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    Die Fliege II
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Die Fliege II
    Von Stefan Ludwig

    Nachdem der genialen Wissenschaftlicher Seth Brundle bereits in Die Fliege das Zeitliche gesegnet hatte, ließ er die schwangere Veronica zurück. Alien lässt grüßen und so findet sich am Beginn von „Die Fliege II“ eine Geburtszene, in welcher der gesunde Martin Brundle in einem Kokon steckend geboren wird. Er wächst unter klinischen Bedingungen auf, denn er wird ständig von Burdock Industries überwacht und mit Medikamenten vollgepumpt. Und aufwachsen bedeutet hier, innerhalb von fünf Jahren, die Größe und das Aussehen eines Erwachsenen anzunehmen. Der Hintergedanke von Herrn Burdock ist simpel: Er will dem Sohn das entlocken, was der Vater mit ins Grab genommen hat: Wie funktioniert der Teleporter mit organischem Material?

    Die Fliege war ein genialer Horrorfilm, der seine Faszination dadurch entwickeln konnte, dass er mit sicherer Langsamkeit ein interessantes Charakterpaar schuf und dann den sich anschleichenden Horror gut und im richtigen Maße in Szene setzen konnte. Des Sequel löst das Problem mit der Geschichte sehr akzeptabel, nimmt aber zum Ende hin einiges an seinen Möglichkeiten weg. Der unter merkwürdigsten Umständen aufwachsende Martin ist ein ungewöhnlicher Charakter und Eric Stoltz (Pulp Fiction , Butterfly Effect) gelingt es durchaus, ihm ein passendes Leben einzuhauchen. Seine Filmpartnerin Daphne Zuniga gibt an seiner Seite eine passable Leistung ab, ist aber nicht viel mehr, als das hübsche Beiwerk. Die Story mündet in einer absehbaren Aneinanderreihung des Nächstliegenden, was im Gegensatz zum Vorgänger aber nicht mehr so sehr faszinierend aufbereitet ist.

    Ab der sich abzeichnenden Metamorphose von Martin wird der Film zum reinen Effekthascher, was immer noch recht nett anzusehen ist, wenn man das nostalgische Puppentheater digitalen Effekten vorzieht. Das Design der neuen Fliege am Ende lässt einen Bezug zur Fliegenwelt allerdings schmerzlich vermissen. Dank einem im Gesamten zumindest funktionierenden Drehbuchkonzept wird aus dem zweiten Teil kein Desaster. Regieneuling Chris Walas drehte 1989 einen akzeptablen Nachfolger von Cronenbergs Geniestreich. Übrigens gab es auch vom ursprünglichen Film von 1958 mit „Return Of The Fly“ (1959) einen Nachfolger. Ein entsprechendes Sequel zum daran anschließenden „Curse Of The Fly“ wurde allerdings nicht gedreht.

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