxer Georgeous George (Adam Fogerty) ausgefallen ist, setzt sie die brutale Branchengröße Bricktop (Alan Ford) unter Druck. Der nuschelnde Zigeuner-Boxer Mickey (Brad Pitt) soll als Ersatz einspringen. Doch der ist sehr eigenwillig...

    Das labyrinthische Drehbuch verlangt von den Zuschauern volle Konzentration. Wer diese aufbringt, wird belohnt. Und zwar mit Ritchies unwiderstehlicher Mischung aus Härte, Witz und Groteske, gepaart mit netten Regie-Einfällen. Eine Figur ist abgefahrener als die andere, das Tempo wird auf hohem Niveau gehalten. Ritchie hat für jeden Typen eine Charakterisierung parat, wenn auch in einer irrsinnigen Geschwindigkeit. Nach dem starken Vorgänger konnte sich Ritchie, der in England bereits eine Größe ist, seine Darsteller praktisch aussuchen. Und so reiht sich Mainstream-Star Brad Pitt auch gut in das Ensemble ein. Bei allem Spaß, den „Snatch“ macht, ist nicht zu übersehen, dass der Film wie eine etwas Mainstream-lastigere Variante von „Bube, Dame, König, grAs“ wirkt. Der Vorgänger war dementsprechend noch origineller und kompromissloser.

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