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    Hitch - Der Date Doktor
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Hitch - Der Date Doktor
    Von Claudia Holz

    Fast pünktlich zum Valentinstag kommt der neue Film mit Alleskönner Will Smith in die Kinos. Und um jetzt gleich von vornherein die Wahrheit zu sagen: "Hitch - Der Date Doktor" ist leider eine viel zu lang geratene romantische Komödie ohne Eier in der Hose! Was soviel bedeuten soll, wie: 1. Es gibt wenig zu lachen. 2. Die Witze, die einen höchstens zum Schmunzeln bringen, sind von der Stange und 3. Wenn ihr beim Titel des Films schon denkt, ihr wisst, was darin passieren könnte, habt ihr leider recht. Allerdings führt der Film bereits seit Kinostart in den USA ungeschlagen die Charts an, was also heißt, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreffen müssen, bei "Hitch" wohl auch das Schema der Geschmackssache zutrifft und der Film letztendlich auch niemandem weh tut. Kinospaß ohne Risiken und Nebenwirkungen also und vielleicht ist das ja der Film, zu dem die anspruchslose Freundin das nächste Wochenende ausgeführt werden kann.

    Alex Hitchens (Will Smith) hat eine Marktlücke entdeckt. Er ist der so genannte Date Doktor, eine Art Heiratskuppler, und hilft den armen Seelen der Männerwelt, auf charmante und erfolgreiche Weise ihre Traumfrau abzukriegen. Dabei geht es natürlich nicht um die schnelle Nummer, sondern darum, die wahre Liebe zu finden. Doch nach Kussunterricht, Tanzstunden und Nachhilfe in Sachen "wie vermeide ich die häufigsten Fehler beim ersten Date" mit seinen Klienten, muss Hitch feststellen, dass sein eigenes Liebesleben nur tote Hose ist. Ein Trauma aus Teenagertagen hat ihn geprägt und so arbeitet er nur aufgrund von Beobachtungen - und nicht Erfahrung. Bis jetzt zumindest. Denn als die junge und hübsche Klatschjournalistin Sara (Eva Mendes) in sein Leben tritt, versucht Alex sein Glück. Eine Reihe von desaströsen Treffen kann jedoch die Tatsache nicht verbergen, dass die beiden für einander bestimmt sind. Denn schließlich ist dies ein amerikanischer Film, der kräftig an der Kinokasse abräumen will und da ist ja sowieso klar, wer wen abkriegt. Nur, dass es noch mindestens 110 Minuten dauert, bis das geschieht. Parallel dazu gilt es noch die vertrackte Liebschaft des trotteligen, aber gutherzigen Albert (Kevin James) und der schwerreichen und berühmten Allegra Cole (Amber Valletta) zu einem Happy End zu bringen. Was auch nicht so schwer ist, denn die wunderschöne und kluge Frau verliebt sich natürlich auf Anhieb in ihren übergewichtigen Buchhalter. Willkommen in Hollywood.

    Was bei "Hitch" funktioniert, sind die kurzweiligen Szenen, in denen Will Smith und Kevin James (bekannt als Doug aus der TV-Serie "King Of Queens") sich als Buddy-Doppel die Ehre geben. Und Eva Mendes beweist immerhin soviel Charme, dass Regisseur Andy Tennants ("Anna und der König", "Auf immer und ewig", "Sweet Home Alabama") vorhersehbare Klamauk-Maschine stetig und zielsicher dahinarbeiten kann, ohne dass sich irgendjemand auf den Schlips getreten fühlen muss. Das ist ja immerhin eine Leistung. Doch leider stolpert der Film aber auch unsanft über so manche Drehbuchdramaturgie hinweg. Die Geschichte beginnt mit einer allgemeinen Einführung in den Job als Date Doktor und belegt dann seine Theorien mit Albert als Härtefall. Dabei befinden wir uns bereits am Ende der ersten Stunde von "Hitch". Ohne Alberts Geschichte fertig zu erzählen, schwenkt Tennant dann plötzlich um. Nun soll Alex, der zu Beginn mit göttlichen Kräften ausgestattet wurde und auf alles, was Frauen betrifft, immer eine Antwort wusste, der hilfsbedürftige Antiheld sein. Eigentlich keine schlechte Idee, doch Will Smith als Antiheld? Das kauft ihm noch nicht einmal ein Blinder mit 'nem Krückstock ab und es scheint, als wüsste Smith das auch, denn er bemüht sich nicht ernsthaft, diese Rolle auszufüllen. Dadurch verliert der Film aber leider auch an einer tiefsinnigeren Aussage und landet in Sachen Doppelbödigkeit flach auf dem Bauch.

    Kurzum: Wer sich vor seichter Unterhaltung aus dem Hause "Sehen und Vergessen" nicht fürchtet und wem satte zwei Stunden seiner Zeit ohne Tiefgang nicht verschwendet vorkommen, der darf sich auf den guten, alten Will Smith freuen. Vielleicht wird jedoch die einzige Überraschung an diesem Abend der überhöhte Ticketpreis sein. Oder vielleicht habt ihr Glück und ihr lernt etwas über wahre Liebe. Gucken auf eigene Gefahr. Link-Tipp: CD-Kritik „Soundtrack - Hitch“

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